Paris- Rewilz

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P.o.V. Sebastian:
Wir waren bereits seit drei Tagen mit unserer Klasse in Frankreich. Unter anderem war mein Bester Freund, Patrick, mit in meiner Klasse. An sich störte es mich kein Stück, allerdings versuchte er bereits seit dem ich ihm gebeichtet hatte, auf wen ich momentan stand, mich mit dieser Person zu verkuppeln.
Diese Person war ein Junge, etwas jünger und kleiner als ich, bezaubernd, niedlich, wunderschön und soweit ich wusste, hatte er auch denselben Musik Geschmack wie ich. Mit ihm hatte man einfach Spaß, das hatte ich bei Gruppenarbeiten mit ihm bereits bemerkt.
"Basti, da vorne sind Moritz und Felix", grinste mir mein Bester Freund ins Ohr, als wir auf den Rest der Klasse warteten, da wir nun nach Paris fahren würden. Wir hatten nunmal für jeden Tag einen Ablauf, heute Abend würden wir dann sogar dann auf den Eiffelturm gehen.
Die beiden kamen auf uns zu, mein Blick klebte an dem zierlichen Jungen, welcher seinen Haaransatz unter einem roten Bandana versteckt hatte. "Hey ihr Stalker", lachte sein bester Freund und umarmte zunächst Petrit, ehe er sich zu mir wandte und mich freundschaftlich umarmte. Durch diese Geste zuckte ich unauffällig zusammen und ließ meine Augen von Felix ab, ehe ich den sympathischen Jungen in meine Arme schloss. Felix konnte sich noch nie wirklich mit dieser Kontaktfreudigkeit anfreunden, weshalb Patrick und ich ihm jedes Mal lediglich ein warmes Lächeln zur Begrüßung schenkten. "Freut ihr euch schon auf heute Abend?", zwinkerte der etwas aufgedrehte Junge, während sein Blick zwischen meiner Wenigkeit und dem Brünettenhin und her schwankte. "Natürlich. Besonders freu ich mich auf die Sicht von dort oben. Außerdem soll es den gesamten Tag über nicht ein Wölkchen geben, das heißt, dass der Himmel heute Nacht zu sehen ist und man sich die Sterne betrachten kann", ließ ich meiner Freude freien Lauf. Zur selben Zeit, als ich diese Worter von mir gab, sah ich im Nebenwinkel meines Auges, wie Felix mir genau zuhörte und ihm ein leichtes Lächeln über die Lippen huschte.

Der restliche Tag verlief ohne großartige Ereignisse. Wir haben uns lediglich ein paar Sehenswürdigkeiten angesehen, während Felix und Petrit sich durchgehend zu uns gesellten, das machte mir natürlich nichts aus, doch Wundern tat ich mich trotzdem, da beide sonst eher etwas zu zweit machten. Manchmal wünschte ich, ich wäre an Petrits Stelle.

Wir stiegen zum wiederholten Mal aus diesem elendigen Bus und ich betrachtete zum ersten Mal den Eiffelturm in voller Pracht. Meine Kinnlade fiel runter, als ich mir diesen betrachtete. Es war einfach bewundernswert, zu was die Menschheit in der Lage war, wenn es um derartiger Gerüste, Statuen oder Gebäude ging. Wenn man die Welt an sich betrachtete, erkannte man, in was für einer schönen Welt wir eigentlich lebten. Auch wenn man dafür auslassen musste, dass die Menschheit genau diese Herrlichkeit zerstörte. "Ey Mister Träumerchen, deine Kinnlade fällt gleich noch komplett ab, wenn du weiterhin in deinem Kopf philosophierst", kicherte der Junge, welcher mir von mal zu mal den Kopf immer mehr verdrehte. "Oh, äh", meine Wangen färbten sich rosarot.

Zwei Stunden später standen wir gemeinsam auf dem metallischen Gestell und betrachteten die Stadt. Es war unbeschreiblich schön. Die meisten aus der Klasse waren im Restaurant, was hier oben war. Alle dachten nur ans Essen. Kulturbanausen. Ich war in diesem Moment eigentlich sogar der einzige, der sich an diesem Anblick nicht sattsehen konnte.
Erst als der Brünette sich zu mir gesellte, konnte ich meine Augen von dieser überwältigenden Aussicht abwenden.
"Wie kommt es eigentlich, dass ein Frauen-Held wie du keine Freundin hast? Dabei bist du doch ein Traum von Freund", sagte der Junge neben mir, als wäre es das normalste der Welt, dabei ließ er seinen Blick über die Stadt wandern. Erstaunt sah ich er an, ich vergaß immer wieder, wie selbstbewusst er in manchen Punkten war. Schwerensherzen sah ich nicht mehr zu dem Kleineren, sondern blickte wieder auf die klein wirkenden Gebäude unter uns. "In meinem Herzen ist leider kein Platz für ein Mädchen, 1. da ich schwul bin und 2. da mein Herz einem Jungen bereits gehört", meinte ich dann ruhig. Mir war vorhin schon aufgefallen, dass leider Gottes doch ein paar Wolken aufgekommen waren. Es wurden immer mehr und kälter wurde es auch. Wahrscheinlich kam mir der Brünette deshalb immer näher. "Darf man denn wissen, welcher Junge die Ehre hat, diesen Platz ergattert zu haben?", leise sprach er diese Wörter aus, währenddessen blickte dieser zu mir. Während ich meinen Kopf erneut in seine Richtung drehte und sich unsere Blicke trafen, hauchte ich: "Dieser Junge hat mir gezeigt, dass man zu sich stehen muss. Er hat so vieles, was andere nicht haben. Er ist wunderschön und raubt mir jedes Mal, wenn ich ihn erneut ansehe, den Atem. Dieser Junge hört auf den wunderschönen Namen Felix. Felix Hardy." Als er mich glücklich anlächelte, kam ich ihm ebenfalls näher und kratzte meinen restlichen Mut zusammen, "und ich hoffe, dass mich dieser kleine, süße Junge gleich nicht hasst." Mit diesen Wörtern legte ich sanft meine Lippen auf seine vollen. Als er anfing, seine Lippen gefühlsvoll gegen meine zu bewegen, spürte ich mehrere Tropfen auf meinem Kopf und meiner Haut. Ruckartig lösten wir uns, als es donnerte, ehe mein Gegenüber und ich anfingen zu lachen, "lass uns rein, zu den anderen." Mit diesen Wörtern hielt er mir seine Hand hin, welche ich mit einem zufriedenen Lächeln entgegen nahm.

Rewilz-OneShotsWhere stories live. Discover now