Wohl eher doch nicht...

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Alexander POV

Erwartet schon seit dem aufstehen nur darauf, dass man ihm sagt,Sebastian sei los gefahren. „Jetzt sei mal nicht so ungeduldig", tadelte ihn seine Mutter. „Sie wird kommen. Ich habe schon alles in die Wege geleitet. Ich habe Sebastian ebenfalls gesagt, er solle die Mitgift mitnehmen und sofort der Mutter geben. Es wird nichts schiefgehen. Aber du wirst dich noch etwas gedulden müssen, denn der Weg ist alles andere als ein Katzensprung."

„Ich weiß Mutter, aber ich liebe sie schon seit über drei Jahren und ich weiß nicht einmal, wie sie so vom Charakter ist. Du weißt dass ich auf der Reitveranstaltung keine Gelegenheit hatte mit ihr zu reden,was ich schon lange bereue. Ich hätte mir einfach die Zeit nehmen sollen und sie einfach ansprechen, aber ich wollte auch nicht, dass irgendein Niemand uns dann stört. Zwar habe ich all die Fotos von den verschiedenen Veranstaltungen mit ihr, aber die sagen ja nicht viel über sie aus. Allerdings scheint sie gerne zu lachen",antwortete Alexander.„Ein bezauberndes Lächeln, nicht wahr, mein Sohn?", fragte der Vater und lächelte verschmitzt. „Bring ihn nicht noch auf komische Gedanken, Gregor. Er soll sich benehmen, wenn das Mädchen kommt. Sie soll sich ja nicht erschrecken oder unwohl fühlen!", und damit beendete die Mutter das Gespräch.

Ihr Frühstück verlief schweigend, bis die Bediensteten den Tisch abräumten. Er hatte keinen Unterricht - schließlich war Samstag -und saß deshalb die ganze Zeit im Jagdzimmer. Es war ein großer Raum mit Kamin, einer Sofa Garnitur und einem kleinen Tisch. An den Wänden hingen viele Bilder und Trophäen von verschiedenen Jagden.Manche von diesen Tieren, hatte sogar noch sein Urgroßvater erlegt,aber da das Jagen jetzt verboten war, wurden sie nur ab und zu mit älteren Trophäen ausgetauscht und regelmäßig abgestaubt. „Bald hat das Warten ein Ende. Dann kann ich ihr sagen, wie sehr ich sie liebe. Dann gehört sie mir", dachte Alexander und versank in seiner eigenen Welt. Er bekam nicht einmal mit, wie ihn seine Mutter zum Essen rief und wie Sebastian los fuhr,um das Mädchen zu holen. Er war wie in Trance.


Erst als sein Vater kam und sagte: „Es tut mir leid, aber sie wollte nicht kommen", wachte er auf. „Was?!", ganz entsetzt sah er seinen Vater an. „Aha, du lebst also doch noch. Keine Sorge, es scheint alles glatt zu gehen. Sebastian hat gerade angerufen, heute Nacht ist sie hier", sagte der Vater lächelnd und ging wieder.Sein Vater war nie ein Mann vieler Worte gewesen und er war auch nicht sehr gesellig, aber das störte ihn nicht. Er liebte seinen Vater genauso, wie er war. Und das war es, das zählte. Aber seine Scherze ließen manchmal echt zu wünschen übrig. Er überlegte sich, was er denn jetzt so lange noch machen könnte, bis seine Liebste endlich da ist. Ich denke, ich werde in ihrem Zimmer noch mal nach dem rechten sehen. Es soll schließlich nichts fehlen, wenn meine zukünftige Braut hier einzieht", dachte er sich und machte sich auf den Weg.

Nach reichlicher Überlegung und einer ausführlichen Zimmerinspektion,kam er zu dem Entschluss, dass nichts fehlte. Es sah alles so aus,wie bei ihm und damit konnte er, seiner Meinung nach, nichts falsch machen. Während er noch überlegte, ob er eines der Zimmermädchen dazu anhalten sollte noch einen Teller mit Keksen auf den Schreibtisch zu stellen, bemerkte er, dass er seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte. So machte er sich auf den weg in den Speisesaal, denn dort lag immer etwas frisches Obst. Das musste eben jetzt ausreichen, bis es Abends wieder etwas gab.


Mona POV

Draußen stieg ich mit Sebastian in ein ziemlich teures Auto und so weit ich wusste, war es entweder ein Jaguar oder ein Lamborghini, ich habe keine Ahnung von Autos. Wir fuhren ziemlich lange. Vorbei an etlichen Häusern und Höfen, meinem alten Reitverein und vielen, vielen Weiden. Es wurde mir langweilig und irgendwann fielen mir die Augen zu.

MonaWhere stories live. Discover now