Annäherung

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Wir saßen bis nach dem Abendbrot noch an unserem Dekor-Plan was Alex nicht gerade glücklich machte. Seine Mutter tröstete ihn mitdem Gedanken an Flitterwochen für uns beide. Was wiederum mir nicht gefiel, aber ich sagte lieber nichts um keinen Streit anzufangen. Es sollte nicht übertrieben werden, aber Maya wollte unbedingt viele rote Rosen für die Dekoration haben. Da ich schon sehr müde war fragte ich, ob ich zu Bett gehen darf. „Natürlich, mein Kind. Ich mache nochein bisschen weiter und rufe schon mal die Gäste an damit auch allekommen. Ich wünsche dir eine Gute Nacht, mein Kind." Dieses „mein Kind" von ihr ging mir zwar so was von auf die Nerven, aber es hörte sich so an als ob Sie mich mögen würde und das war die Hauptsache. Also ging ich ins Bett. Auf dem Weg begegnete ich Laura. Sie trug meinen Schlaftrunk und hatte eine Schale mit Erdbeerendabei. Ich lächelte Sie an. Zusammen gingen wir in mein Zimmer und ich setzte mich aus Bett. „Wusstest du, dass Erdbeere auf Japanisch Ichigo heißt?", fragte ich Laura. Ich wusste das nur durch Zufall, weil meine große Schwester einen Japanisch-Kurs belegte. „Nein,dass wusste ich nicht", sie gab mir den Trunk und die Erdbeeren. Der Trunk schmeckte wirklich nicht sehr lecker, aber die Erdbeerenwaren köstlich. Ich bekam nicht mehr mit wann Laura das Zimmer verließ, denn als ich mich hinlegte, schlief ich sofort ein.


„Guten Morgen, sag mal Mutter, wie bist du so schnell an Mona rangekommen?", rasselte er die Frage herunter. Alexander hielt es nicht mehr aus, dass seine Mutter näher an seiner zukünftigen Verlobten dran war, als er selber. „Du musst etwas netter sein", antwortete sie lächelnd. „Mona ist ein vorsichtiges Mädchen, sie scheint etwas erlebt zu haben, was ihr das Herz gebrochen hat. Was es war, weiß ich nicht, aber es hat sie schwer getroffen", sagte Maya nachdenklich. Alex sah sie verwundert an und fragte: „Wie meinst du das?". „Wenn sie in Gedanken ist, kannst du denunendlich traurigen Blick bemerken, welchen sie bekommt. Es ist fast unerträglich ihr dann in die Augen zu gucken", sagte seine Mutter und sah ihn an. „Dann solltest du wirklich etwas netter sein", schaltete sich der Vater jetzt ein. „Aber ich mache doch garnichts! Zum mindestens denke ich das. Aber wenn sie etwas nicht möchte muss sie es doch nur sagen!", beharrte Alexander. „Nein, sie ist nicht der Typ dafür, welcher immer sagt, was ihr gegen den Strich geht. Sie ist fast das genaue Gegenteil von Theresa. Ich glaube Mona würde eher alles über sich ergehen lassen, als nur einmal etwas zu sagen, dass die Gefühle eines Anderen verletzt", sagte die Mutter. „Ich denke du kannst dich auf deine Mutter verlassen. Schließlich hat sie Psychologie studiert, mein Sohn", sagte der Vater, welcher den misstrauischen Blick von Alex bemerkte. Dieser nickte nur.

Am Frühstückstisch fragte Alex seine Eltern: „Aber das mit dem Ausritt bleibt wie besprochen, oder?". „Mehr oder weniger", sagte der Vater. „Wir müssen noch zum Schmied, die Hufeisen erneuern lassen". Er sah seine Eltern an. „Ist das euer Ernst? Warum wart ihr nicht gestern?" „Weil wir beschlossen haben es heute zu machen. Du wirst mit Mona alleine los reiten und an der Schmiede treffen wir uns dann", sagte Gregor. Alex jubelte innerlich. Bis zur Schmiede war es ein ganzes Stück an Strecke. Endlich habe ich ein bisschen Zeit mit Mona alleine. Mal gucken, was ich aus ihr raus kriege", dachte Alex und aß schweigend sein Frühstück.


Es war spät am Morgen als ich aufwachte. Ich hörte  jemanden in meinem Zimmer herumlaufen, aber konnte nicht erkennen wer es war. Erst als ich mich aufrichtete bemerkte ich, dass frische Wäsche auf meinem Bett lag und Laura wie wild herum wuselte. „Guten Morgen. Du musst dich ein bisschen beeilen, denn die Herrschaften wollen mit dir Ausreiten", ich guckte nur verdattert, bis ich ein bekanntes Gesicht an der Tür stehen sah. Es war Alexander. Er grinste. Da erstarrte ich plötzlich, weil ich realisierte, dass er mich halb nackt sah. „Spanner!" Ich nahm ein Kissen und schmiss es ihm entgegen. „Verschwinde", rief ich. Als Laura das bemerkte schloss sie sofort die Tür. „Was für ein Lause Junge. Kein Benehmen hat der. Ich frag mich wie man das nur aushalten kann!?", sie sah mich an. „Glaub mir, das ist gar nicht einfach. Der ist wie ein Floh. Nervig!!", wir mussten beide lachen. „Beeile dich lieber Mona, unser kleiner Prinz scheint schon auf dich zu warten", sagte Laura zu mir als wir uns beruhigt hatten. Aber ich sagte zu ihr „Dann kann er warten, bis er schwarz wird, beeilen werde ich mich deshalb nicht!", fertig angezogen ging ich dann in den Speisesaal. Ich aß morgens sehr oft allein, da Alex' Eltern immer was zu tun hatten und Alex war auch immer irgendwo anders. Zwischendurch kamen Bedienstete vorbei. Alle waren ziemlich in Eile. Mir fiel auf, dass ich Annika gestern nicht gesehen habe, obgleich es mir schleierhaft war, wie ich gerade auf sie komme. „Ob sie vielleicht krank ist?", fragte ich mich. Ich aß ganz gemütlich mein Ei und Toast auf, als Alex rein kam und sich hinter mich stellte. Er hatte seinen Reitanzug an. Der Bestand aus: einer weißen Hose, einem weißen Hemd darüber trug er ein blaues Jackett dazu schwarze Stiefel und weiße Handschuhe. Ich trug nur eine Jeans und ein T-Shirt, denn ich hatte Laura schon gesagt, dass ich Reitanzüge nicht gerne anziehe.

MonaWhere stories live. Discover now