🌌 Seumul DuㅣDeine Lippen auf meinen

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Yoongi P.O.V

Aufrebracht drückte ich meinen Vater weg, stopfte mein Handy enttäuscht in meine Hosentasche zurück und drehte mich frustriert um, als ich Jimin erkannte, der auf mich zulief.
"Alles ok, wer war das?" fragte er vorsichtig und brachte mich zum schmunzeln. Dieser Junge war immer so besorgt.
"Alles gut, nur mein Vater. Wir hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit. Er weiß nicht, dass ich hier arbeite und hat anscheinend erst jetzt mitbekommen, dass ich nicht da bin."
Zum einen bin ich unglaublich erleichtert gewesen, dass mein Vater die ganze Zeit über nicht mitbekommen zu haben schien, dass ich am Wochenende nie da war, zum anderen schmerzte es zu wissen, das sein Interesse an mir wohl so gering war, dass er nicht einmal mitbekam, dass sein Sohn so oft nicht zu Hause war. Jimin sah mich aus mitleidigen Augen an und runzelte die Stirn. "Und das fällt ihm jetzt erst auf?" Ich nickte stumm und konnte nicht anders, als mir ein enttäuschtes Seufzen  zu unterdrücken. "Ich habe ihm trotzdem nicht verraten, das ich hier arbeite. Für ihn bin ich bei Jin. Das kann lustig werden, wenn ich nachher nach Hause komme. Ich glaube ich buche mir gleich ein Billigmotel zum schlafen." lachte ich ironisch und fuhr mir gestresst durchs Gesicht.

"Du könntest auch bei mir schlafen, wenn du nicht nach Hause willst." schlug Jimin vorsichtig vor, worauf ich ihn erstaunt ansah. "Es ist eh nur Hobi da." fügte er hinzu und trat verlegen von einem Füß auf den anderen. Das Jimin immer alles so unangenehm war, war irgendwie süß. Dabei war er, als wir uns kennengelern hatten noch nicht so schüchtern. Es war fast so, als würde ich ihn verunsichern und je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, desto schüchterner wurde der Blauhaarige.
Ich überlegte kurz, ob ich sein Angebot vielleicht wirklich annehmen sollte. Zum einen hatte ich wirklich absolut gar keine Lust nach Hause zu meinem Vater zu müssen und dann reizte es mich außerdem, mehr Zeit mit Jimin verbringen zu können. Warum also nicht.
"Wenn das ok wäre." meine ich also und beobachtete wie des anderten Augen, als hätte er nicht erwartete, dass ich ja sagen würde, sich weiteten.
"Also ich meine ich muss natürlich nicht bei dir schlafen ich kann auch..." versuchte ich einzulenken, wurde jedoch unterbrochen. "Nein, also doch, doch, du kannst gerne mitkommen!" brachte er hervor und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen, welches ich erwiederte.

Als wir am Abend unsere Arbeit beendet hatten und zur Subway liefen, wartete ich das erste Mal gemeinsam mit Jimin auf seine Bahn, anstatt als Erster davon zu fahren. Auf dem Weg zu seinem zu Hause redeten wir nicht viel, was aber wohl eher unserer Müdigkeit geschuldet war. Dort angekommen, erwartete wirklich nur Hobi uns, welcher im Wohnzimmer umgeben von Laptop, Computer und weiterem Kabelkram am Schreibtisch saß und wild auf die Tastatur eintrommelte. Er fragte nicht weiter nach, weshalb ich hier war, sondern begrüßte mich nur mit einem warmen Lächeln und widmete sich dann wieder seiner Arbeit. Er war mir von Anfang an sympathisch gewesen.

Mir fiel auf, wie klein die Wohnung eigentlich war, denn das letzte Mal war ich viel zu sehr mit den Umständen beschäftigt gewesen, um solche Details zu erfassen. Jimin zog mich in die Küche und fragte, ob ich hunger hätte, doch um ehrlich zu sein, war ich einfach nur müde und als ob ich dies noch einmal bestätigen wollte, gähnte ich mit vorgehaltener Hand.

Jimin machte uns eine Kleinigkeit, die wir mit auf sein Zimmer nahmen. Es war beengend und das kleine Fenster über dem Bett auf der rechten Seite war nicht besonders groß, so dass es trotz der bereits aufgehenden Sonne, nicht viel Licht spendete.. Der Blauhaarige knippste eine Lampe auf dem Nachttisch neben seinem Bett an, während er auf das andere deutete, welches mit einem Abstand von vielleicht eineinhalb Metern an der gegenüberliegenden Wand stand. "Das ist eigentlich Tae's, aber er wird heute Nacht bei Freunden sein." Ich nickte knapp und setzte mich darauf. Schweigend aßen wir unseren Toast und Jimin verschwand mit einer kurzen Erklärung im Badezimmer. Als er zurückkahm, wollte ich es ihm gerade gleichtun, als er mich kurz aufhielt und mir einige Sachen aus dem kleinen Schrank an der Tür reichte. Verlegen sah er an mir vorbei.
"Ähm, zum Schlafen." Ich musste lächeln und drückte ihn kurzerhand leich an mich und wuschelte ihm durch die Haare.

𝐑oyal 𝐓hief ᴾᵉʳᵗʰᴸᵃʸWhere stories live. Discover now