Geburtstagsparty

15 0 0
                                    

Das kleine Glöckchen an der Ladentür kündigte uns schon an, dennoch mussten wir eine Weile warten, bis jemand aus dem hinteren Teil des Ladens nach vorne kam um uns zu bedienen. „Was kann ich für sie tun?", fragte uns eine junge Frau, welche ich etwa so alt schätzte, wie Laura. Ihre schwarzen Haare waren zu einem Zopf gebunden und sie lächelte uns an. „Guten Tag, ich habe einen Kuchen für einen Kindergeburtstag bestellt und wollte ihn abholen", antwortete Laura höflich und die Frau fragte, ob Laura den Bestellzettel dabei habe. Wortlos reichte Laura ihren Zettel weiter und die junge Frau verschwand wieder hinten im Laden. Nach kurzer Zeit kam sie mit einem kleinen Paket vor die Theke. „Hier bitte, richten Sie schöne Grüße aus". „Natürlich",lächelnd nahm Laura das Paket mit dem Kuchen entgegen und wir verließen den Laden. Wir liefen durch ein kleines Dorf wo jedes der von den Fachwerkhäuschen einen Garten und grüne Fensterläden hatte. „Weißt de, was mir gerade auffällt? Ich bin schon lange nicht mehr so weit gelaufen", sagte ich nachdem wir eine Weile schweigend nebeneinander hergelaufen waren. „Wenn du eine Pause machen möchtest, musst du nur Bescheid geben", meinte Laura besorgt, aber ich versicherte Ihr, dass alles in Ordnung sei. „Ich bin Zuhause oft lange Strecken gelaufen, aber seit ich hier bin, kann ich ja nicht einfach so das Anwesen verlassen. Außerdem kenne ich mich in der Gegend überhaupt nicht aus". „Das stimmt auch wieder", gab Laura zu und ich zuckte mit den Schultern. Nach einer Weile blieb Laura stehen. „Ihr habt ja rosa Fensterläden!", rief ich aus, als Laura auf das Haus zu ging, was Laura zum lachen brachte. „Sophie mochte grün noch nie so wirklich, also hat sie eines Tages ihr Taschengeld genommen und sich Farbe gekauft um unsere Fensterläden zu streichen. Und zwar in ihrer Lieblingsfarbe. Rosa", erklärte sie mir. „Aber sag mal, du läufst doch nicht jeden Morgen die ganze Strecke bis zum Anwesen, oder?", Laura schüttelte den Kopf. „Ich habe ein Zimmer im Anwesen, wie die Anderen auch. Es wäre doch unzumutbar, wenn ich jeden Morgen so weit laufen müsste, nicht?", sie lächelte mich an und ich nickte nur. Daraufhin öffnete sie die Tür und trat ein. Zögernd folgte ich ihr und schloss die Tür hinter mir. Von innen war das Haus recht dunkel, aber wohnlich eingerichtet.

„Mona? Wo bleibst du denn?", Laura streckte den Kopf durch eine Tür und sah mich an. Ich beeilte mich und lief zu ihr. Sie hatte den Kuchen schon auf den Tisch gestellt. Das Wohnzimmer, in welchem wir uns nun befanden, war fröhlich dekoriert mit Girlanden, Konfetti und Co. Auf dem Kuchen waren 8 Kerzen und daneben lag ein Feuerzeug. „Sophie ist noch in der Schule, also keine Sorge. Komm mal her, hier ist das Klavier. Möchtest du vielleicht etwas üben, bevor Sophie kommt, oder möchtest du mir beim Tischdecken helfen?", fragte Laura und holte schon Teller und Servierten aus dem Schrank. Zögerlich setzte ich mich an das alte Klavier. Ein ungutes Gefühl beschlich mich. „Laura, ich glaube nicht, dass es so gut ist, wenn ich spiele...", kurz war es still im Haus. Dann klapperte Laura wieder mit dem Geschirr. „Entschuldige, ich habe ganz vergessen, was dir das bedeutet. Natürlich musst du nicht, ich habe nur gedacht, das wäre eine schöne Überraschung. Aber wir können auch ganz einfach singen", Laura kam aus der Küche und lächelte mich an. Ich fühlte mich schlecht, aber Laura versuchte mich aufzumuntern und wir kümmerten uns gemeinsam um den Tisch für das Geburtstagskind.

Wir feierten bis spät in den Abend hinein. Sophie schien sich sehr über meinen Besuch zu freuen, auch wenn wir uns vorher noch nie getroffen hatten. Aber langsam sollte ich mich wohl wieder auf den Rückweg machen. Alexander nahm wahrscheinlich schon das ganze Haus auseinander, weil ich nicht da war. Aber Laura machte keine Anstalten, mich zurück bringen zu wollen. „Keine Sorge Mona, die Herrschaften haben erlaubt, dass du hier übernachtest. Ich dachte, dass du vielleicht mal eine Nacht Ruhe brauchen könntest", lächelnd sah mich Laura an und ich war dankbar, dass sie meine Bedenken gesehen hatte, bevor ich gezwungen war etwas zu sagen. „Wir sollten uns so langsam fertig machen. Es ist schon spät und Sophie muss morgen wieder in die Schule", damit stand Laura auf und fing an den Tisch abzuräumen. Sophie und ich standen ebenfalls auf und brachten die restlichen Sachen in die Küche. Sobald auch abgewaschen war, machten wir uns fertig zum Schlafen.

Die Nacht war kürzer als gedacht, denn Laura und Sophie waren sehr früh wach. Verständlicherweise, denn Sophia lief etwa eine Stunde bis zur Schule. „Kann sie nicht mit dem Bis fahren?", fragte ich Laura aber diese schüttelte den Kopf. „Hier fährt kein Bus in der Nähe. Aber das ist kein Problem. Sophia läuft ja nicht alleine. Es gibt einige Kinder in der Nachbarschaft. Die laufen immer alle zusammen".

Nachdem auch Laura alles zusammengepackt hatte, was sie zur Arbeit mitnehmen musste, machten wir uns auf den Weg zurück zum Anwesen. Mit einem mulmigen Gefühl betrat ich die Eingangshalle. Weit und breit war niemand zu sehen. Kein Alex, keine Theresa, die Halle war leer. „Sehr ungewöhnlich....", ich machte mich auf den Weg in mein Zimmer. Ich wollte die Ruhe genießen, solange sie da war. Dennoch war ich neugierig, wo denn alle hin waren. Als erstes begrüßte mich mein kleiner Hund. Ich nahm ihn auf den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Nase. Zumindest war das meine Intention, doch Rex war schneller und leckte mir über das Gesicht. „Umpff", schnell versuchte ich mein Gesicht von der Hundezunge weg zu drehen, aber es war schon zu spät. Mein Gesicht war voller Hundesabber. „Ist das dein Ernst?", ich setzte Rex wieder auf den Boden und ging in mein Zimmer um mir das Gesicht zu waschen. Aber als ich mein Zimmer betrat, wartete Alex schon auf mich. Er saß auf meinem Bett und sah mich unverwandt an. Eine Weile erwiderte ich seinen Blick, aber der trocknende Hundesabber auf meinem Gesicht trieb mich schnell ins Badezimmer in welches er mir prompt folgte. Nachdem mein Gesicht wieder sauber und trocken war, sah ich ihn wieder an. „Was möchtest du?" fragte ich ihn, bekam aber keine Antwort. Rex lag in der Ecke meines Zimmers und schien uns zu beobachten. Ich war mir nicht sicher, was ich von der ganzen Situation halten sollte. Ich versuchte in meinem Gedächtnis nach Informationen, ob ich vielleicht etwas vergessen hatte, aber da war nichts.

Er war erleichtert, als Mona in ihr Zimmer kam. Seine Eltern hatten ihm gesagt, dass sie eine Nacht bei Laura schlafen würde, damit sie zusammen den Geburtstag ihrer kleinen Schwester feiern konnten. Das alles war ja auch kein Problem, aber Alex konnte trotzdem die ganze Nacht kein Auge zu bekommen. Er hatte sein Mädchen gerne bei sich und wusste sie in Sicherheit. Im Dorf konnte wer weiß was passieren und er wäre nicht da um sie zu beschützen.

Ohne etwas zu sagen, ging Mona in Badezimmer und wusch sich das Gesicht. Dann fragte sie ihn was er wollen würde. Darauf konnte er ihr aber keine Antwort geben, denn dann müsse er sagen, dass er es nicht mochte, wenn sie ohne ihm raus ging. Also schüttelte er nur den Kopf und lächelte sie an.

Has llegado al final de las partes publicadas.

⏰ Última actualización: Aug 08, 2022 ⏰

¡Añade esta historia a tu biblioteca para recibir notificaciones sobre nuevas partes!

MonaDonde viven las historias. Descúbrelo ahora