vergangene Musik

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Alexander fragte sich, ob er ihr vielleicht hinterher gehen sollte, und seiner Mutter versichern, dass Mona das alles sehr ernst nahm. Nach einigem hin und her, entschied er sich mal nach den beiden zu gucken. Aber als ihm seine Mutter entgegen kam, wunderte er sich ein wenig, denn er konnte Mona nicht entdecken. „Suchst du was, mein Sohn?", fragte ihn seine Mutter. „Ich suche Mona. Sie wollte mit dir über Sebastian reden. Hat sie dich schon gefunden?", aber der Blick seiner Mutter sagte ihm schon, dass da irgendwas nicht stimmen konnte. „Mona ist zu mir gekommen, aber ich hatte was Wichtiges zu besprechen und als ich fertig war, war sie weg. Also habe ich mir gedacht, es könnte nichts schlimmes sein. Was wollte sie denn?" „Sie wollte mit dir darüber reden, dass Sebastian dringend Jemanden gebrauchen könnte, der ihm bei .." , Alexander stoppte. Was war das für ein Geräusch, was er hörte. „Ich hätte nie gedacht, das jemand mal wieder auf dem alten Flügel spielt", sagte seine Mutter und er machte sich sofort auf den Weg ins Flügelzimmer. Die Türe stand einen Spalt breit offen und man konnte hinein sehen. „Ich habe nicht erwartet, dass Mona Piano spielen kann", aber nicht nur Alexander und Maya betraten den Raum, noch einer Weile kamen auch Alexanders Vater und Laura brachte Theresa mit.

Ich fing an zu spielen und nach ein paar Versuchen hatte ich wieder alle Noten im Kopf und verlor mich in der Welt, welche diese Musik entstehen ließ. Ich schloss die Augen und so bemerkte ich auch nicht, dass plötzlich Alex und seine Mutter ins Zimmer kamen. Nach und nach füllte sich das Zimmer immer mehr und als ich aufhörte zu spielen, ertönte lauter Beifall. Als ich dann verwundert meine Augen öffnete und Alex, Theresa, Maya, Ihren Mann, Laura und auch ein paar der anderen Bediensteten sah, erschreckte ich mich so, dass ich fast vom Hocker gefallen wäre. Schnell stand ich auf und wollte was sagen, aber Alex kam mir zuvor. „Das war wundervoll! Ich wusste gar nicht dass du so gut Klavier spielen kannst. Warum hast du mir das nicht gesagt?", wolle er wissen, doch ehe ich antworten konnte, fragte Maya, ob ich nicht noch ein Stück spielen konnte. Aber ich wusste nicht, ob ich noch ein Stück aus dem Gedächtnis spielen konnte, also sagte ich erst mal nichts und sah zum Boden. „Aber wo sind denn die Noten?", fragte plötzlich jemand hinter mir. Es war Alex. Ich hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass er zu mir gekommen war. „Ich habe aus dem Gedächtnis gespielt", sagte ich schüchtern. „Aber das ist das einzige Lied, welches ich spielen kann". Laura ging zu einem Schrank und holte ein kleines Buch heraus. „Noten, meine Liebe, gibt es für jedes Stück", sagte Alex und nahm Laura das Buch aus der Hand. Aufgeschlagen stellte er das Buch auf die Halterung des Pianos und gab mir zu verstehen, ich solle dieses Stück spielen. Als ich den Titel sah, dachte ich mir: „Hat der sie noch alle? Ich habe noch nie Beethoven gespielt", aber das konnte hier ja Keiner wissen, dass ich nie ein anderes Stück als „Lullaby for a stormy night" gespielt habe (Eigentlich ist es ein englisches Schlaflied). Ein Glück, dass ich Noten lesen konnte. Also fing ich an und versuchte mein Glück. „ >>Für Elise<< ist wirklich ein anspruchsvolles Klavierstück", dachte ich so bei mir und versuchte mich zu konzentrieren.

Endlich", dachte ich erleichtert, als ich das ganze Stück gespielt hatte. „Es war also kein Zufall, dass du so gut gespielt hast", sagte Alex zu mir. „Natürlich war es kein Zufall, wir haben in der Schule gelernt wie man Klavier spielt. Das Stück habe ich mir selber beigebracht", sagte ich konnte aber keinem in die Augen sehen. „Lüge, alles eine Lüge", dachte ich: „Mein Großvater hat mir alles beigebracht, aber das muss niemand wissen". Alex schlug die nächste Seite auf, aber jetzt hatte ich keine Lust mehr. „Ich möchte nicht weiter spielen, Alex", sagte ich leise, dass nur er es hören konnte. Er sah mich fragend an. Ich wich seinem Blick aus. „Ich bin müde, ich habe nicht gut geschlafen gestern Nacht", sagte ich dieses Mal so laut, dass alle es hören konnten. Ich stand auf und schloss den Deckel des Pianos. „Was ist denn auf einmal mit dir los?", fragte er mich. Ohne ihm zu antworten lief ich zu meinem Zimmer, ich wollte jetzt allein sein.

MonaWhere stories live. Discover now