chapter ten

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Am Tisch angekommen bedankten wir uns höflich fürs zum Tisch begleiten und setzten uns... Ja, Bradley tat auch hier wieder ganz Gentleman like alles was dazu gehörte und zog meinen Stuhl für mich zurück, damit ich mich setzen konnte, Idiot - nein, ok, es war ganz nett...

"Mr Simpson, ich habe da eine Frage... " begann ich. "Ja, Mrs Simpson?" grinste er. "Seid wann sind wir denn Mr und Mrs Simpson?" grinste ich zurück. Er lachte leicht... "Es war einfacher so zu reservieren. Außerdem, wissen wir beide, dass du gerne Mrs Simpson wärst." antwortete er und zwinkerte.
Ich konnte das Augenrollen nicht zurückhalten und gab ein "In deinen Träumen..." gespielt entspannt zurück. Ja, ich wäre wirklich gerne Mrs Simpson, wobei warte was? Ich verdrängte den Gedanken schnell wieder und konzentrierte mich auf die Karte vor mir.

Wir bestellten nun und redeten über Gott und die Welt bis unser Essen kam. In dieser Zeit hatte ich mich wahrscheinlich hunderte Male bei ihm bedankt und gesagt, dass das ja nicht nötig gewesen wäre, aber er grinste mich nur süß an und meinte, dass er für mich alles tun würde - so ein Schleimer. Als serviert wurde verstummte unser Gespräch und wir begannen zu essen. Ich hatte aber auch unglaublich Hunger, wahrscheinlich von der ganzen Nervosität...

Das Essen war wirklich ein Traum!
Kein Wunder, wir befanden uns hier in einem noblen Restaurant aber trotzdem, wow! Es waren zwar mega kleine Portionen und ich wollte auch gar nicht wissen, wie viel das hier alles kosten würde, aber es war so lecker!

Als wir beide unseren Nachtisch - irgendein Parfait glaube ich - aufgegessen hatten und eine Weile einfach nur da saßen, erwischte ich ihn dabei mich anzustarren. Diese Gelegenheit musste ich natürlich ausnutzen und fragte: "Warum starrst du mich an?" Ich grinste frech und sah ihm direkt in die Augen.

Für einen kurzen Moment schien er sich ertappt zu fühlen, begann dann allerdings zu lächeln und sagte: "Ich komme einfach nicht darüber hinweg, wie wunderschön du aussiehst..." Er sah mir ebenfalls direkt in die Augen und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Du bist schon ein Schleimer..." lachte ich und er stimmte mit ein.

"Wie kommt ihr eigentlich mit eurem neuen Album voran?" fragte ich nun. Als ich letztens mit im Studio war, waren sie ja dort, um am Album weiter zu arbeiten...
"Ziemlich gut. Wir sind immer noch mitten im Schreiben, aber die ersten Songs nehmen so langsam richtig Gestalt an... Wenn du Lust hast, kannst du gerne nochmal mit hin! Die Jungs haben sicherlich auch nichts dagegen und was mich angeht..." Er grinste. "Du inspirierst mich, weißt du das? Du inspirierst mich für wirklich gute Texte, ehrlich!" Ich strahlte ihn an. "Ich fühle mich geehrt..." Wiedereinmal merkte ich wie ich leicht rot wurde - allein heute abend ist das ja schon einige male vorgekommen - und lächelte nun verlegener...

"Brad, erinnere mich mal dran, dass ich dir etwas zeigen muss..." sagte ich plötzlich. Ich dachte an die Zeichnung, die ich von ihm unbewusst gezeichnet hatte und daran, dass wir vielleicht zusammen an diesem Song arbeiten könnten... Wenn er sagt, dass ich ihn inspirieren würde, dann konnte ich ihm auch zeigen, dass es andersherum genauso war... Er wusste ja allerdings noch nicht mal, dass ich auch Songs schrieb.

Außer Lilly, Ana und Kirstie wusste das bis jetzt ja auch noch niemand, aber warum auch?
Bei Brad hingegen hatte ich das Gefühl mich ihm anvertrauen zu können, deswegen beschloss ich ihm demnächst die Ansätze oder auch einige fertige Songtexte zu zeigen... Ja, bei einigen hatte ich auf meinem Klavier sogar schon Melodien herausgearbeitet.
Ich bin mal gespannt, was er sagt...

Er sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an aber nickte nur. "Ja, ok mach ich!" Er schien noch darüber nachzudenken, was es sein könnte und sah grübelnd nach draußen.

"Oh, gehen wir gleich noch ne Runde spazieren? Der Himmel ist sternenklar..." fragte Brad nach einem Augenblick Stille... "Ja, seeehr gerne..." gab ich lächelnd zurück. "Ich bezahle schnell und dann gehen wir, wenn es dir nichts ausmacht?" sagte er dann. "Brad, aber ehrlich, lass uns die Rechnung doch einfach -" Ich wurde unterbrochen. "Ich habe dich eingeladen, Lia!" Er sah mich ernst an, begann bei meinem Blick aber zu lachen. Ich hob verteidigend die Hände. "Schon gut, schon gut..." Ich lächelte ihn herzlich an. "Danke, Brad."

Als wir das Restaurant verließen wurden wir von eisiger Luft begrüßt. Ja, die kalte Jahreszeit kam immer näher und das war nur auch deutlich zu spüren... Ich drückte meinen Mantel enger an mich und wir liefen zum Auto. Wir entschieden uns dafür einfach durch unsere Nachbarschaft zu laufen, weshalb wir erst zurück fuhren...

Die Fahrt verging wie im Flug... Wir sangen den ganzen Weg über zu The Vamps  Songs auch wenn Brad sich zuerst dagegen gewehrt hatte. Er meinte, dass es komisch wäre, seine eigenen Songs lautstark im Auto mitzusingen, aber ich konnte ihn überreden und später ging er auch völlig darin auf. Es war wirklich unglaublich entspannt und witzig mit ihm, aber das Gefühl in meinem Bauch, wenn ich ihn von der Seite ansah machte mir ein wenig unruhig...

Er parkte vor meinem Haus und öffnete mir ein weiteres mal schnell die Autotür. "Okay, das reicht jetzt. Ich kann das auch selbst!" lachte ich und er ebenfalls. "Ich bin und bleibe ein wahrer Gentleman." lobte er sich selbst und ich boxte ihm spielerisch gegen die Schulter.

Brad hatte einen Arm über meine Schultern gelegt und hielt mich eng bei sich, als wir die Straßen entlang liefen... Seine Nähe tat gut und ich hatte mich so langsam auch an die Kälte gewöhnt, besser gesagt ich hatte sie aufgrund des Lockenkopfes neben mir vollkommen ausgeblendet... Ups...

"Ich liebe solche Nächte" hauchte Brad leise verträumt. "Ich bin früher oft nachts spazieren gegangen, in letzter Zeit leider viel zu selten... Ich glaube, das werde ich jetzt wieder öfter machen." Er sah in den Himmel und seine Augen blitzten in der Dunkelheit auf.
"Nimmst du mich dann mit?" fragte ich leise. Er lächelte und sah zu mir. "Nur zu gerne." sagte er und gab mir einen Kuss auf die Schläfe...

Ich hatte keine Ahnung, ob Brad uns bewusst hier hingeführt hatte oder ob wir beide unbewusst hier hin gegangen waren, allerdings erkannte ich diesen Ort sofort, als wir auf den kleinen Schotterweg einbogen. Erinnerungen schossen in meinen Kopf. Der Regen, die Hunde auf der nassen Wiese...

"Wir haben uns hier zum ersten mal getroffen..." grinste ich als ich den Park vor mir sah. "Du bist da hinten über mich gefallen, richtig." lachte Brad und zeigte auf die Stelle an der ich in der Tat über ihn gefallen war. Ich stimmte mit ins Gelächter ein.

Wir verlangsamten unsere Schritte und schlenderten den Weg entlang, als Brad plötzlich stehen blieb. Ich wollte mich zu ihm umdrehen, allerdings drehte er mich bereits geschickt um, sodass ich direkt vor ihm stand. Er zog mich an meiner Hüfte näher zu ihm, meine Arme fanden wie von alleine den Weg zu seinem Nacken und im nächsten Moment drückte er auch schon seine Lippen auf meine.
Diesmal wirklich.

Stolen MomentsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt