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Milla POV

Es war Sonntag Abend und ich lag heulend im Bett. Die anderen schliefen schon, doch mir kamen immer wieder das Bild von Simon und Samira in den Kopf. Es zeriss mir das Herz, doch noch schlimmer fande ich das er sich nicht mal gemeldet hatte. Für ihn war die Sache wohl beendet und wahrscheinlich freute er sich auf die Zeit mit dieser Bitch.
Dennoch musste ich schleunigst zurück um ein paar Sachen zu holen und vorallem meinen PC.
Aber alleine wollte ich mit Sicherheit nicht wieder dorthin.
Ich verstand es bis jetzt immer noch nicht, warum er das tat? War ihm Sexappeal so viel wichtiger? Ich meine ich war nun wirklich nicht hässlich, es gab genügend Jungs die ziemlich viel dafür geben würden mit mir auszugehen. Und das wusste Simon auch, vorallem war sonst immer eher eifersüchtig, wie bei Ju damals.

Auch wenn ich keine Model Maße hatte und eher süß wirkte, aber gleichzeitig doch sexy, war ich ihm wirklich nicht Frau genug?
Muss man um eine richtige Frau zu sein wirklich immer 1,70 groß sein Größe XS tragen und dabei aber mit einem C Körbchen glänzen?!
War unsere Gesellschaft wirklich so verkorkst, dass diese ideale eine Frau ausmachen?!
Ich war verletzt, mein Herz gebrochenen, ich konnte die Situation immer noch nicht begreifen. Immer noch wünschte ich mir, dass alles nur ein böser Traum war. Doch über eines wurde ich mir Bewusst, ich würde Simon vernichten! Ich würde YouTube nutzen, um klar zustellen was er getan hatte. Und das was ich wirklich wollte, war sein größter Rivale auf der Rennstrecke zu werden!
Ich hatte mich entschlossen! Ich würde mein eigenes Team auf bauen und ich werde mit Sicherheit keine Probleme haben, dafür Leute zu finden!

Auch wenn jetzt Wut in mir keimte, weinte ich dennoch ungehemmt in mein Kissen. Es tat einfach so weh...ich versuchte nicht zu laut zu weinen, doch desto mehr ich meine schluchzter unterdrückte um so schlimmer wurde es.
Ich konnte es nicht nachvollziehen, dass es diesem Arsch nichts ausmachte, dass er in keinster Weise versuchte um mich zu kämpfen.
Keine Nachricht, kein Anruf... Einfach nichts.
Wie schnell ein Mensch eine Beziehung zerstören konnte, wie man sich in Menschen täuschen konnte. Ich kam nicht darauf klar, dass die liebe meines Lebens so etwas tat. Vorallem ohne Skrupel und mit Spaß bei der Sache.

Leise nahm ich wahr, dass sich meine Zimmertür öffnete, sofort verstummte ich. Ich wollte nicht, dass jemand wegen mir auf wachte.
Sie alle arbeiteten hart und dann war da ich, die nur Unruhe reinbrachte.

"Milla?" Vernahm ich meinen Namen.
Doch ich antwortete Ju nicht, ich wollte ihm nicht noch mehr zur Last fallen.
"Milla ich weiß das du wach bist. Ich habe dir lange genug beim weinen zu gehört." Die Tür schloss sich und deutlich sah ich den Lichtkegel der Handytaschenlampe.
"Du musst schlafen." Krächzte ich fürchterlich heißer.
Der Lichtkegel kam näher.
"Ich kann nicht schlafen, wenn ich höre das du weinst."
"Es tut mir leid, dass ich dir so sehr zur Last falle."
"Rutsch mal." Ich tat einfach was er verlangte, setzte mich auf und rutschte zur Wand.
Ju legte sein Handy mit dem Licht nach oben aufs Bett, jedoch so, dass es uns nicht blendete.
Er saß direkt vor mir und das einzige an was ich denken konnte, war dass ich wirklich schrecklich aussehen musste. Verheulte Augen, die Haare waren zersaust, meine Lippen trocken und ich bekam kaum noch ein Ton raus.
Er hob seine Hände und nahm zärtlich mein Gesicht dazwischen.
"Hör mir gut zu, du bist mir keine Last. Und lass dir das auch nicht von den anderen einreden. Mir ist es egal was sie denken oder sagen. Das einzige was im Augenblick zählt bist du. Du brauchst Hilfe und ich bin für dich da. So lange du es brauchst. Außerdem hassen dich Thomas und Marius nicht so sehr wie sie tun, sonst würden sie sich noch schlimmer verhalten. Hast du verstanden? Ich bleibe an deiner Seite, so lange du mich brauchst und wenn es heißt, dass ich jede Nacht nach dir schauen komme."

Ju's Worte berührten mich, sie berührten mich so sehr, dass ich ihn einfach umarmen musste. Etwas ungeschickt fiel ich ihm um den Hals und sorgte damit, dass wir fast aus dem Bett fielen.
Er stützte sich gerade noch so mit dem Arm am Boden und ich lag noch zusätzlich auf ihm drauf.
Doch ich nutzte die Situation kurz aus "Ju, danke. Danke für alles-"
"Du kannst mir gleich danken, aber du solltest erst mal von mir runter."
Schnell er hob ich mich, nur leider war es zu dunkel um sehen zu können, wie er sich rettete.

behind the sceneㅍ Julien BamWhere stories live. Discover now