Red Carpet-Rewilz

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Ein erneutes Blitzlicht sagte mir, dass wieder ein Foto von uns gemacht wurde. Es sagte mir außerdem, dass sie auch fotografiert wurden, dass er sich immer mehr aus meinen Herzen schleicht, dass ich mich immer mehr hinter meiner Maske verstecke.
Sanft rüttelte jemand an meinem Arm, dennoch verspannte ich mich, was das Mädchen neben mir zum Kichern brachte. "Entspann dich, nicht so nervös", vernahmen meine Ohren. Mein Kopf senkte sich einen Moment, um ihr eine zustimmende Geste zu zeigen, doch ich spannte mich ab diesen Moment nur noch mehr an. Mit einem Funken Hoffnung ließ ich meine Augen den zierlichen Jungen in meiner Nähe mustern.
Warum musste er mit seiner Freundin auch immer zu den selben Events eingeladen werden? Warum traf ich immer wieder auf ihn? Warum quälte mich das Schicksal so? Warum hatte er mich für dieses Flittchen verlassen?
Als ich meinen Blick wieder auf das wesentliche fokussieren konnte, erschrack ich, da plötzlich eines der vielen Mikrofone vor meiner Nase erschien. Der Träger jenes war einer der vielen Reporter.
-Ich hasste es, so berühmt zu sein. Hätte ich nie mit YouTube, geschweige denn im Nachhinein mit der Musik angefangen, wäre ich glücklich. Wäre er auch noch bei mir? Ich wusste es nicht.
"Sebastian! Lieben sie ihre Begleiterin? Sind die Gerüchte wahr?", begeistert hielt er das Mikrofon vor meinem Mund. Noch bevor ich antworten konnte, fiel mir Jodie ins Wort: "Ja. Ja tut er. Wir sind in einer Beziehung." Schockiert sah ich sie an, sind ihr diese Worte gerade wirklich aus dem Mund entlockt worden?
Alle sahen uns gespannt an, mein Blick fiel zu Felix. Seine Augen hörten schlagartig auf zu Glänzen, lediglich die kleinen salzhaltigen Wasserperlen in seinen Augenwinkeln glitzerten im Scheinwerfer Licht. Aber schienen sie leer, erloschen. Er schenkte mir ein sichtlich aufgesetztes Lächeln. Ich erstarrte, konnte mich nicht bewegen.
Der Reporter wünschte uns alles Gute und riss mich somit wieder in die Realität.
Schockiert sah ich mit an, wie Felix seine Freundin nahezu hinter sich her zog und sich bei den Reportern entschuldigte. Meine Wenigkeit lief ihm hinterher, sodass Jodie, die lediglich meine Begleiterin war, alleine stehen blieb und mir hinterher rief.
"Felix! Warte doch! Ich kann das erklären!", rief ich ihm hinterher, als mir immer mehr der Nerv tötenden Reporter hinterher kamen. "Da gibt es nichts zu erklären, Sebastian. Du gehst deinen und ich meinen Weg. Du hast nie etwas flasches getan, okay? Ich bin derjenige, der sich das Leben zur Hölle gemacht hat", rief er mir zu, ehe er stehen blieb und sich mit dem Gesicht zu mir wandte. Sophia stand belanglos daneben und beobachtete die Situation. Ich hätte zu gerne gewusst, was in ihrem Kopf vorgeht.
"Bist du nicht. Hätte ich damals nicht diese Scheiße abgezogen, dann hättest du nie Schluss gemacht. Felix, ich vermisse dich verdammt. Ich vermisse dich als Freund. Sowohl als festen als auch als besten. Du weißt genau, dass Jodie und ich nicht zusammen sind. Du musst mir glauben!",  meine Stimme wurde immer brüchiger. Der letzte Funken Hoffnung wurde immer kleiner. Sophia blickte mich verständnisvoll an, blickte zu Felix und nahm ihn in den Arm. Ich vermutete, dass sie ihm etwas ins Ohr flüsterte, was sich durch das Nicken von Felix bestätigte. Als sie sich lösten, drehte er sich zu mir und kam auf mich zu.
"Sibbi, es tut mir so leid", murmelte er, ehe seine Arme sich um meinen Hals schlangen und er seine Lippen auf meine presste.
Anfangs überfordert, erwiderte ich den Kuss, ehe wir beide beinahe zeitgleich begannen zu lächeln. Wir lösten uns erst, als ich das ganze Blitzlicht um uns herum wahrnahm. "Ich liebe dich Sebastian", hauchte Felix mit seinem zuckersüßen und ehrlichem Lächeln, weshalb ich so sanft wie möglich erwiderte: "Ich liebe dich noch mehr, Felix."

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⏰ Last updated: Feb 01, 2019 ⏰

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