Kapitel 25

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Lizzys Sicht:
Ich habe Kassy gebeten, nach Hause zu gehen. Ich musste nachdenken. Mir über einiges klar werden, Dinge verstehen, die ich so wohl nicht einfach so zu verstehen vermochte. Bevor Kassy ging, versuchte sie mich irgendwie zu trösten und mir zu sagen, dass es sicher einen guten Grund für das seltsame Verhalten meines Onkels gab. Ich bedankte mich bei ihr, umarmte sie zum Abschied und ging dann hoch in mein Zimmer. Ich sass im Schneidersitz auf mein Bett und dachte nach, sortierte Fakten, überlegte, grübelte, liess mir die ganze Situation nochmals durch dem Kopf gehen. Ich verband alle bereits geschehenen Ereignisse, die mit den Zetteln zu tun hatten, miteinander und suchte das eine Teil, den einen Punkt, der mir noch fehlte, der der die Verbindung zwischen all dem war. Auch dieser seltsame Herr half mir nicht weiter. Ich war mir nämlich sicher, dass er eigentlich nur der Überbringer dieser Nachrichten war.
Ich fand nichts. Egal wie fest ich suchte, egal wie tief ich in den Akten wühlte, egal wie viele verrückte Theorien ich aufstellte. Ausserdem war die Traurigkeit und die Enttäuschung ein grosser Störfaktor. Ich war traurig und verletzt über das Verhalten meines Onkels. So hatte er noch nie mit mir geredet. Er war immer offen und ehrlich zu mir gewesen, hatte mir Dinge erzählt, die mir mein Dad nicht erzählt hätte, wir haben schon mehr zusammen erlebt, als Dad und ich je zusammen erleben werden. Mein Onkel war schon immer meine 1. Bezugsperson. Klar, mein Dad ist mein Dad und er wird immer mein Dad bleiben, aber Dad ist nicht nur mein Dad, sondern nunmal auch Mycroft Holmes. Bei dem Gedanken musste ich kurz lächeln. Ist ja nicht so, dass mein Onkel Sherlock Holmes ist. Ok, das brachte alles nichts. Ich wedelte ein paar mal vor meinem Gesicht herum um den Gedankenpalast verschwinden zu lassen, dann liess ich mich rückwärts ins Kissen fallen. Wieso kann mein Leben nicht normal sein? Obwohl, wenn mein Leben normal und "langweilig", in Anführungs- und Schlusszeichen wäre, würde ich mir sicherlich wünschen, ein spannendes, nicht normales Leben zu führen. Klar, was soll jetzt normal sein und wo ist da die Grenze? Aber trotzdem kann man nie zufrieden sein mit dem, was man hat. Was man will, das hat man nicht und was man hat, das will man nicht. Schon seltsam... Plötzlich fiel mir noch was auf. Wieso schickte mir jemand Nachrichten, in der Hoffnung, dass ich er oder sie kennen sollte. Das ich wissen sollte, wer und was damit gemeint sein sollte. Und warum tat meine Familie so blöd? Fast so als ob sie... Klar, warum bin ich nicht früher drauf gekommen? Ich setzte mich schnell auf. Dad und Sherlock kannten „N". Und ich glaubte nun auch, nein ich war mir fast sicher, dass die Zettel gar nicht für mich waren. Gott, wie konnte ich nur so blind und dumm sein und diesen Fakt übersehen. Ich hab mich viel zu sehr auf den Fakt versteift, dass die Nachrichten für mich waren. Ich stand auf und lief durchs Zimmer. Aber für wen waren sie dann? Was läuft da eigentlich? Es gibt nur einen Weg das herauszufinden. Wenn sich „N"
ja mit einem von ihnen treffen will, dann wird das wohl bald passieren. Wenn es hoffentlich noch nicht zu spät ist...

Hey
Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch. Wie gefiel euch der Schreibstil, also z.B. viele Wortwiederholungen oder viele Synonyme, die ich benutzt habe?
Eure Lufiction 🖖🏼

Lizzy HolmesWhere stories live. Discover now