Briefe von Mona

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Leise schloss er die Türe und atmete aus. Mona ist nicht wach geworden. Langsam ging er in sein eigenes Zimmer um sich ein wenig frisch zu machen. Alexander hatte immer noch das Gefühl, er würde schlafen. „Du bist also wieder wach geworden?", fragte ihn seine Mutter, die ihm entgegen kam. Verlegen sah er seine Mutter an und nickte. „Ich bin gerade auf dem Weg in mein Zimmer. Kann ich etwas für dich tun, Mutter?", fragte er um schnell auf ein anderes Thema zu kommen. „Nein, ich brauche nichts, aber ich kann was für dich tun. Die Ringe sind endlich angekommen." Von der leichten Müdigkeit, welche noch in seinen Knochen steckte war jetzt nichts mehr zu erkennen. „JA!", rief er und wollte sofort wieder zu Mona. Einen der Ringe musste er ihr ja schließlich bald geben. „Wo willst du denn so eilig hin?", fragte ihn seine Mutter, die ihn am Kragen festgehalten hatte. „Ich habe mit Theresa gesprochen, sie möchte nicht länger die Rolle spielen, welche du ihr gegeben hast. Nach ein paar Überlegungen ist uns eingefallen, wie wir die Ringe und die Sache mit Theresa regeln können, aber das beinhaltet, dass du dich bei Mona entschuldigst", Maya meinte es todernst. Sie schleppte ihren Sohn ins Jagdzimmer wo auch schon sein Vater, Annika und Theresa saßen. Als sie sich dazu setzten, kam Laura mit einer Tasse Tee für jeden. „Also, da jetzt alle da sind können wir ja endlich anfangen. Also ich habe mir gedacht, wir werden die Ringübergabe und den Antrag als Fürbitte in der Kirche machen, wenn Mona dafür bereit ist. Denn schließlich möchte ja keiner, dass sie nein sagt. Was haltet ihr davon?", fragte Maya und blickte in die Runde. Keiner schien etwas dagegen zu haben. „Und was ist mit mir? Ich möchte nicht die ganze Zeit jemanden spielen, der ich nicht bin!", sagte Theresa. „Da liegt das Problem", war die Antwort von Alexanders Mutter. „Ich denke, das sollten wir vorher lösen und zwar auf ganz altmodische Art. Alexander, du wirst dich Morgen bei Mona entschuldigen und die ganze Situation erklären. Ansonsten..", unterbrach sie Alexander, der gerade etwas sagen wollte, „Ansonsten gibt es keine Ringübergabe und auch keine Hochzeit! Haben wir uns verstanden?", Maya sah Alex tief in die Augen, denn sie wollte verhindern, dass er etwas missverstehen könnte.

Jetzt habe ich ein Problem. Was ist, wenn Mona mir nicht verzeihen kann, dass ich Theresa dazu gebracht habe sich so zu verhalten? Was, wenn sie mich danach nicht mehr mag?", fragte sich Alexander. Er war auf dem Weg zu Mona um das mit Theresa zu klären. Gestern Abend hatte sie sehr müde ausgesehen und da brachte er es nicht über das Herz, ihr zu gestehen, was er getan hatte. Vielleicht hatte er auch einfach nur große Angst davor, Mona zu verlieren. „Das Erste, was du morgen früh machst, ist mit Mona über Theresa reden", hatte seine Mutter gestern Abend noch gesagt. Aber als er jetzt vor ihrer Tür stand, getraute er sich nicht anzuklopfen. „Warum stehen sie denn vor der Tür junger Herr?", fragte eine nur allzu bekannte Stimme hinter ihm. Laura ging ohne zu zögern auf die Türe zu und öffnete sie. „Ihr braucht euch keine Sorgen machen. Das junge Fräulein schläft um diese Uhrzeit noch. Ich habe die Anweisung das junge Fräulein nicht vor acht Uhr zu wecken", entgegnete sie, als Alexander sie fragend an sah. „Das junge Fräulein hat einen sehr festen Schlaf", sagte Laura, als er immer noch vor der Tür stand. Zögernd trat Alexander dann schließlich doch ein. Mona lag immer noch in ihrem Bett und schlief, wie Laura es gesagt hatte. „Sie sieht so friedlich aus", bemerkte er flüsternd um sie ja nicht aufzuwecken. Grinsend verschwand Laura im Badezimmer und fing mit ihrer Arbeit an. Währenddessen sah sich Alexander in Monas Zimmer um. Sie hatte es kaum verändert, geschweige denn Irgendetwas daran gemacht. Es sah alles so ordentlich aus und bis auf den Timer, welcher aufgeschlagen auf ihrem Schreibtisch lag, hatte sich nichts verändert. Oder doch? Alexander hatte ein Stück Papier entdeckt, welches aus der obersten Schublade des Tisches hervorlugte. „Was das wohl ist?", fragte er sich und öffnete die Schublade. Sie war voll mit Schriftstücken. Alexander wunderte sich, was seine angehende Verlobte wohl alles zu schreiben hatte, nahm ein paar Zettel heraus und begann zu lesen:

Liebe Familie zuhause,

ich wollte mal fragen, wie es euch so geht? Ich weiß ihr werdet diese Briefe niemals bekommen, aber ich möchte sie trotzdem schreiben. Ich habe in letzter Zeit bemerkt, dass mir jemand folgt egal, wo ich gerade hin gehe. Meint ihr das hat Alexander angeordnet? Ich frage mich manchmal echt, was er wohl denkt.

MonaWhere stories live. Discover now