Kapitel 2

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Kakashi.

Misstrauisch betrachtete er mich. Er hatte sich kaum verändert.  Seine Haare waren zwar länger, dennoch genauso grau, wie an dem Tag an dem ich ging. Jetzt trug er eine Joninweste. Er hatte es also geschafft. Nicht das ich an seinen Fähigkeiten gezweifelt hatte. Auffällig war jedoch die Maske, die wie bei mir die untere Gesichtshälfte verdeckte. Zusätzlich hatte er sein Stirnband mit dem unveränderten Zeichen tief über sein linkes Auge gezogen.

"Bist du nicht die, die Guy gefunden hat und ins Krankenhaus gebracht hat?"

Seine Stimme war tief. Ein Schauer durchlief mich, änderte aber nichts an meiner ausdruckslosen Miene. "Ich wollte gerade gehen."

Überrascht schaute er mich an. "Sag mal kennen wir uns?"

Das war zuviel für mich. Krampfhaft versuchte ich meine Tränen zurück zu halten und musterte ihn weiterhin kalt.
"Nicht das ich wüsste." Ich glaubte mir selbst nicht. Diese Lüge war nur eine von vielen,aber es war schwer sie auszusprechen.

"Naja trotzdem kannst du nicht einfach abhauen. Komm bitte mit zum Hokage."

Trotz dem bitte in seinem Satz, bemerkte ich den Nachdruck in seiner Stimme und schüttelte leicht den Kopf.
"Nagut."
Auf seinen Wink hin folgte ich ihm durch die schmalen Gassen. "Wie heißt du eigendlich?"

Leicht schmunzelte ich und war froh über meine Maske. Wenn er wüsste, dass wir das alles schon hinter uns hatten.

"He was machst du da?" Die Stimme des Mädchen ließ den Jungen zusammenzucken. Entrüstet stand sie vor ihm und wackelte mit einem Finger vor seinem Gesicht. Der Schock war ihm ins Gesicht geschrieben. Noch nie hatte ihn jemand zurechtgewiesen und dann schon kein kleines Mädchen. Sie betrachtete ihn kurz. "Du solltest doch wissen, dass man keine Katze tritt." Ihre eine Augenbrauen war hochgezogen und sie funkelte ihn wütend an. "Haben dir deine Eltern das nie beigebracht?" Bei der Erwähnung seiner Eltern zuckte der Junge zusammen. Wütend drehte er sich um. Sie wusste gar nichts. Eine Berührung an seinem Arm ließ ihn herumfahren. Besorgt musterte das Mädchen ihn. Sie wollte ihn nicht verletzten.  "Sag mal wie heißt du eigendlich?" Ihre Stimme schien ihn aus einem weit verdrängten Gedanken zu holen.
"Kakashi Hatake. Und du?" Sie zögerte. Die meisten verurteilten sie für ihre Herkunft. "Ich heiße Kiră Uchiha." Erstaunt sah der Junge sie an. Sie lächelte ihm entgegen und entblößte damit ihre Grübchen. "Kiră?" Ein lautes Rufen brachte das kleine Mädchen dazu ihre Hand von seinen Arm zu nehmen. "Bis später Kakashi" Sie grinste ihn Noch einmal fröhlich an und verschwand hinter der nächsten Ecke.

Wir hatten uns in der Akademie wiedergetroffen und waren von da an gut befreundet. Nur mein Bruder mochte den Kontakt zwischen mir und Kakashi nicht. Er pflegte es ihn als arrogant und eingebildet zu bezeichnen. Dennoch stand er unserer Freundschaft nie im Weg.

"Hörst du mir überhaupt zu?" Sein genervter Tonfall holte mich aus meinen Gedanken. Ich sah ihn kalt an. Ich war zu stolz, um ihn zu fragen, was er von mir wollte.
Ein Seufzen seinerseits ließ meinen Blick wieder zu ihm wandern. "Also? Wie heißt du denn jetzt?"
Fieberhaft versuchte ich Zeit zu schinden. Sein bohrender Blick nagelte mich förmlich an der Straße fest.
"Es ist unhöflich nach dem Namen zu fragen bevor man sich nicht selbst vorgestellt hat."
Mein Tonfall schien ihn zu erschrecken. Dennoch antwortete er mit einer Gelassenheit, die mich wütend werden ließ.
"Hatake Kakashi. Und verrätst du mir jetzt deinen Namen?"  Während er redete, liefen wir weiter. Mein Blick fiel auf einen Spielplatz. Nachdenklich betrachtete ich die Schaukel, die sich sanft im Wind bewegte.
Unschlüssig, ob ich meinen Namen sagen sollte oder ihm wieder eine Lüge vorhielt, drehte ich mich wieder zu ihm.
"Ich heiße.." "Kakashi Sensei!"

Die Stimme des blonden Jungen schien alle anderen Geräusche zu übertönen. Mit einem großen Lachen im Gesicht rannte er auf uns zu. Dicht hinter ihm sah man ein pinkhaariges Mädchen sichtlich schnaufend laufen. Da kamen die Worte, die der Junge gerufen hatte erst in meinem Kopf an.

*Sensei* hatte er gesagt. Ich drehte mich weg, damit man mein rot angelaufenes Gesicht nicht sah und versuchte ich nicht zu Lachen.

"Wer ist Das? Ist das deine Freundin? Achso der Hokage will dich sprechen und wann trainieren wir wieder?"

Der Junge hatte nicht einmal Luft geholt. Fragend sah er abwechselnd zu mir und Kakashi. Er trug einen orangen Trainingsanzug und seine blonden Haare hingen ihm wirr vom Kopf. Was mich fazinierte, waren seine extrem blauen Augen. Sie strahlten so viel Freude und Wärme aus, das man ihn nur gern haben konnte.

"Tut mir leid Sensei. Ich konnte ihn nicht mehr aufhalten."

Aus dem Augenwinkel betrachtete ich das junge Mädchen. Ihren langen pinken Haare waren von dem Lauf vollkommen durcheinander und sie war rot angelaufen. Ob vor Wut oder vor Anstrengung konnte ich nicht sagen.

"Hai, ich weiß Naruto. Ich war sowieso auf dem Weg zum Hokage." Während er das sagte, spürte ich seinen Blick auf mir.
Kalt sah ich die drei an.
"Können wir weiter?" Der Satz war an Kakashi gerichtet und trotzdem ließ ich Naruto und das Mädchen nicht aus den Augen.
Bei meinem Tonfall zuckte das Mädchen zusammen. Sie schien mich erst jetzt richtig zu bemerken. Weichei. Sie sah schon so aus, als ob sie nur Augen für sich selbst hatte. Ängstlich sah sie mich an.

"Sakura! Loser! Jetzt kommt doch endlich!"

Am anderen Ende der Straße war ein Junge aufgetaucht. Interessiert betrachtete ich ihn. Seine Haare waren schwarz und auch seine Augen hatten einen dunklen Ton. Was mich jedoch stocken ließ, war das Uchiha-Symbol, dass groß auf sein Oberteil gedruckt war. Das kann nicht sein. Sie wurden doch alle getötet. So hatte ER es mir jedenfalls gesagt. Allerdings war mir von Anfang an klar, dass ich dieser Schlange nicht trauen konnte. Schon damals ging es ihm nur um das Sharingan.
Ein stechender Blick in meinen Rücken ließ meinen Blick zurück zu Kakashi wandern. Misstrauisch und Nachdenklich mit einer Spur Neugierde betrachtete er mich.

"Lass uns weiter gehen. Wir sind gleich da."

Schweigend folgte ich ihm. Der Junge ging mir nicht aus dem Kopf. Er konnte unmöglich ein Uchiha sein. Dennoch wieso sollte jemand das Symbol meines Clans tragen, wenn er nicht Teil davon war? Nachdenklich trottete ich hinter Kakashi her. Mein Name schien ihn im Moment nicht zu interessieren. Vielmehr steckte seine Nase in einem Buch. Das Flirtparadies. Ich kannte das Buch, hatte aber nur den ersten Band gelesen.  Der Inhalt war...nunja ausergewöhnlich. Ich hatte nicht von ihm erwartet, dass er So Was liest.

"Was ist?" Ich sah zu ihm auf. "Kennst du das Buch?" Ich nickte. Ein für ihn unsichtbares Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, als ich den Hauch von rot auf seiner sichtbaren Wange sah.

"Wir sind da."
Vor uns erstreckte sich die scheinbar endlose Treppe des Hokageturms. Früher hatten wir immer Wettrennen gemacht, wenn es darum ging eine neue Mission zu bekommen. Langsam gingen wir die Treppe hoch. Nachdenklich ließ ich meine Hand über das Geländer fahren.  Als ich Kakashis Blick bemerkte zog ich meine Hand zurück.

"Na dann da wären wir." Er sah mich bedeutend an und klopfte an die Tür, die selbst nach all den Jahren den kleinen Fleck an der unteren Ecke hatte.

"Herein.", ertönte es von drinnen und mit einem Seufzen öffnete Kakashi die Tür.

Kiră Uchiha- Verzweiflung Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ