Ein neues Zuhause, eine neue Familie

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Monas POV

Am nächsten Morgen weckte mich eine nette Stimme, die einem der Zimmermädchen gehörte. „Guten Morgen. Es ist 08:00 Uhr. Zeit zum Aufstehen". Als ich die Augen aufschlug blickte ich in ein nettes Gesicht. „Oh... den Guten Morgen wünsche ich dir auch", sagte ich immer noch etwas müde. Ich war gestern sehr spät eingeschlafen und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, hier nicht hin zu gehören.Das Mädchen schien sehr überrascht zu sein. „Ist etwas nicht in Ordnung? Oder habe ich etwas Falsches gesagt?", fragte ich deshalb.„Nein, nein es ist nur so, dass uns Mädchen sonst niemand einen„Guten Morgen" wünscht. Soll ich ihnen ein Bad einlassen?". „Das kann ich schon selbst, außerdem ist mir eine Dusche lieber.Sie müssten mir nur zeigen wo das Badezimmer ist", sagte ich. „Sie haben ein eigenes Badezimmer und das finden Sie, wenn Sie durch die Tür neben dem Schrank gehen", antwortete sie mir.Eigenes Bad? Was ein Schwachsinn",dachte ich mir.„Oh.....Ach so ich habe dich noch gar nicht gefragt wie dein Name lautet",ich versuchte so höflich zu klingen wie es mir nur möglich war. Sie lächelte und sagte: „Mein Name ist Laura" „Laura... Einschöner Name, du kannst mich Mona nennen".

Wir lächelten uns an und ich dachte, dass ich mir eine Freundin gemacht hatte. „Endlich Jemand mit dem man reden kann ohne gleich Angst haben zu müssen, was man sagt", waren meine Gedanken, als ich mich für den Tag fertig machte. Das Badezimmer war wie irgendwie Alles in diesem Anwesen ziemlich altmodisch, aber es hatte Stil. Nachdem ich fertig war brachte sie mich zu Annika. „Guten Morgen Fräulein Mona", begrüßte sie mich und kam auf mich zu. „Der junge Herr ist noch nicht fertig,aber ich kann dir das Haus zeigen bis er da ist".

Haus?Ein Anwesen trifft es ja wohl eher. „Untertreiben ist so eine Kunst für sich. Manche übertreiben es damit einfach".Es waren so viele Räume. „Gott, ich glaub ich kann mir das nie merken", sagte ich als wir schätzungsweise am 70. Zimmer vorbeikamen. „Kein Grund zur Sorge, solange das der Fall ist, wird eines der Zimmermädchen dich zu den Räumen begleiten!", sagte sie. „Achso, ich hätte da eine Bitte". „Was denn mein Kind", fragte sie. „Wäre es möglich, wenn Dürfte ich das Zimmermädchen behalten? Ich bin nämlich nicht so gut darin mir Namen zu merken". „Wie du möchtest", antwortete sie: „Aber du musst doch ein Zimmermädchen nicht mit Namen ansprechen".Mir war, als fiele mir ein Stein vom Herzen. „Ach Laura soll ich nicht sagen, aber ich habe keine Ahnung, wie ich dich ansprechen soll!",dachte ich noch, als wir gerade eine Treppe hinauf liefen. „Ah, da seid ihr ja, junger Herr Alexander". Ein Junge kam auf uns zu. Er hatte genau wie ich blonde Haare, war allerdings fast anderthalb Köpfe größer als ich. Er sah sehr sportlich aus. Sie stellte uns einander vor. Laura hatte zwar ein sehr schönes Kleid aus dem Schrank genommen, aber ich fühlte mich ein wenig fehl am Platz. Irgendwie strahlte er so viel Vornehmlichkeit aus. Keine Ahnung warum, aber irgendwie kam er mir bekannt vor. Der eigentliche Dialog,den Annika mit einem oder vielleicht auch mit beiden von uns führen wollte, wurde zu einem Monolog. Zwar nickte Alexander ab und zu, was ich aus dem Augenwinkel sehen konnte, aber er schien mich zu beobachten. Um nicht aus versehen etwas Falsches zu machen, tat ich erst mal gar nichts. Ich hörte erst wieder hin, als Annika sagte,das es so aussähe, als würden wir wunderbar zusammen passen. „Wie...?", fragte ich. „Oh, hatte ich nicht gesagt, dass ihr einander Versprochen seid?", sagte sie. „E-einander Versprochen?", ich war mir nicht sicher, ob ich Annika richtig verstanden hatte.„Na, du weißt schon. Aber um es für dich verständlicher zumachen, die gnädigen Herrschaften haben beschlossen, euch beide zu verloben. Hatte ich dir das nicht gesagt?", erklärte sie mir. Was soll das denn? Sind die hier alle total bescheuert?!", war das Einzige woran ich im Moment denken konnte. Die wollen mich mit jemandem verloben, den ich noch nicht einmal kenne? Und meine Mutter hat zugestimmt, oder wusste sie überhaupt davon? Meine Verwirrung schlug in Wut um. Es war ein Gefühl, welches ich überhaupt nicht leiden konnte, weil ich dann nicht denken kann. Alles passiert dann einfach. „Nein, ganz zufällig hat mir das Keiner gesagt!", ich musste mich zusammen reißen um nicht zu schreien. „Das hätten Sie mir aber auch sagen können! Und wissen sie, ich mag es überhaupt nicht, wenn mir jemand so etwas vorschreibt!! Ich denke doch, dass ich selber entscheiden kann wen ich heirate und wen nicht!", für mich war das Gespräch beendet. Ich drehte mich auf dem Absatz um und lief planlos durchs Haus. Damit ist der gute Eindruck hin. Aber ich muss zugeben, dass die alle vergessen haben sich anzustellen, als die Gehirne verteilt wurden.Ich meine, man kann zwei Personen doch nicht gegen ihren Willen verloben? Oder war ich die Einzige, die dagegen war?",meine Gedanken kreisten nur noch darum, was hier wohl schief gelaufen war. Plötzlich stolperte ich und fiel direkt in Laura's Arme. „Was ist denn los? Hat dir jemand was angetan? Sag doch was!", sie sah sehr besorgt aus. „Sie wollen mich verheiraten! Mich verheiraten,mit jemandem den ich nicht mal kenne! Was soll ich denn jetzt machen?Ich muss so schnell wie möglich nach Hause, oder nicht? Oh man, ich glaube ich dreh' gleich durch!", es entstand eine kleine Pause.„Bitte, gibt es draußen einen Ort, an dem man alleine sein kann?Ich muss unbedingt nachdenken", ich wollte einfach nur hier weg.Nach draußen, um darüber nachdenken zu können was ich jetzt am besten machen sollte. Da lächelte sie wieder „Komm, ich zeig dir etwas", ihre Stimme war so weich, so einfühlsam und doch hatte sie etwas, was mir nicht gefiel. Etwas, was ich nicht zu deuten vermochte.

MonaWhere stories live. Discover now