chapter thirty-two

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Freitag, 28.12.18

„Sing das nochmal" hörte ich Brads Stimme deutlich, obwohl ich Kopfhörer auf hatte.

Wir waren heute den zweiten Tag in Folge undercover im Studio um Stolen Moments tatsächlich aufzunehmen.

Jetzt zwischen den Feiertagen war niemand hier und die Jungs nahmen sich auch ihre Zeit für Familie und Freunde, weshalb Brad und ich uns entschlossen hatten, es einfach mal auszuprobieren.

Naja, mehr oder weniger, denn Brad hatte mich hierzu eigentlich überredet. Wenn es nach mir gegangen wäre es nie so weit gekommen...

Der Lockenkopf da hinter der Glasscheibe war allerdings so überzeugt von dem Potenzial des Songs, dass es laut ihm eine nicht tragbare Schande wäre ihn nicht aufzunehmen.

Es war aber auch verdammt cool hinter diesem professionellen Mikrofon zu stehen und selbst zu singen. Ich nickte und zeigte ihm den Daumen nach oben, bevor ich die letzte Passage nochmal sang.

„Schön! Jetzt die zweite Stimme, bitte" sagte er und war voll konzentriert auf den Mischpult vor ihm. Er öffnete seinen Mund immer wenn er sich konzentrierte...

„Okay, ich denke wir haben es!" rief Brad euphorisch und ich hüpfte ein bisschen durch den schallgedämpften Raum. „Was habe ich doch für eine talentierte Freundin" grinste er.

Brad war unermüdlich bei der Sache und ich konnte es kaum glauben, was wir alles in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt hatten. Aber er hatte Recht:

Arbeitet man mit den richtigen Leuten läuft alles wie geschmiert und die Zeit vergeht wie im Flug...

Man konnte wirklich hervorragend mit Brad arbeiten. Ich wusste nicht, ob es an mir lag, aber er war so geduldig und erklärte mir alles, sodass ich am Ende absolut keine Probleme mehr hatte.

Und das Schönste an der ganzen Sache war es, dass gleich Connor kommen würde um mit Brad zusammen seinen Part des Liedes aufzunehmen.

Ja, der Song war letztendlich mehr oder weniger zu einem Duett geworden und ich konnte das Endergebnis schon gar nicht mehr abwarten.

Wenig später war Con da und, nachdem wir alle kurz gequatscht hatten, musste ich auch schon wieder gehen, weil ich an diesem Tag noch arbeiten wollte. Es war einfach praktisch, dass das Café gegenüber vom Studio war.

Unsere zwei hochmotivierten Musikproduzenten versprachen gleich nachzukommen, da ihnen auch nur noch ein kleiner Teil des Ganzen fehlte.

Wir verabschiedeten uns also vorübergehend, ich lief die Treppen runter und auf die andere Straßenseite zu meinem Arbeitsplatz, dem Café.

Wenig später stand ich hinter der Theke, doch es war nicht viel los, weshalb ich mir selbst einen Kakao machte und ihn auf der Theke abstellte.

Ein Mädchen mit blonden Haaren und ungefähr meinen Alters betrat den Laden und kam lächelnd auf mich zu.

„Hallo, was darf's denn sein?" fragte ich freundlich als ich meine Kakao hinter der Theke verschwinden ließ.

Ihre Augen wanderten zur Tafel, die neben der Theke stand und auf der unser Tagesangebot geschrieben war, bevor sie mich wieder ansah.

Stolen MomentsWhere stories live. Discover now