🌌 YeoseosㅣRegenschauer

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Yoongi P.O.V

"Hey, hörst du mir überhaupt zu?" fragte Jin und fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. "Oh entschuldige Hyung, was hast du gesagt?" Aber statt sich zu wiederholen, winkte er nur ab. "Nicht so wichtig. Was ist jetzt mit dir, schon nervös?"
Stöhnend raufte ich mir die Haare. "Hör bloß auf, ich sterbe jetzt schon vor Aufregung!" gab ich etwas verzweifelt von mir. Es war nun knapp eine Woche her, seitdem ich im Club angerufen hatte und nachdem ich auf Wunsch des Betreibers eine kurze Bewerbung geschickt hatte, hatte ich wirklich einen Aushilfsjob erhalten. Er brachte nicht wirklich viel ein, aber es reichte für mich voll und ganz. Davon abgesehen, arbeitete ich auch nur von Freitag bis Sonntag. Eigentlich sollte ich ja nur ein paar Getränke ausschenken, Geld kassieren oder Kisten stapeln. Aber nervös war ich trotzdem!
"Rate mal, wer Namjoon gebeten hat, rauszufinden, ob Jimin immer am Wochenende dort arbeitet." fragte Jin plötzlich stolz und sah mich grinsend an. "Das hast du nicht wirklich?" stöhnte ich und boxte ihm leicht gegen die Schulter. "Doch!" hörte ich meinen besten Freund lachen und vergrub daraufhin mein Gesicht in meinen Händen. Das fing ja gut an, schön peinlich. Ob Jimin nun schon wusste, dass ich heute Abend meine Arbeit im Club aufnehmen würde.
"Willst du gar nicht wissen, was denn nun rausgekommen ist?" fragte Jin.
"Nein!" log ich und hob meinen Kopf wieder an, um meinem Hyung in die Augen sehen zu können. Dieser grinste schon wieder dämlich und schüttelte den Kopf "Nein, schon klar, willst du gar nicht wissen."
"Na spucks schon aus." erwiederte ich genervt und sah ihn ein klein wenig gespannt an. Nun sah Jin zufrieden aus und machte anstalten den Mund zu öffnen, als er von einer Sekretariatsansage unterbrochen wurde, die an irgendwelche Termine erinnerte. Er wartete, bis es wieder leise war und nahm sich noch einen Moment, um mich auf die Folter zu spannen. "Er arbeitet genau wie du Freitags bis Sonntags zu den gleichen Zeiten."
Ich wustte nicht, ob mich diese Aussage nun beruhigen oder beunruhigen sollte. Ich würde Jimin heute Abend also wirklich wiedersehen. Ein klein wenig Vorfreude entflammte in mir. Wenn seine Sozialkompetenzen noch die Selben wie die letzter Woche waren, sollte es schon nicht so schlimm werden. Vielleicht würden sie ja auch zusammen arbeiten dürfen, im Lager oder auch an der Bar, oder am Eingang. Mir war es eigentlich egal, hauptsache der Blauhaarige würde dabei sein. Oder dann wenigstens Taehyung, mit dem hatte er ja auch schon ein paar Worte gewechselt.

"Na gut, ich muss jetzt los, ich habe noch ein Date mit Namjoon! Und gern geschehen, du kannst dich auch noch später für meine Informationen bedanken." unterbrach Jin meine Gedanken, klopfte sich auf die Oberschenkel und stand auf. "Viel Glück für nachher!" meinte er noch und berührte kurz meine Schulter, bevor er auch schon aus meinem Sichtfeld verschwand. Alleingelassen saß ich im Innenhof der Universität und zerbrach mir weiter die Gedanken, da ich keine Lust hatte nach Hause zu gehen. Mir blieben noch einige Stunden und weil ich auch mit allen Verastaltungen der Uni durch war, beschloss ich einfach ein wenig durch New York zu laufen. Mit meiner Studentenkarte in der Hand, begab ich mich zum Ausgang und trat dann auf die Straße. Ich kramte mein Headset aus der Tasche, machte mir Musik an und lief los. Wie immer waren viele Menschen unterwegs und so umging ich den Broadway, um wenigstens noch ein wenig Luft beim Laufen zu haben. Überall standen Touristen im Weg herum und versuchten sich in Pose zu setzen, um später die perfekten Urlaubsbilder posten zu können.

Ich wusste noch, wie ich zum ersten Mal durch die Straßen dieser Stadt gelaufen war. Es war ein paar Wochen vor Weihnachten gewesen und die Straßen hatten nach Gebäck und Erdnüssen gerochen. Auf dem Times Square hatte sich eine Tanzgruppe verteilt und ließ laute Weihnachtsmusik laufen, während um mich die Werbebildschirme mir winterliche Themen gezeigt hatten und mit ihren bunten Farben nur so um die Wette leuchteten. Ein paar Studenten liefen herum und verteilten Weihnachtsmützen mit CocaColawerbung darauf, so dass schon bald jeder Zweite in den Straßen New Yorks dem Weihnachtsmann Konkurrenz machte. Es schien, als hätte aller Welt gute Laune und während in allen Ecken Geschenke in den Schaufenstern standen und sich die Leute um diese scharrten, um sie zu bestaunen, stand ich in Mitten der Menge und fühlte mich so allein wie noch nie. Ein Jeder war umgeben von seinen Liebsten und die verliebten Paare der Weihnachtszeit schienen sich einem quasi aufzudrängen, während sie einem immer wieder den Weg kreuzten, sich eine große Zuckerwatte teilten, Schlittschuhlaufen gingen oder hinter den Fenstern der zahlreichen Cafés ihre lachenden Gesichter hinter Tassen heißer Schokolade versteckten.
Doch dann hatte es auf einmal auf Höhe des Central Parks zu schneien begonnen und ich hatte die Arme ausgebreitet und angefangen zu lächeln. Es war noch der selbe Schnee wie in Seoul und auf einmal sah auch New York so ganz in weiß gehüllt nicht mehr so anders aus, als meine Heimat. Ich hatte wieder Hoffnung geschöpft und ich hatte mir vorgenommen eines Tages, genau wie die zahlreichen Pärchen an jenem Tag, einmal mit jemandem an meiner Seite die Weihnachtszeit zu genießen, die angenehmen Düfte, die zahlreichen Lichter und die fröhliche Stimmung.

Kopfschüttelnd versuchte ich diese Erinnerung wieder loszuwerden und schritt energische über das Kopfsteinpflaster, wobei ich versuchte an etwas anderes zu denken. Dabei schob sich mir Jimins Bild wieder in die Gedanken.

Ich stand nun an selber Stelle, auf Höhe des Central Parks, als der Himmel auf einmal seine Schleusen öffnete und dutzende Tropfen gen Erde schickte. Sofort spannten sich zahlreiche Schirme um mich herum und bildeten ein Meer aus bunten Punkten. Gefangen in diesem Anblick, bemerkte ich kaum, wie das Wasser mir in Bächen aus dem Haar lief und auf mein Gesicht perlte. Mir war gerade alles egal, mir war egal, dass ich völlig durchnässte, mir war egal, dass die Leute mich eigenartig ansahen, weil ich einfach nur dastand, mir war egal, dass ich aus der Reihe fiel, mir war egal, dass ich anders war und mir war egal, dass mein Vater mich dafür hasste. Und genau wie vor einigen Jahren, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen und ich nahm mir vor, es meinem Vater endlich zu beweisen. Ich würde nicht auf Ewig allein durch die Straßen dieser Stadt laufen und wenn es so weit war, würde ich den mir so verhassten Mann verlasssen und endlich das New York sehen können, dass ich mir schon immer vorgestellt hatte.
Eine Stadt voller Träume und Wünsche, zerstreut in den Menschen, die einander liebten.

(1104 Wörter)

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Man merkt sicher gar nicht, dass ich in Weihnachtsstimmung komme xD
Danke fürs Lesen ♡
And don't forget...

Man merkt sicher gar nicht, dass ich in Weihnachtsstimmung komme xDDanke fürs Lesen ♡And don't forget

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𝐑oyal 𝐓hief ᴾᵉʳᵗʰᴸᵃʸWhere stories live. Discover now