Herz und Verstand...

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Auf der Lichtung war mein Ärger wie weggeblasen. Es war ein wunderschönes Schauspiel zwischen dem blauen Himmel und den grünen Baumkronen. Ich spürte einen leichten Wind der allen Ärger von mir weg blies. Für diese Jahreszeit, war es hier ungewöhnlich warm. Das Vogelgezwitscher erfüllte mich von innen. Es war wie im Himmel, nur eben auf der Erde. Ich ging zum Baumstamm, setzte mich und schloss die Augen. Hier konnte man alles um sich herum vergessen. Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn das kleine Rehkitz weckte mich. Ich löste den Verband und sah, dass die Wunde fast wieder zu war. Ich beschloss den Verband ab zu lassen und gab ihm ein Stückchen Brot.Da ich keine Ahnung hatte wie viel Uhr wir hatten, lief ich zurück,nachdem ich das Kitz noch ein wenig gestreichelt hatte. Beim Haus angekommen stand Alexander immer noch, oder schon wieder da. Als ich ihn sah schlug meine Laune schlagartig um. „Du siehst aus, als hättest du auf eine Zitrone gebissen", sagte er zu mir. „Nicht Zitrone, sondern Erdbeere", sagte plötzlich Laura „Ich bin hierum euch zum Frühstück zu holen", sagte sie mit einem Lächeln im Gesicht. Also hatte ich nicht lange geschlafen. Als wir rein gingen nahm sie mich bei Seite und sagte mir: „Egal was passiert, lass dich nicht aus der Ruhe bringen!" Ich sah sie verdutzt an. „Wie du möchtest", sagte ich leichtfertig. Aber das sollte schwieriger werden, als gedacht.

Beim Essen richtete der Vater das Wort an mich. „Mona was hältst du von einem Verlobungsball?", er war sehr direkt. Für meinen Geschmack etwas zu direkt. Ich hätte mich fast an meinem Tee verschluckt. Ich dachte an Laura's Worte mir nichts anmerken zu lassen. Deshalb unterdrückte ich den Hustenanfall und sagte: „Verlobungsball?Warum nicht? Eine schöne Idee". Alexander lächelte mich an und da lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Und was hab ich jetzt wieder gemacht?", fragte ich mich. Nach dem Frühstück nahm ich ihn beiseite und fragte ihn, warum er mich angelächelt hat. „Weil du unserer Verlobung zugestimmt hast. Du bist nach dem Ball meine Verlobte", jetzt lächelte er wieder. Ich verstand immer noch nur Bahnhof. Es dauerte eine ganze Weile bis ich begriff, dass sie mich mit Alexander verloben wollten, bevor ich ihn heiraten muss. Und ich hatte zugestimmt. „Oh nein! Gott bitte hilf mir!", betete ich im Stillen. Eigentlich hätte meine zweite Reitstunde heute den normalen Unterricht ersetzen sollen, aber ich dachte es wäre sicher nicht gut, in meinem Zustand auf ein Pferd zu steigen. Also ging ich wiederauf die Lichtung im Wald. Dort war es schön friedlich. Erst war alles still, aber langsam gewöhnten sich die Tiere an mich und gingen ihren täglichen Beschäftigungen nach. Ich war schon einige Zeit da und hatte viel beobachte, als Alexander auftauchte und die meisten Tiere wieder verschwanden. „Du hast deine zweite Reitstunde verpasst", sagte er. Er benahm sich wie ein normaler Mensch. Oder vielleicht doch nicht, denn er setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. „Was ist denn los mit dir? Ich dachte du freust dich", ich versuchte mich aus der Umklammerung zu befreien. Leider ohne Erfolg. „Ich weiß nicht ob ich mich wirklich freuen kann. Ich meine ich kenne nur deinen Namen und du weißt auch nicht viel mehr über mich. Wie kann es für dich okay sein mich zu heiraten?", ich war mir nicht sicher, ob er genug Verstand hatte um zu verstehen was ich meinte, aber mir war das alles ein bisschen viel. „Du möchtest also mehr über mich wissen?", ich sah ihn an. Anscheinend hatte ernicht verstanden was ich meinte. Ich seufzte. „Gut, das kann man ändern und ich will dann auch alles über dich wissen", er kam immer näher, aber da er mich fest hielt konnte ich nicht weg. Ich kniff die Augen zusammen und wünschte mir, dass alles nur ein böser Traum ist, oder wenigstens schnell vorbei geht. Als ich die Augen nach einer Weile wieder öffnete da nichts geschehen war, bemerkte ich, dass er in der Bewegung inne gehalten hatte. Er lächelte und sagte dann: „Vielleicht sollte ich mir dich bis nach dem Ball aufheben, aber vielleicht auch nicht? Ich frage mich ob er auch kommt. Er kann mir helfen dich zu ärgern". Ich wusste nicht das was er wusste, nur dass das der beste Zeitpunkt war um weg zu laufen. Ich schaffte es mich aus seinen Armen zu befreien und dann sprang ich auf. Das Kitz, welches geblieben war, erschreckte sich sehr, als ich an ihm vorbei rannte.

Alexander POV

„Warum rennst du weg? Mona!", rief er ihr hinterher, aber sie schien ihn nicht zu hören, oder zum mindestens nicht hören zu wollen. Ob ich ihr Angst gemacht habe? Ich glaube ich brauche ihn wirklich. Hätte niemals gedacht, dass es so schwer ist ihr Vertrauen zugewinnen. Dabei will ich ihr doch gar nichts tun", dachte er und rollte sich auf den Rücken. Alexander seufzte, stellte er sich vielleicht einfach nur blöd an? Er sah eine Weile in den Himmel, als würde er dort nach antworten suchen, die ihm sonst niemand geben konnte. Doch dann sprang er ganz plötzlich auf und rannte ihr hinterher. Wenn ich sie noch vor dem Haus erwische, kann ich ihr sagen, dass es nur ein Scherz war",dachte er während er durch das Unterholz rannte. „Oh man, wie kann Mona nur so schnell sein?".

Mona POV

In meinem Zimmer musste ich erst mal eine Pause machen und Luft schnappen. Ich war den ganzen Weg gerannt. Als ich so auf meinem Bett saß merkte ich, dass ich nicht gefragt hatte, wann der Verlobungsball sein sollte. Da klopfte es an meine Tür und Laura kam rein. „Ich habe mir gedacht, dass du hier bist, nachdem ich Alexander gesehen habe. Er ist völlig aus der Puste, ist er dir hinterher gerannt?", als ich mit einem Nicken antwortete, sagte sie noch: „ Die gnädige Dame möchte gerne mit dir sprechen". Auch das noch", dachte ich so bei mir. Erst wollen sie mich verloben und jetzt will sie vielleicht auch noch meine Mutter spielen. Das erinnert an einen Kino Film. Und was kommt als nächstes? Eine eifersüchtige Freundin aus seinen Kindertagen? „Sag ihr, dass ich gleich komme. Ich möchte mich nur noch ein bisschen frisch machen". Ich wollte auf keinen Fall unhöflich sein, da sie mir doch etwas zu essen und trinken gaben und ich hier schlafen durfte. Also beschloss ich hin zu gehen.Das war eine gute Gelegenheit um zu fragen, wann der Verlobungsball statt finden soll. Also wusch ich mir das Gesicht und die Hände und sah auf mich herunter. Das Kleid war ein bisschen dreckig daherklopfte ich es ein wenig ab. So ging ich mit Laura zu Alex' Mutter.Ich war überrascht, denn heute sah Sie aus wie eine ganz gewöhnliche Frau und nicht wie eine Königen oder Adelige. „Sie wollten mit mir sprechen? Was gibt es denn?", fragte ich sie. „Es ist nicht viel. Ich wollte nur mit dir besprechen, wann wir den Verlobungsball machen und wen wir einladen sollen. Und da dachte ich das wäre der perfekte Zeitpunkt mich mit dir zu unterhalten. Na, was meinst du dazu?", fragte Sie mich. „Ja, ich bin ganz ihrer Meinung", sagte ich um ihr einen Gefallen zu tun. Eigentlich wollte ich schnell wieder zurück. „Ach, sag nicht „Sie" zu mir. Ich fühle mich dann immer so Fremd. Sag einfach Maya. Okay?" „Ja,gerne Maya", und als ich das sagte, lächelte sie. Also setzten wir uns an den Tisch der mitten im Raum stand und redeten über alles mögliche. Natürlich auch über den Ball. Der sollte in ungefähr drei Monaten, am ersten Januar, sein und wir luden alle Verwandten, Bekannte und Freude ein. Maya und ich wollten vorher noch ein bisschen einkaufen gehen, denn sie war nach einem Blick in meinen Kleiderschrank der Meinung, dass ich nichts passendes zum Anziehen hatte. Es war ziemlich anstrengend so etwas aus zu tüfteln.

Alexander POV

„Sag mal Vater, was machen Mona und meine Mutter denn die ganze Zeit?", fragte Alex Gregor. „Die Beiden machen den Dekor-Plan für eure Verlobung. Außerdem denkt Maya, dass sie so eine bessere Beziehung zu ihr aufbauen kann", antwortete der Vater. Alex sah ihn zweifelnd an. „Und du meinst das funktioniert?", fragte er seinen Vater,dieser sah ihm jetzt direkt in die Augen. „Wenn es funktioniert,werden wir es merken. Die beiden kommen ja zum Abendessen wieder runter und essen mit uns zusammen. Dann kannst du ja mal nachfragen", sagte der Vater ernst. Alex nickte, sagte aber nichts.

Beim Abendessen erzählte Maya davon, dass sie viele Rosen für die Dekor haben wollte. „Am besten Rote, aber andere Farben gehen natürlich auch, stimmt es Mona?", fragte Maya mit einem Lächeln. „Ja, aber dann würde ich nur warme Farben benutzen", antwortete sie mit demselben fröhlichen Lächeln. Alex war erstaunt, wie schnell Mona Vertrauen zu seiner Mutter gefasst hatte. Mich hat sie noch nie so angelächelt",es machte Alexander ein bisschen eifersüchtig. Ich werde Mutter auf jeden Fall fragen, wie sie so schnell an Mona rangekommen ist", nahm er sich felsenfest vor.


„Das Essen schmeckt heute mal wieder vorzüglich, nicht wahr Alexander?", fragte ihn sein Vater. Anscheinend wollte er seinen Sohn auf andere Gedanken bringen, welcher bis jetzt nichts gesagt hatte. Allerdings vergeblich. Alexander nickte nur und blieb weiter stumm.

MonaWhere stories live. Discover now