Jetzt strahlte Noah Louis jedoch mit kindlicher Hoffnung in seinen Augen an, die ihn wahnsinnig unschuldig wirken ließen.

„Nein, das hätte sich nicht gelohnt. Sie sind in Amerika geblieben und ich bin nur zurück, weil ich dringend etwas erledigen muss", meinte Louis und sah dann eilig zu seinem Patensohn herüber, der sich auf die Lippe biss. „Aber ich bin jetzt hier, Kumpel. Das ist doch cool, oder?"

„Willow ist cooler", murmelte Noah und stapfte beleidigt die Treppe hoch, wobei er sein ganzes Gewicht zum Stampfen benutzte.

Seufzend sah Charlotte ihrem Sohn hinterher. „Er ist schon seit Tagen schlecht gelaunt, weil er Willow vermisst."

„Wem sagst du das?", entgegnete Louis mit einem trockenen Lachen. „Willow ist in manchen Momenten so unausstehlich, dass ich manchmal kurz davor bin, sie einfach ins All zu schießen."

Charlotte ließ sich auf das Sofa fallen, das schon einmal bessere Zeiten gesehen hatte. Aber sie brachte es nicht übers Herz, es zu entsorgen, hatte sie es doch damals gemeinsam mit ihrem Sternenjungen gekauft.

„Vielleicht war es doch keine gute Idee, die beiden zu trennen", murmelte Louis, nachdem er sich ebenfalls gesetzt hatte.

Das Mädchen mit den Sternenaugen schüttelte den Kopf. „Doch, es war eine super Idee. Sie müssen lernen, dass sie auch mal ohne einander sein werden. Sie können nicht ihr ganzes Leben lang aneinanderkleben. So funktioniert es nicht."

Louis biss sich auf die Unterlippe, während er ihr tröstend einen Arm über die Schulter legte. Sie wussten beide, dass Charlotte nicht bloß von den Kindern sprach, sondern vor allem von ihr und Harry. „Wollen wir hoffen, dass die beiden das nie lernen müssen."

„Ja, hoffen wir es. Denn das könnte ich nicht ertragen", seufzte sie und stupste den Sänger dann an. „Verrätst du mir, warum du einen ganzen Flug hinter dich gebracht hast, nur um vor unserer Haustür aufzutauchen? Hat es was mit Noah zu tun?"

Grinsend schüttelte er den Kopf. „Nein, hat es nicht."

„Was ist es dann? Komm schon, du weißt, dass ich viel zu neugierig bin."

Ein Lachen löste sich aus Louis' Kehle, herrlich erfrischend und von ganzem Herzen kommend. Ein Ton Freude in dieser bitterkalten Welt. Er öffnete die Lippen, bereit, einige Worte entfliehen zu lassen, doch bevor sie sich in die Freiheit stehlen konnten, klingelte sein Telefon.

„Ja?", fragte er.

Eine Sekunde war es still, dann jubelte er so laut, dass Charlotte vor Schreck vom Sofa gefallen wäre, hätte er sie nicht bereits in eine Umarmung geschlossen.

„El ist schwanger", flüsterte und schrie er zur selben Zeit, was eigentlich nicht möglich sein sollte. Aber er machte es möglich, Eleanor machte es möglich und Charlotte hatte das breiteste Lächeln auf den Lippen.

Einen Augenblick lang freute sie sich mit ganzem Herzen für ihre beiden Freunde.

Einen Augenblick lang fühlte es sich an, als wäre Harry ebenfalls hier, sein Freudenschrei ebenso laut wie der von Louis.

Einen Augenblick lang war sie wunschlos glücklich, vergaß all den Verlust und den Schmerz.

„Das freut mich, Lou. Das freut mich so sehr", lachte Charlotte und ließ sich von ihm beinahe ersticken, während sie ihn umarmte.

„Ja, ich bin noch dran", meinte Louis mit dem breitesten Grinsen ins Telefon, als daraus fragende Worte kamen und verabschiedete sich dann nach draußen, um in Ruhe mit seiner Frau sprechen zu können.

„Ist alles in Ordnung?" Erst jetzt bemerkte das Mädchen mit den Sternenaugen ihren Sohn, der mit unsicherem Gesichtsausdruck ins Wohnzimmer kam. „Warum hat Onkel Lou so geschrien?"

boy in the stars || h.s. ✓Where stories live. Discover now