Eleanor verschränkte grinsend ihre Hand mit seiner, nicht gänzlich in der Lage, seine wirren Gedanken ernst zu nehmen. „Dann machen wir uns eben eine neue Tochter."

„Weil das ja so hervorragend funktioniert", zischte Louis und wünschte im nächsten Augenblick bereits, er hätte die Worte nie ausgesprochen, denn Eleanor Tomlinson sah aus, als hätte ihr Ehemann sie direkt ins Gesicht geschlagen. Sie versuchte, ihre Hand aus seiner zu ziehen, doch er hielt sie fest, klammerte und flehte, bis sie ihm schließlich wütend in die Augen sah.

„Tut mir leid, El", wisperte Louis, das erste Mal heute völlig stillstehend. „Ich bin so ein Idiot."

„Ja, bist du", entgegnete sie tonlos.

Die Luft um sie herum fühlte sich an wie an einem kältesten Wintertag, dabei war es doch eigentlich erst September und eigentlich führten sie dieses Gespräch längst nicht zum ersten Mal. Doch jedes Mal verletzte es sie erneut, verletzten sie sich gegenseitig, während sie beide doch eigentlich die einzigen waren, die die Stücke wieder zusammensetzen konnten.

„Ich habe es nicht so gemeint, okay? Es ist alles nur so furchtbar frustrierend und ich will einfach so sehr ein zweites Kind."

Eleanor schloss kurz die Augen. „Ich doch auch."

Louis zog sie in seine Arme und hielt sie fest, als könnte er so all die Misere der Welt von ihr weghalten. Doch das konnte er nicht, er hatte nicht die Kraft, das Unheil abzuwenden. Das hatte er bereits vor Jahren gelernt, als er hilflos dabei zusehen musste, wie das Leben von Tag zu Tag mehr aus seinem besten Freund entwich.

„Es wird schon noch funktionieren", flüsterte Louis, gerade laut genug, dass Eleanor ihn noch verstehen konnte.

Eleanor drehte sich seufzend in seinen Armen. „Und was, wenn nicht?"

Charlotte tat es im Herzen weh, die blinde Frustration ihrer Freunde sehen zu müssen, ganz in der Gewissheit, dass dies eines der Probleme war, für die niemand etwas konnte und das das Mädchen mit den Sternenaugen nicht lösen konnte.

Anscheinend konnte keiner es wirklich, nicht die beiden selbst, nicht die unzähligen Ärzte, bei denen sie bereits zu Gast gewesen waren. Das einzige, was half, war nicht die Hoffnung aufzugeben, doch manchmal war gerade das die schwerste Aufgabe der Welt.

„Dann haben wir die beste Tochter, die man haben kann", meinte der Sänger überzeugt. „Das ist mehr Glück, als anderen vergönnt ist."

Eleanor lächelte leicht. „Und irgendwie haben wir auch Noah."

„Ihr könnt ihn gerne halbtags adoptieren. Das würde mein Leben um einige stressfreier machen", scherzte Charlotte und atmete erleichtert aus, als sie ihre Freunde leise lachen hörte. Eleanor sehr viel heller als Louis, der jedoch von ganzem Herzen die Freude in die Luft entließ. Mit allem, was er zu geben hatte. Denn so war er immer schon gewesen, er machte keine halben Sachen.

„Ich weiß ohnehin nicht, wie du es schaffst, Noah und deinen Job zu koordinieren." Eleanor schlang die Arme um das Mädchen mit den Sternenaugen. „Du bist ein wandelndes Wunder, Lottie."

Charlotte blinzelte kurz, während sie sich daran erinnern musste, dass sie sich auf einem Schulhof befanden und sie sich nun keinen Zusammenbruch erlauben konnte. „Ich habe das Fotografieren einfach vermisst. Es macht mich – Es macht mein Leben ein wenig einfacher. Etwas zu haben, was mir einmal Spaß gemacht hat. Es ist eine Konstante, wisst ihr?" Sie stockte, um die Tränen zurückzudrängen oder vielleicht auch ein kleines Lächeln, das wusste sie selbst nicht so genau. „Hazza hat mich darin immer unterstützt und seitdem ich langsam wieder an kleinen Projekten arbeite, habe ich das Gefühl ihm ein wenig näher sein zu können."

boy in the stars || h.s. ✓Where stories live. Discover now