-14-

380 24 38
                                    


Milla POV

Ich zerlegte die Grillfackel in kleine Teile. Und schob sie mir nur Häppchenweise in den Mund, um sie dann noch länger zu kauen. Ich hatte beim Essen immer Angst, einen großen Brocken zu verschlucken oder runter zu schlucken, der mir dann in der Speise oder Luftröhre stecken bleibt und ich daran sterbe.

Nach einiger Zeit, bemerkte ich wie mich alle ansahen.
"Alles okay?" Fragte mich Ju.
"Ja, alles Okay. Schmeckt sehr gut." Lächelte ich und sah wieder auf meinen Teller. Doch dann passierte genau das was wovor ich so viel Angst hatte. Ich schluckte ein Stück Fleisch runter, welches für mein Ermessen viel zu groß war.
Sofort reagierte mein Körper, mir wurde flau im Magen, ich fing an zu zittern und Panik überkam mich.

"Entschuldigung." Sagte ich hastig und rannte ins Haus.

"Was hat sie denn jetzt für ein Problem?" Hörte ich Annika noch sagen.
Panik erfüllt rannte ich durch das Haus und die Treppe hoch, ich hatte keine Ahnung wo sich was befand, aber ich suchte einfach das Badezimmer, welches ich auch schnell fand.
Ich setzte mich auf den Boden und holte mein Handy raus um Simon anzurufen, er war jetzt der einzige, der mich wieder beruhigen konnte.

Ju POV

"Was war das denn?!" Zischte Annika, während Joon und ich uns fragend und besorgt ansahen.
"Kaum ist die da, will sie nur Aufmerksamkeit." Kommentierte sie noch hinter her und legte ihr Besteck auf den Teller.
"Ja, seh ich genauso. Das war auf dem Tuning treffen schon so." Bestätigte sie Marius.
"Ju?! Ehrliche was willst du von ihr?"

So langsam wurde das Verhalten meiner Freunde mir zu blöd.
Sie hatte ihnen nichts getan und sie behandeln sie wie Dreck.
"Das müsste ich euch eher Fragen! Sie hat euch nichts getan und ihr seid echt scheiße zu ihr!" Böse sah ich die drei an.
"Da muss ich Ju recht geben. Sie hat euch wirklich nichts getan. Sie hat kein einziges Mal etwas böses gesagt oder getan." Meinte Vince.
Annika, Thomas und Marius zuckten mit den Schultern.
"Seit dem er sie kennengelernt hat, ist er wie ausgewechselt!" Argumentierte Annika Vince gegenüber.
"Ja, aber trotzdem muss man sich dann nicht so verhalten." Gab er noch einmal zurück.
"Ich sollte mal nach ihr schauen gehen."
"Genau das will sie doch! Das du ihr jetzt hinterher rennst und Mitleid mit ihr hast. Sie will doch nur dich und deine Aufmerksamkeit!" Zischte Annika.

Das war zu viel! Zu Mal es ja eigentlich genau umgekehrt war.
Was ich mir mittlerweile einigestehen musste. Ich hatte alles angezettelt und sie muss jetzt dafür büßen.
"Spinnst du?! Du kennst sie doch gar nicht! Weißt du was, die einzigen die hier für Unruhe sorgen seid ihr drei und besonders du! Vielleicht wäre es besser wenn du heute Nacht wo anders schläfst! Oder noch besser bis sie weg ist!"
Annika sah mich entsetzt an, wütend stand sie auf und stellte sich direkt vor mich.
"Siehst du nicht, was sie mit dir macht?! Soweit ist es gekommen, dass wir uns streiten wegen ihr!"
"Wir reden da noch Mal drüber, aber fürs erste gehst du bitte!"

Annika und ich liefen beide ins Haus, während sie in ihr Zimmer ging, ging ich Milla suchen.
Zu erst sah ich in der Küche nach, doch da war sie nicht.

Ich suchte das Erdgeschoß ab, doch da war sie auch nicht.
Annika kam mit einer Tasche die Treppe runter.
"Sie ist oben im Bad." Sagte sie knapp und böse, striff meine Schulter und verließ das Haus.
Schnell rannte ich hoch und klopfte an der Badezimmertür.
"Milla, ich bin's Ju. Kann ich rein kommen?"
Ich bekam jedoch keine Antwort und hörte nur ein unregelmäßiges Atmen.

Ich machte die Tür einfach auf und sah sie zusammen gekauert auf dem Boden sitzen. Sie atmete viel zu schnell, war sie am hyperventilieren?
"Milla? Was hast du denn?" Vorsichtig setzte ich mich zu ihr auf den Boden, legte meine Hand auf ihr Knie und meine andere Hand um ihre Schultern, ich fühlte mich im Augenblick überfordert und total unbeholfen.
"Panikattacke!" Presste sie hervor.
"Was? Warum? Was soll ich tun?"
Doch sie nahm mir die Entscheidung ab, in dem sie meine Hand von ihrem Knie nahm und feste drückte. Ich wusste mir nicht besser zu helfen und nahm sie einfach in den Arm, strich ihr sachte über die Haare und redete ihr gut zu.
"Es tut mir leid. Ich wollte das nicht."
"Alles ist gut, ich bin bei dir."
Nach einer Weile beruhigte sich ihr Atem und ihre Hand hörten auf zu zittern.
"Ich muss dir was sagen." Ängstlich sah sie mich an, sie tat mir einfach nur leid.
"Beruhig dich erst einmal, dann reden wir."
"Ich leide zur Zeit an einer Angststörung und habe panische Angst vor dem Essen. Ich habe Angst Ersticken zu können und bekomme deswegen kaum etwas runter. Vorhin habe ich ein Stück Fleisch runter geschluckt, was mir zu groß vorkam und hab deswegen eine Panikattacke bekommen. Es tut mir leid."

behind the sceneㅍ Julien BamWhere stories live. Discover now