Herz und Verstand...

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Alexander POV

Jetzt habe ich meinen Kuss!", dachte Alexander lächelnd. „Sie kann gut mit Pferden umgehen, oder?", fragte ihn seine Mutter. „Ja, und gut hat der Kuss auch geschmeckt", seine Mutter schüttelte den Kopf. „Aber wenn du möchtest, dass sie dich freiwillig küsst, solltest du solche Aktionen lieber lassen, Alex", sagte sie und brachte Tornado weg. Alexander nahm sich Fallada und folgte seiner Mutter. „Warum?", fragte er seine Mutter. Diese drehte sich um und sah ihm direkt in die Augen. „Ich glaube nicht, dass sie das so gut findet, wenn du sie bei jeder Gelegenheit küsst". „Weißt du, was mich noch vielmehr wundert? Dass Mona gelogen hat. Ich habe ihr nicht gesagt, dass ich sie von früheren Spring-Turnieren kenne, aber eins weiß ich ganz genau: wenn sie nur an der Longe geritten ist, so wie sie behauptet, hätte sie Tornado niemals beruhigen können", sagte Alex mehr zu sich selbst, als zu seiner Mutter. „War das etwa der ganze Grund für diese Aktion? Warum fragst du sie nicht einfach?",aber das wollte er nicht. Alexander wollte seine Trumpfkarte noch nicht ausspielen. „Es ist noch zu früh", war das einzige was er darauf antwortete.

Mona POV

Ich ging in das angrenzende Badezimmer, drehte das Wasser auf und wusch mir das Gesicht und putzte mir die Zähne. „Was für ein Idiot, Idiot, Idiot!", ich fragte mich, was er sich wohl dabei gedacht hatte. Beides machte ich knapp acht mal bis Laura kam. „Alles in Ordnung? ...Nun hör aber mal auf!" Sie nahm mir die Zahnbürste weg. Ich wusch mir den Schaum aus dem Gesicht und dann stellte Sie auch das Wasser ab. Sie brachte mich in mein Schlafzimmer und wir setzten uns auf mein Bett und ich erzählte ihr alles. Von der Idee der Reitstunde bis zum unfreiwilligen Kuss. Während ich erzählte, hörte sie mir zu ohne mich zu unterbrechen und Bürstete mein Haar. Als ich so erzählte und erzählte, rutschte mir das im Wald raus. Das er schon einmal versucht hatte, mich zu küssen. Ich konnte mich nicht mehr beruhigen und ich war total durcheinander. Ich heulte so hemmungslos wie ein Baby. „Weißt du Laura, eigentlich sollte ich jetzt in der Schule sitzen und mich im Unterricht langweilen. Warum bin ich aber hier und muss mich mit belanglosen Dingen herum schlagen?", fragte ich sie. Da klopfte es an der Tür. „Darf ich rein kommen?", fragte Annika. „Ich habe schon gehört was passiert ist. Es tut mir leid.", sagte sie, aber es war so ein „Ich-hab-es-dir-ja-gesagt" Unterton in ihrer Stimme. Laura schien ihn auch gehört zu haben, denn sie bugsierte Annika aus dem Zimmer. „Ich gehe dann auch mal wieder, ich muss noch in der Küche helfen. Soll ich dir das Mittagessen ins Zimmer bringen?", fragte Laura. „Ich denke nicht, dass ich jetzt was essen kann. Tut mir leid", war meine Antwort. Laura nickte und verschwand aus dem Zimmer. „Ob ich das überlebe, was die mir antun wollen? Eine nah tot Erfahrung habe ich ja schon, dann werde ich so eine Kleinigkeit wohl locker wegstecken können", dachte ich sarkastisch während ich so auf dem Bett lag und die Lieblingsmelodie meiner Großmutter summte. Ich kam erst zum Abendessen wieder aus dem Zimmer. Es wurde kein Wort über den Zwischenfall geredet und ich war froh, das niemand wissen wollte wie es mir geht. Alle schienen sehr verunsichert zu sein. „Na wie war euer Tag?", fragte Alexanders Vater, welcher nicht Zuhause gewesen ist. Deshalb wusste er anscheinend auch nichts von meiner ersten Reitstunde, aber ich hatte nicht die Absicht alles aus zu plaudern, was in meinem Kopf so herum spukt. Alle sahen mich verstohlen an. „So wie gestern", antwortete ich. „So wie gestern...". An diesem Abend ging ich erst spät zu Bett, denn ich schrieb noch einem Brief an meine Familie. Ich erzählte von dem Rehkitz das wieder soweit gesund war, dass es wieder herumlaufen konnte und von dem heutigen Tag. Es wurde ein sehr langer Brief. Als ich dann endlich ins Bett ging hatten wir fast Mitternacht. In dieser Nacht schlief ich nicht viel, denn ich musste immer an diesen Kuss denken.

So gegen sechs Uhr gab ich es auf, schlafen zu wollen. Ich lies mir ein Bad ein und ruhte mich noch ein bisschen aus. Um acht Uhr kam Laura herein und ich wurde grade fertig. „Du bist ja schon wach! Was ist denn los?", sie war immer so fürsorglich, aber ich konnte ihr nicht sagen dass ich immer an den Kuss denken musste. Als sagte ich nur: „Ach, ich kann einfach nicht gut schlafen. Das ist alles".„Dann mache ich dir heute Abend einen Schlaftrunk mit dem Rezept meiner Mutter. Der schmeckt zwar widerlich er hilft aber. Möchtest du den Trunk mit Erdbeere oder Zitrone?", fragte sie mich. „Mit Erdbeere bitte." „Gut. Dann warte mit dem schlafen bis ich da bin. Und was möchtest du jetzt machen?" „Ich denke ich gehe zum Stall. Hast du Lust auf einen Ausritt?", fragte ich Laura. „Lust schon, aber keine Zeit. Ich muss noch in der Küche helfen", das war schade. Alleine wollte ich nicht und ich wollte niemand anderen fragen, sonst hab ich nachher noch Alexander dabei. Also beschloss ich zur Lichtung zu gehen. Ich fand es schön jemanden zu haben mit dem man über alles reden konnte. Ich hatte mir aus dem Schrank ein schönes Kleid ausgesucht. Es war rot und ging mir bis zu den Knien. Die Ärmel waren nicht sehr lang ,denn sie gingen nur bis zu den Ellbogen. Dazu trug ich weiße Socken und schwarze Lackschuhe.Manchmal fragte ich mich, warum so viele Kleider in meinem Schrank hingen, aber eigentlich war das ja egal. Laura gab mir noch den richtigen Hut und dann ging ich nach draußen. Gut, dass ich den Weg nach draußen, schon in und auswendig konnte. Auf dem Weg summte ich immer wieder die kleine Melodie von meiner Oma. Es war eine so schöne Melodie, dass ich mich wunderte, dass sie kaum einer kennt. „Na? Wie geht es unserer kleinen Prinzessin?", ich brauchte mich nicht umdrehen um mein Vermutung zu bestätigen. Erstens: konnte ich die Stimme erkennen. Und Zweitens: würde mich wahrscheinlich niemand anderer umarmen, als Alexander. Ich löste mich aus seinen Armen. „Sowie immer", sagte ich, denn ich wollte nicht mit ihm reden. „Die Antwort ist aber langweilig. Dir geht es doch nicht jeden Tag gleich?", er schien beleidigt zu sein und versuchte mich wieder zu umarmen. Ich wich ihm aus und sagte trotzig: „Anscheinend doch!".Danach öffnete ich die Tür und ging nach draußen. „Warte!", rief er mir nach, doch ich ignorierte ihn. Ich hatte keine Lust auf ihn. „Er soll mich in Ruhe lassen", dachte ich.

MonaWhere stories live. Discover now