14 | spica

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s p i c a

oktober 2026

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„Ich bin schwanger, Hazza. Wir bekommen ein Baby."
„Ich könnte gerade nicht glücklicher sein."

Die Sporttasche wirkte viel zu groß auf Noahs Schoß, dennoch weigerte er sich, sie im Kofferraum zu verstauen. Er klammerte sich an sie, mit großen Augen und wunderndem Blick, während sie sich alle gemeinsam auf dem Weg zum Fußballplatz machten.

Willow wirkte nicht weniger angespannt, doch in ihr spielte außerdem eine Menge Vorfreude mit. Die Kleine erinnerte Charlotte so sehr an Harry, dass sie schlucken musste. Ihr Sternenjunge war vor jedem Auftritt vor Nervosität fast gestorben und hatte sich doch jedes Mal voller Vorfreude in das Abenteuer gestürzt, das sich Leben nannte. Bis auf sein letztes hatte er alle gewonnen.

„Willst du vielleicht einen Schluck Wasser, Großer?", fragte Charlotte ihren Sohn besorgt, als sie sah, dass Noahs Fingerknöchel weiß hervortraten, weil er seine Sporttasche so fest umklammerte.

Stumm schüttelte er den Kopf.

„Oder vielleicht ein Snickers?", bot Louis an und beugte sich vom Beifahrersitz nach hinten, um seinem Patensohn die Süßigkeit entgegenzustrecken.

Ein weiteres Kopfschütteln folgte, woraufhin sich der Sänger seufzend wieder nach vorne verzog.

„Ich könnte ein wenig Rennauto spielen", schlug Eleanor vor, was Noah normalerweise immer begeisterte. Doch auch die Fahrerin bekam keine Antwort.

Charlotte legte ihre Hand vorsichtig über die ihres Sohnes und strich ihm sanft über die Finger, bis diese zumindest ihren Klammergriff ein wenig lösten. „Was ist los, Großer?"

Noah starrte aus dem Fenster, aus Angst, irgendwen ansehen zu müssen. Einzig Willows Blick hätte er gebrauchen können, aber seine Mutter saß zwischen seiner beste Freundin und ihm. In diesem Moment trennten sie ganze Welten voneinander.

„Ich habe einfach Angst, Mummy", wisperte er leise.

„Wovor?"

„Davor zu verlieren."

„Ihr werdet nicht verlieren", versicherte ihm Louis überzeugt.

Noah sah unsicher nach vorne. „Und wenn doch?"

„Wenn doch, dann ist das auch in Ordnung, solange ihr euer Bestes gegeben hat", murmelte Charlotte ihrem Sohn ins Ohr.

„Versprochen, Mummy?"

Das Mädchen mit den Sternenaugen schlang einen Arm um seine Schulter und zog ihn fest an sich, in dem Versuch, ihn vor der Grausamkeit der Welt schützen zu können. Sie wusste dennoch, wie vergeblich der Versuch war, konnte sie ihren Sohn bereits nicht vor all den Schrecken schützen, als er erst einige Stunden alt war. Noah Styles hatte bereits mehr erleiden müssen, als es je ein Kind tun sollte.

„Versprochen", entgegnete Charlotte mit voller Überzeugung, war es doch die Wahrheit selbst. Das Mädchen mit den Sternenaugen hasste nichts mehr im Leben, als zu verlieren. Aber wenn es Noah tat, dann war es ihr Recht, solange er glücklich war. „Dein Daddy hat dir einen Brief geschrieben für heute. Wie wäre es, wenn wir ihn einfach jetzt schon lesen? Wird dir das helfen, Großer?"

Ihre Worte brachten Noah zum ersten Mal dazu, seine Sporttasche loszulassen und statt Furcht nun Neugierde im Blick stehen zu haben. Aufgeregt streckte er die Finger nach dem Umschlag aus, den ihm seine Mutter hinhielt und zog den Inhalt vorsichtig hervor.

boy in the stars || h.s. ✓Where stories live. Discover now