Zweite Vorstellungen und blaue Kraftfelder

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Isabelle P.o.V.

Ich traute meinen Augen kaum. Jace kniete neben der Königin, dessen Körper von einem Schwert aus Eis durchbohrt war. Hinter ihm sah ich zwei Elbenritter, eine Fee und, was mich am meisten überraschte, zwei Halbgötter von diesem Camp, wie ich mich wage erinnernte. Ich sah wie mein Bruder von der toten Feenkönigin zum blauhäutigen Elbenritter blickte.
Schließlich wandte er sich an den Elben:„Du hast sie getötet, nicht wahr?".
Der Elbe nickte nur.
„Warum?"
„Wir finden ihre Pläne genauso toll wie ihr. Wir sind nicht dumm. Wir wissen, was es bedeuten würde wenn zwei solch mächtige Wesen wie Orcus und Mammon ihre Reiche vereinen. Wir begrüßen zwar eine Einigung mit dem dunklen Hof und den Nephilim, doch diese kann auch auf andere Weise entstehen."
Ich räusperte mich. „Ähm Leute, ich möchte eure kleine Party wirklich nur äußerst ungern stören und ich werde auch gar nicht erst fragen was zum Teufel hier passiert ist, aber was ist jetzt unser Plan?"
Jace drehte sich zu mir um. Es schien, als würde er mich jetzt erst bemerken. „Izzy, wie – ?“
„Nicht wichtig! Wir müssen zurück zu Magnus und Alexander! Schließlich können sie das Dämonenheer nicht allein aufhalten.“, warf das indianische Demigottmädchen ein.
Mein Herz begann zu rasen. Ich betete innerlich, dass es meinem Bruder sowie Magnus und Baby Max gut ging. Das musste es einfach. Ich war mir nicht sicher, ob ich es aushalten könnte, noch einen geliebten Menschen zu verlieren.

„Ihr da!“, ich zeigte auf die Feenwesen, „Ihr könnt doch sicherlich Portale erschaffen? .“
Die Angesprochenen nickten.
„Gut, dann werdet ihr nun genau dies tun.“, verlangte ich.
Zu meiner Überraschung taten die Feenwesen auch, was ich verlangte. Oder genauer gesagt, der Elbe mit der dunkelblauen Haut, der anscheinend seine Königin getötet hat, erschuf ein Portal.
Ich schritt hindurch, konzentriert auf die gemeinsame Wohnung meines Bruders und seines Partners. Als ich hinaustrat fand ich mich, wie beschrieben, einem Heer Dämonen, Monstern und sonstigen gegenüber. Ich sah einen stinkenden Drevak  Dämonen blitzschnell auf mich zubewegen. Ich wich aus, ließ meine Peitsche hervorschnellen und zerteilte seinen larvenartigen Körper. Noch ehe der Dämon zu Staub zerfallen war, bewegten sich weitere Dämonen auf mich zu. Schon bald war ich im Kampfesrausch. Alles war ruhig und meine Bewegungen automatisch, als ich einen Dämonen nach den anderen zurück in seine Heim-Dimension schickte. Aus den Augenwinkeln sah ich Alec auf dem Dach des Gebäudes Pfeil nach Pfeil abschießen und Magnus mit blau flammenden Händen vor ihrer Wohnung stehen.
Auch die anderen vom lichten Hof  waren inzwischen durchs Portal geschritten und waren in den Kampf eingestiegen. Dämonen und Monster zerfielen zu Staub, doch es schienen immer mehr nachzukommen. Auch wenn das gar nicht sein konnte, da ich kein Portal entdecken konnte.
Die Luft knisterte vor elektrischer Energie und ich sah Blitze vom Himmel direkt auf die Monster einschlagen. Wahrscheinlich das Werk von dem blonden Halbblut. Ich meinte mich zu erinnern, er wäre ein Sohn des Jupiters.
Ich schwang meine Peitsche mit einer eleganten Armbewegung und trennte damit einem weiteren Dämonen das Haupt vom Leib. Einige Male wurde ich von Dämonen gepackt, konnte mich jedoch rechtzeitig aus ihren Griff befreien und sie mit den Messern aus meinen Stiefeln töten. Ich sah zu den anderen hinüber: Magnus schien sichtlich erschöpft. Es waren zwar nur noch wenige Monster übrig, trotzdem schien auch den anderen langsam die Luft auszugehen. Ich sah wie der blonde Demigott seiner Freundin irgendein Zeichen gab. Und zu meiner Überraschung fing diese daraufhin an zu singen.
Ich meine mal ernsthaft, wir sind mitten beim Kampf und dieses Mädchen beschließt, es sei das beste ein Lied vorzutragen. Aber andererseits: sie war eine Halbgöttin. Vielleicht war das Teil ihrer komischen Magie. Ich konnte mich erinnern, dass sie so etwas besaß, dass sie Charmesprech nannten.
Tatsächlich schienen alle Dämonen, Monster etc. plötzlich wie hypnotisiert. Sie starrten alle das Mädchen an, das ich unbedingt mal nach den Namen fragen sollte. Nach einer Weile verstummte sie. Dann setzte sie mit fester Stimme an:
„Ihr werdet nun alle zu den Höllenlöchern zurückkehren, aus denen ihr gekommen seid.“
In ihrer Stimme schwang etwas mit, dass ich nicht genau beschreiben konnte. Es verlockte einen, ihren Worten folge zu leisten.
Wie durch Zauberhand, zerfielen alle uns feindlich gesinnten Wesen zu Staub. Beeindruckt schaute ich zu dem Mädchen hinüber.
„Hey, ich weiß du hast dich schon mal vorgestellt, aber ich hoffe es stört dich nicht dich noch mal vorzustellen. Mich stört es zumindest nicht. Ich bin Isabelle Lightwood und du? "

Clary P.o.V.

Das letzte woran ich mich erinnern konnte, war von einem der blauen Energiebälle des Hüters getroffen zu werden. Als ich nun meine Augen öffnete, fand ich die Höhle neon-blau erleuchtet. Die Röhre, in der Nico zuvor festsaß war zersplittert. Zwischen den Scherben lagen ein bewusstloser Nico und – Simon? Wann war er denn hier her gekommen?
Mein erster Impuls war zu ihm zu laufen, um nach seinem Wohlergehen zu erkundigen, aber durch meine Parabatai-Verbindung wusste ich, dass es ihm verhältnismäßig gut ging. Zudem war da noch die ehemals geschlossene, blau-leuchtende XXL-Telefonzelle. Vor der nun offenen nicht mehr leuchtenden Zelle lag Reyna.
Sie schien die blauscheinende Energie aus der Zelle absorbiert zu haben. Ihr gesamter Körper schimmerte neon-blau. In ihrem Bauch konnte man eine dichten Lichtball vom selbigen Farbton erkennen. Zusätzlich schien sie, wie von einem bläulichen Kraftfeld umgeben.
Es hatte den Anschein, dass die Kraft,  die Röhre zerstört und die Höhle in ein blaues Licht getaucht hatte, nur ein kleiner Teil der in der Box  enthaltenen Energie war.
Der grünhaarige Elf lag nicht weit entfernt von der römischen Prätorin. Sein Körper schien irgendwie schlaff. Als wäre ihm alle Energie entzogen worden. Was vermutlich auch der Fall war, überlegte ich.
„Wir müssen den Stein finden. Uns bleibt nicht viel Zeit.“
Ich blickte zur zerstörten Röhre hinüber. Nico hatte sich aufgerappelt. Ach Simon war inzwischen zu sich gekommen.
„Was ist mit Reyna?“, wollte ich wissen, „Wir können sie doch nicht hierlassen.“
„Hör mal, mir gefällt das ja auch nicht und ich stehe Reyna näher als du. Du hast sie bis vor ein paar Tagen noch nicht mal gekannt. Aber wir haben keine Ahnung, was das für eine blaue Energie ist, geschweige denn, was sie mit ihr anstellt. Ich spüre, dass Reyna noch nicht tot ist, aber ihr Geist ist irgendwie auch nicht hier. Doch im Moment gibt es nichts, was wir deswegen tun könnten. Und da es in der Prophezeiung hieß, 'drei werden finden', nehme ich jetzt einfach mal an, dass wir“, er deutete auf mich, Simon und sich selbst, „diese drei sind. Also sollten wir uns jetzt schleunigst aufmachen und diesen vermaledeiten steinerenen Ring finden.“
Ich konnte dem nicht wiedersprechen. Blieb nur noch die Frage: „Wo finden wir dieses magische Artefakt?“
Nico zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung. Aber da der Wächter diese Zelle als Kraftquelle genutzt hat und er den lapis de nexum versteckt hat und beschützen wollte, schlage ich mal vor dort mit der Suche zu beginnen.“

Unerwartete Aufeinandertreffen (Percy Jackson X Chroniken der Unterwelt) Where stories live. Discover now