Somebody else-Rewilz

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"Anfangs sah er noch so aus, wie immer. Er hatte die gleiche Art und Weise zu reden, wie immer. Er nahm das selbe auf, wie sonst auch. Er zog sein Ding mit denselben Leuten durch, wie die Jahre zuvor. Doch mit der Zeit veränderte sich alles. Er nahm zunächst eher anderen Content auf, dann färbte er seine Haare, er behandelte seine Freunde anders, er machte was mit anderen, er hatte eine komplett neue Persönlichkeit. Niemand wusste die genauen Gründe, niemand wusste ihn außer mir. Seine Community hatte schon den Verdacht, dass es an seiner neuen "Freundin" lag, allerdings unterstützte sie nur sein Vorhaben, es war nicht ihre Idee", redete ich ins Mikrofon und erzählte somit 10.000 Zuschauern die Geschichte, wie Rewilz zerbrach, während mir die Tränen kamen. "Allerdings ist mir anfangs nicht aufgefallen, wie stark er sich distanzierte. Erst als ich darauf hingewiesen wurde, dass Sebastian einen anderen Freundeskreis hatte, fing ich an, mir Gedanken zu machen. Mir war nie aufgefallen, dass ich nichts mehr von ihm wusste. Zumindest nichts aktuelles. Es dauerte, bis ich wieder etwas von ihm hörte, da ich mich bei ihm gemeldet hatte. Ich wollte Antworten auf meine Fragen haben. Fragen wie: "warum hat er sich distanziert? Warum hast du dir eine Art neues Leben aufgebaut? Was war der Auslöser?" Ich hatte ihm mehrere Fragen gestellt, doch er reagierte nur auf die Frage, was denn nun der Auslöser für das alles war. Als er mir dann lediglich meinen Namen, und dass ich ihm das Herz gebrochen hätte, geschrieben hatte; hatte ich keine Zeit mehr zu antworten, da er mich bereits blockiert hatte. In dem Moment ist in mir eine Welt zusammen gebrochen, da ich mir nicht erschließen konnte, was das denn nun bedeuten sollte. Also hab ich mir meine Jacke und Schuhe übergezogen, ehe ich zu seiner Wohnung gesprintet bin. Dort habe ich dann mehrfach geklingelt, ehe ich einen Zettel an der Tür bemerkte. Auf diesem stand folgendes: "Freie Wohnung, 4 Zimmer, Küche, Badezimmer. Melden unter: ********". Verzweifelt bemerkte ich dann auch, dass sein Schild nicht mehr bei der Klingel zu erkennen war. Mir fiel keine Lösung ein, weshalb ich in Tränen ausgebrochen bin und mich an der Tür herunter gleiten ließ. Er war jemand anderes. Jemand, den ich nicht wieder erkannt hatte, jemand, dem trotzdem mein Herz gehörte. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Und da ich weiß, dass du das irgendwie sehen wirst Sebastian: Wärst du damals nicht spurlos verschwunden, hättest dafür aber mit mir gesprochen, wären wir vielleicht jetzt beide glücklich und das gemeinsam. Auch wenn das hier jetzt gerade ein Livestream ist, bitte ich dich, dich zu melden. Ich liebe dich und das trotz der ganzen Scheiße. Mir sind diese Dinge damals nicht aufgefallen, da ich gefühlt eine wandelnde Leiche war. Ich weiß wie du dich gefühlt hast. Ich hab ja anscheinend nicht nur mir, sondern auch dir das Herz gebrochen"; erklärte ich, während ich versuchte, nicht zu schluchzen, da mir die Tränen bereits über die Wangen liefen. "Bitte sag mir irgendwie, dass du mich nicht vergessen hast", hauchte ich, ehe ich erschrocken zusammen zuckte, da es geklingelt hatte. Bedrückt stand mit den Worten: "bin sofort wieder da", auf und tapste in den Flur, wo ich auf den Knopf drückte, welcher die Tür des Hauses öffnete, und die Tür offen stehen ließ. Nachdem ich hörte, wie die Haustür sich öffnete, ging ich mit den Worten: "Tür ist offen", wieder in meine Wohnung und dann ins Aufnahmezimmer, wo ich mich wieder an den Computer setzte. "Haben anscheinend einen Überraschungsgast", lachte ich leise unter Tränen, ehe ich hörte; wie jemand in meine Wohnung kam und diese dann schloss. Als ich mich dann vorerst wieder dem Chat widmete, legte mir jemand seine Hände auf die Augen. Seine Hände kamen mir irgendwo bekannt vor, es musste jemand männliches sein, da eher markante, kräftigere Hände hatte. "Hm, wer kann das wohl sein?", lachte ich leise und wollte mich umdrehen, in der Hoffnung, ich könnte den Mann dann sehen, allerdings hielt er weiterhin seine Hände auf meinen Augen. "Darf ich dann mal sehen, wen ich hier vor mir ha-?", fragte ich, doch wurde mit einem: "shh", unterbrochen. Ich wollte meine Augen aufreißen, was allerdings nicht sonderbar gut funktionierte. Als er seine Hände von meinen Augen nahm, ließ er sie zu meinen Wangen gleiten, ehe er seine Lippen auf meine legte. Ich hatte meinen Augen einen Bruchteil von Sekunde offen, wodurch ich weiß-blondes Haar erkannt hatte. Allerdings schloss ich sie schnell wieder und bewegte meine Lippen gegen seine. Er war hier. Nach all der Zeit war er wieder da. Dass ich diese Hände nicht direkt erkannt hatte, verwunderte mich trotzdem. Langsam nahm ich seine Hände in meine, ehe er sich langsam löste und meine bereits getrockneten Tränen wegküsste. "Es tut mir so leid", war das einzige, was er von sich gab. Langsam schüttelte ich meinen Kopf, "dir muss nichts leid tun. Du bist schließlich wieder da. Solange du jetzt bleibst, ist alles okay." Er nickte, "ich hätte damals schon mit dir reden sollen, dann hätte ich unsere Unendlichkeit früher beginnen können." Verlegen lächelte ich ihn an, ehe er in Richtung Cam nickte, "sieh mal, wie süß die alle ausrasten." Kichernd stand ich auf, drückte ihn auf den Stuhl, sodass ich mich auf seinen Schoß setzen konnte. "Erklärst du mir später nochmal alles in voller Länge?", fragte ich und er nickte, "kannst es dann ja als YouTube Video verpacken." Er zwinkerte mir zu, während seine arme ihren Weg um meinen Bauch fanden. Lächelnd lehnte ich mich an ihn, "dass du diesen Tick immernoch hast, trotz der Tatsache, dass du kein YouTube mehr machst." Er zuckte nur mit den Schultern und küsste meine Wange.

Rewilz-OneShotsWhere stories live. Discover now