Kapitel 56

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Barcelona- Jack&Jack

Kapitel 56-

Wir waren fertig mit Essen und sehr gut in der Zeit. Noch ungefähr 10 Minuten und wir sind da.

Außerdem haben wir uns wieder ein wenig beruhigt, und bis auf das Summen zu bestimmten Liedern war es zwischen uns ganz ruhig. Wir realisierten wohl, dass es jetzt langsam zur Sache gehen wird.

Ich war nicht auf die Vorführung gespannt, mein Herz fing an wie verrückt zu schlagen wenn ich an den heutigen Abend denke. Nicht nur die Stimmung wird unbeschreiblich sein, wir werden auch noch andere Schüler sehen. Nicht nur unsere Schule, es wird ein so großes Fest werden. Und ich malte mir mal wieder alles aus, was passieren kann.

Aber niemals hätte ich gedacht, dass der Abend so ablaufen wird.

"Willkommen zu dem jährlichen Herbstfest in Santa Monica!", begrüßte uns ein dicker, schon älterer Mann. Sofort fingen alle an zu klatschen.

Jayson und ich mussten allerdings nicht mal etwas sagen, wir wussten sofort dass wir uns beide komplett fehl am Platz fühlten. Wir kannten schließlich keinen hier, sind aber trotzdem auf einem Fest für die Einwohner.

"Bevor ich eine Rede halten werde.."

"Bei der sind wir hoffentlich schon weg.", funkte Jayson flüsternd dazwischen und ich kicherte.

"Möchte ich unseren diesjährigen Opening Act begrüßen!  Einen Applaus für die jungen Herren und Frauen hier!", kündigte der Mann an.

"So wie es aussieht haben wir immer noch keinen Namen.", grinste ich zu Jayson.

Wir hatten noch nie einen Namen. Egal wie oft wir uns trafen um einen zu überlegen, wie viele Vorschläge wir machten, uns gefiel nie einer. Nach einer Weile haben wir das dann auch aufgegeben. Kurz bevor ich aufhörte, meinte Kai: „Dann sind wie die einzige Tanzgruppe ohne Namen. Das macht uns doch auch zu etwas besonderen."

"Da sind sie.", jubelte Jayson aufgeregt und fing sofort an laut in die Hände zu klatschen.

"Ich seh nichts.", beschwerte ich mich. Ich will den Anfang nicht verpassen. Hektisch schaute ich zwischen den etlichen Köpfen durch, mit der Hoffnung eine freie Lücke zu finden.

"Komm, da hin.", meinte Jayson und hatte immer noch ein Grinsen im Gesicht, das einfach nicht verschwinden wollte.

"Alles gut?", fragte ich ihn als er mich an der Hand nahm und zwischen den stehenden und sitzenden Leuten durchzog.

"Ja. Setz dich da hin.", grinste er weiter und zeigte auf einen weißen Stuhl. Der einzig leere, der einzige der weiter vorne stand als der Rest. Wahrscheinlich für den älteren Mann.

"Nein, Jayson hör auf.", widersprach ich und riss mich von seinem Griff frei.
Als dann die Stimme von Kai ertönte, schenkten wir beide dem Jungen unsere volle Aufmerksamkeit.

"Vielen Dank für den herzlichen Applaus, aber bevor wir loslegen würde ich noch gerne etwas sagen."

Sofort wurde jeder ruhig und überließ Kai das Gerede, der keinen Hauch von Nervosität zeigte.

"Das ist alles übrigens abgesprochen.
Also, falls sie sich fragen, was der Stuhl hier soll, erkläre ich es ihnen jetzt."

"Guck ich sag doch, ich kann mich da nicht hinsetzten.", motzte ich Jayson an.

"Der ist zwar nicht für unseren lieben Mr. Carter, aber trotzdem für eine ganz besondere Person. So denke nicht nur ich über sie, sondern auch all die, die hinter mir stehen."

"Was geht hier vor?", flüsterte ich Jayson zu, der von einem aufs andere hüpfte, aber weiterhin breit grinste, wenn das möglich ist sogar noch breiter als davor. Irgendwie scheint das für jeden hier komplett normal, und nur ich bin diejenige, die das komisch findet.

"Also, kurz gesagt, ich überlasse das Mikrofon hier jetzt mal.. demjenigen.", stotterte er und lachte davor noch kurz über sich selbst. "Aber am wichtigsten: Mercedes Wyler, könntest du dich bitte auf den Stuhl setzten?"

Als ich meinen Namen hörte schaute ich sofort wieder nach vorne. Mein Herz setzte kurz aus, und auf einmal schlug es viel schneller als davor. Ich empfand unangenehme Wärme und ich hatte direkt das Gefühl dass ich überall nass geschwitzt war.
Die Zeit war wie stillgestanden, wie in Zeitlupe realisierte ich alles. Kai zeigte auf mich, und die ganze Menge fing an in die Hände zu klatschen. Jetzt war wohl jeder einzelne Blick auf mich gerichtet, das änderte jedoch nichts an der Tatsache dass ich wie festgeklebt da stand und das Gefühl nicht los wurde, ich konnte mich nicht bewegen.

Erst mit der Hilfe von Jayson's Schubser würde ich wieder zurück in die Zeit gerissen. Ich bewegte mich mit zittrigen Beinen auf den Stuhl zu, es kam mir jedoch eher vor dass sich dieser immer an der gleichen Stelle blieb. Mein Gesicht war wohl, nach der Hitze in meinem Gesicht, knall rot.

Als ich von der Ecke in die mich Jayson gezogen hat rauskam, bemerkte ich erst jetzt wer alles auf der Bühne stand, und wie viele Personen mich gerade anschauten. Hunderte. Dieses Saal war nicht umsonst so riesig.
Und ich kannte niemanden hier, aber jeder verhielt sich so als kannten alle mich.

Ich knallte mit meinem Fuß leicht gegen den Stuhl, und jetzt kam ich mir wieder vor als wäre die Zeit normal. Ich drehte mich zur Bühne, und setzte mich hin. Und da sah ich jeden einzelnen meiner Freunde: Jeder aus dem Tanzteam, sogar Meila, Paris, James und sogar Kyle mit Evan waren da.

Das verwirrte mich nur noch mehr, und ich war ausnahmsweise mal wirklich froh darüber einen Stuhl unter mir zu haben.

So langsam hörte das Klatschen wieder auf, ich versuchte bei jedem, wirklich bei JEDEM meiner Freunde den fragenden Gesichtsausdruck, doch sie schauten mich nur an als hätten sie mich nicht gesehen, oder als hätte ich irgendwas peinliches in meinem Gesicht geschrieben.

Schließlich kam auch Jayson hoch, es war alles geplant. Deswegen hatte er so ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Deswegen war er die ganze Zeit am Handy. Und deswegen waren Meila und Paris nicht überrascht, als ich ihnen erzählt hatte dass ich heute nicht bei den Vorbereitungen bin.

"Wofür ist das ganze?", fragte ich unsicher als der ganze Saal ruhig geworden war.

"Liebe Mercedes. Jedem einzelnen auf dieser Bühne hier, bedeutest du so viel. Auch wenn du es manchmal nicht bemerkst. Doch jemanden ganz besonders viel.", beendete Kai seine Vorstellung und nickte irgendjemandem am Seitenrand zu, doch ich konnte ihn erst erkennen als er auf die Bühne trat.

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Mal wieder so spät, es tut mir so leid HAHAH

Only you | ✅Where stories live. Discover now