Kapitel 9

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Die nächsten paar Tage waren, wie es für mein Leben halt geht, ziemlich normal und nicht sonderlich spannend. Ich machte viel mit Jonas und das Verhältnis zwischen meinem Vater und mir war eigentlich ziemlich gut. Ich war sogar das erste mal ohne einen Erwachsenen in der Metro. Ich glaube, ich war so aufgeregt wie Jonas, als er das erste mal in der Limousine sass. Ich hatte ihn noch nicht zu mir nach Hause eingeladen, dafür aber lernte ich in dieser Zeit seine Mutter Serena, seine kleine Halbschwester Lilith und Liliths Vater James kennen. Jonases Vater gibt es für die Familie nicht, er war bloss ein One Night Stand, dafür ist James wie ein Vater für Jonas. In diesen Tagen hatte ich sehr wenig mit Sherlock und John gemacht, weshalb ich beschloss, sie wieder einmal zu besuchen. Eigentlich wollte ich ja die Metro nehmen, aber ich wollte das gute Verhältnis zwischen Dad und mir nicht kaputt machen, also fuhr ich mit dem Auto. Mein Vater hatte mir, kurz bevor ich gegangen bin, noch zugerufen, ich solle auf mich aufpassen und vorsichtig sein. Ok, irgendwie war mein Vater ziemlich komisch drauf, aber nun gut. Bei der Baker Street angekommen, traf ich John, der auch gerade ins Haus wollte. „Hallo John", rief ich und rannte ihm entgegen. „Hallo Lizzy. Schön dich wieder einmal zu sehen", lächelte er. Als er die Türe aufschloss, hörten wir plötzlich etwas, dass wie ein Pistolenschuss klang. Und dann noch einer und noch einer. John und ich sahen uns an, dann rannten wir die Treppe hoch. Als wir in die Wohnung eintraten, sahen wir Sherlock auf dem Sofa liegend in seinem Bademantel, der immer und immer wieder in die Wand schoss. „Was zum... Teufel tun sie da?", rief John, um die Pistolenschüsse zu übertönen. „Bin gelangweilt", sagte Sherlock und schoss ein weiteres mal. „Was?", fragte ich verwirrt. „Gelangweilt", sagte Sherlock, während er vom Sofa aufstand und nochmal in die Wand schoss. "Mir ist langweilig.", sagte er und und nach "Mir ist" schoss er ein weiteres mal in die Wand und dann wollte er nochmal nach "langweilig", doch John nahm ihm schnell die Waffe ab. "Was ist bloß los mit unseren Kriminellen?", fragte Sherlock, während John die Waffe entlud und dann fügte er noch hinzu: "Ein Glück das ich nicht dazu gehöre". "Also lässt du es einfach an der Wand aus?!", fragte ich, obwohl die Frage mehr eine Feststellung wahr. "Ach die Wand hat's nicht besser verdient", antwortete Sherlock, während er den gelben Smiley aus einem seiner früheren Fälle betrachtete, dann lies er sich lustlos aufs Sofa fallen. "Was ist mit diesem Fall in Russland?", fragte John. "Weissrussland. Klarer Fall von Gattenmord. Nicht der Mühe wert", antwortete Sherlock. Ich setzte mich derweil auf einen der Sessel. "Oh schade, wirklich", hörte ich John ziemlich sarkastisch sagen. Ich musste daraufhin grinsen. "Irgendwas da, ich hab Hunger? Lizzy willst du auch was?", rief John aus der Küche. "John, du solltest den Kühlschrank lieber nicht...", wollte ich John gerade warnen, aber da war es schon zu spät. Er öffnete den Kühlschrank und ein abgetrennter Kopf schaute ihm entgegen. Schnell schloss er den Kühlschrank wieder und atmete zuerst mal tief durch. Woher ich das wusste? Nun, ich kenne meinen Onkel und gerade wenn ihm langweilig ist, kommt Sherlock halt auf die verrücktesten Dinge. John öffnete den Kühlschrank nochmals und sprach zuerst leise vor sich hin, dann rief er zu uns ins Wohnzimmer: "Das ist ein Kopf. Ist das ein Kopf?". "Für mich nur Tee, danke", sagte Sherlock, ohne überhaupt aufs Johns Frage einzugehen. Während John und Sherlock darüber diskutierten, warum da ein Kopf im Kühlschrank war und Sherlock sagte, woher er ihn hat und für was er ihn braucht, als sei es das normalste der Welt, nahm ich mein Handy und schrieb Jonas eine Whats App, was er gerade so mache und was hier gerade lustiges passiert. Am liebsten hätte ich die beiden dabei aufgenommen. Das Gespräch der beiden ging damit weiter, dass sie über ihren letzten grossen Fall sprachen, „der blinde Banker". Bei dem war ich nicht dabei gewesen, da er in den letzten Tagen passierte, aber ich habe den Fall in Johns Blog gelesen. "Hat's ihnen gefallen"?, fragte John nun. "Äääähhhhmmm, nein", antwortete Sherlock. "Ach komm schon, der war doch echt super. Fühlst du dich nicht ein wenig geschmeichelt? ", fragte ich meinen Onkel, da ich das schon ein wenig gemein gegenüber John fand. "Geschmeichelt?", fuhr Sherlock mich an. "Sherlock durchschaut alles und jeden innerhalb von Sekunden, unglaublich jedoch ist wie ungeheuer ignorant er in Bezug auf manche Dinge ist", zitierte Sherlock wütend. Ach ja, diese Stelle hatte ich ja glatt vergessen. John und Sherlock fingen wieder an sich zu streiten, auch darüber dass Sherlocks Gehirn eine Festplatte ist, wo er sich wirklich nur das wichtisgte drauf speichert, weswegen er nicht einmal wusste, dass wir uns um die Sonne drehen bzw. das es ihn einfach nicht interessiert, weil es (für ihn gesehen) nicht wichtig ist. Der Streit verlief darauf hinaus, dass John wütend die Wohnung verliess. "Toll gemacht Sherlock", sagte ich wütend. "Tut mir leid, nächstes mal mache ich einen Luftsprung, wenn jemand sowas über mich schreibt", sagte Sherlock in dem wohl sarkastischsten und einem gleichzeitig ziemlich wütendem Ton, dann rollte er sich auf dem Sofa beleidigt mit dem Rücken zu mir. In dem Moment kam Mrs Hudson zur Türe herein. "Mrs Hudson, schön sie zu sehen", lächelte ich erleichtert. "Ist mir auch immer wieder eine Freude meine Liebe", sagte Mrs Hudson und stellte die Einkäufe für Sherlock und John auf den Tisch. Sofort stand ich auf und lief in Küche um ihr zu helfen. Mrs Hudson sollte nicht auch noch den Kopf im Kühlschrank sehen. Während wir die Sachen versorgten , sprachen Sherlock und Mrs Hudson miteinander, doch ich hörte gar nicht richtig zu. Irgendwie driftete ich mit den Gedanken ab. Als wir fertig waren, legte Mrs Hudson noch die Quittung auf den Tisch, dann verabschiedeten wir uns und sie schanutze noch kurz meinen Onkel an, da er ja Löcher in die Wand geschossen hatte. Sherlock grinste einmal die Wand an, dann schaute er mich an. Plötzlich gab es eine gewaltige Explosion hinter Sherlock. Ich spürte noch den Druck der Explosion, dann wurde alles schwarz.

Hey
Ja, die Szene kennt ihr sicher aus der Serie. Danke an Chiara_Leomila für die Idee mit dieser Szene. Es hat ziemlich Spass gemacht, aber es hat auch genervt, auf dem Handy die Folge zu schauen und auf dem
Computer alles möglichst genau zu übernehmen. Natürlich konnte ich nicht alles übernehmen, das wäre viel, viel zu lang gewesen und ich musste Lizzy ja auch noch einbauen.
Wenn euch das Kapitel gefallen hat und ihr mich für meine Mühe belohnen wollt, würde ich mich sehr über einen Like freuen 😊.
Eure Lufiction ❤️

Lizzy HolmesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt