Kapitel 6

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„Ich werde ihr eine Infusion geben, in 15 Minuten wird es ihr wieder besser gehen", ich wurde von zwei stimmen geweckt, die sich unterhielten. Dann spürte ich ein piksen im Arm, doch ich war wie gelähmt vor Kopfschmerzen und Übelkeit. Nach der Infusion sank ich langsam wieder in einen Dämmerschlaf, doch dieser war geprägt von komischen träumen und schmerzen.
Ich wusste nicht, wie viel Zeit wirklich vergangen war, doch mit der Zeit ging es mir immer besser und ich traute mich langsam meine Augen zu öffnen.
Das Licht war so hell, dass ich mehrere Male blinzeln musste, damit ich mehr sah als nur weiße Schleier.
Als sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, konnte ich mich endlich umsehen.
Ich lag in einem großen flauschigen Bett.
In einem modern eingerichteten Zimmer, welches definitiv nicht mir gehörte.
Ich schreckte hoch.
Was war hier denn passiert?
Warum bin ich hier?
Wie bin ich hier hin gekommen?
Aus Sicherheit schaute ich unter meine Decke, erleichtert ließ ich mich zurück fallen, ich hatte definitiv mit niemandem geschlafen. Hoffe ich zumindest.
Ich versuchte mich daran zu erinnern was passiert war, das einzige was ich noch wusste, ist, dass ich mit der Prinzessin getrunken hatte und dass irgendwann der Prinz aufgetaucht ist.
Wow!
Ich suchte mein Handy und fand es auf dem Tisch neben mir, auf diesem lag auch mein Zeug zum lernen.
Ich schaute auf mein handy, erstmal gucken wie spät es ist.
Gerade einmal 17 Uhr.
Glückwunsch! Du warst heute wohl schon vorm Mittag komplett betrunken.
Warum hatte ich diese Flasche überhaupt angenommen? Ich wusste doch, dass ich nicht mehr so viel vertrug und wie schlimm sich selbst der kleinste Schluck Alkohol später anfühlen würde.
Aber sehen wir es positiv, ich kann morgen wahrscheinlich ohne Probleme in die uni, weil ich schon so früh getrunken habe. Wäre es später passiert wäre ich morgen tot gewesen.
Und Dad hat mich Bis jetzt noch nicht angerufen, also würde er davon auch nicht so viel mitbekommen.
„Wow, hier stinkt es ja wie in einer Kneipe", eine Person betrat den Raum. Aus dem Schreck heraus ließ ich mein Handy fallen, natürlich direkt auf meine Nase.
Autsch!
Ich schaute schnell nach wie es meinem Handy ging, nicht kaputt, zum Glück, ich atmete erleichtert aus. Dann fasste ich mir an die Nase, sie tat nur weh, zum Glück war nichts aufgeplatzt.
„Alles okay?", lachte auf einmal der Prinz.
Na toll, ich hatte ja einen Zuschauer.
Er musste dieses peinliche Szenario natürlich auch noch sehen.
Ich glaub ich hatte in seiner Gegenwart bis jetzt tatsächlich nur peinliche Sachen gemacht.
Warum bin ich so?
„Ja alles gut", sagte ich und lächelte.
„Wo bin ich hier eigentlich?"
„In meinem Zimmer, es war näher dran als eure Wohnung", sagte er und setzte sich neben mich aufs Bett „ich hoffe das ist okay für dich."
„Ja, danke", ich wollte gerade aufstehen, doch mir wurde schwindelig und ich setzte mich sofort wieder hin.
„Du hast vorhin eine Infusion bekommen, gegen den Kater", erzählte er und reichte mir ein Glas Wasser vom Nachttisch.
„Danke", ich nahm ein Schluck davon „weiß irgendwer dass ich hier bin?"
„Nein, nur der Arzt, ich wollte warten bis du wach bist, bevor ich jemandem Bescheid sage", oha er war so süß, ich konnte mich bei seinem Blick kaum konzentrieren. Wie könnte jemand so schön sein?
„Das war nett, danke", ich bedankte mich schon wieder „ich schulde dir etwas."
„Wie wäre es mit einem Date?", fragte er.
Mein Herz fing gleich an wie von null auf 100 zu schlagen und ich musste mich noch nie so zusammen reißen. Ich raste aus!
Ich kriege keine Luft?
Oh Gott mir ist so heiß, ich habe so Durst.
Ich nahm einen Schluck aber verschluckte mich sofort wieder. Wollte er mich gerade echt auf ein Date einladen?
Oh mein Gott, dass ist das beste, dass mir in meinem ganzen Leben passiert ist.
„Alles okay?", er stand auf, setzte sich zu mir und klopfte mir leicht auf den Rücken, so dass ich wieder atmen konnte. Er wirkte amüsiert und hatte dieses unglaublich süße, charmante Lächeln auf dem Gesicht. Wie könnte jemand bitte so gut aussehen. Ich schaute hoch um mich zu bedanken, doch blieb in seinen Wunderschönen meerblauen Augen hängen.
Ich schaute ihn eine Weile einfach nur an, dann räusperte er sich. Ich hatte ihn angestarrt. Beschämt schaute ich auf mein Wasserglas und nahm einen weiteren Schluck um von der Situation abzulenken.
„Sag nicht du hast gehustet weil es so schlimm mit mir sein würde?", lachte er auf etwas unsicher. Er wirkte nicht mehr so selbstbewusst wie vorhin.
„Was?"
„Möchtest du mit mir auf ein Date gehen?", lächelte er verlegen.
„Ich würde sehr gerne gehen, nur..." ich musste einmal schlucken. Ich würde sehr gerne gehen, so unfassbar gerne „ich kann nicht."
Ich stand schnell auf, sammelte meine Sachen zusammen und ging bevor er etwas sagen konnte. Auf der Tür Schwelle schaute ich noch einmal zurück „Danke, dass du dich so gekümmert hast." „Kein Ding", sagte er höflich und lächelte. Doch man konnte die  Enttäuschung in seinen Augen gut erkennen.
Es war gut so, er war der Prinz und ich gehörte praktisch nur zu den Angestellten.
Wäre ich länger geblieben und hätte ihn länger angeschaut hätte ich vielleicht doch ja gesagt.

Gerade als ich um die nächste Ecke bog um in die Küche zu kommen lief ich volle Kanne gegen etwas. Ich taumelte und versuchte mich irgendwo fest zu halten als mir eine Hand entgegen gestreckt würde. Ich bekam sie schnell zu fassen und richtete mich auf. „Ich Gott, das tut mir wirklich leid. Ich habe nicht aufgepaaa..." ich schaute gerade hoch und hatte das Gefühl mich würde ein Engel anschauen. Strahlende blaue Augen schauten mich freundlich an. „Alles gut, ich habe genauso wenig aufgepasst, alles ok bei Ihnen?"
„Ehm ja danke mir geht es gut. Bei Ihnen?". Ich trat einen Schritt zurück, so konnte ich die Person genauer Mustern. Ein großer, blauäugiger Mann lächelte mich warm an, er trug einen schwarzen Anzug, so ähnlich wie der von Jasper. „Alles ok", lächelte er.
Er schaute sich etwas verwirrt um „Naja ich fürchte ich brauche ein bisschen Hilfe bei der Orientierung hier", lächelte er etwas verlegen.
„Das kenn ich", lächelte ich höflich zurück. Wer mag das wohl sein? „Kann ich Ihnen helfen? Suchen sie vielleicht jemanden?"
„Ja, vielen Dank, ich suche das Büro des Sicherheitschefs?"
„Da kann ich Ihnen wohlmöglich weiter helfen. Ich bin Isabella Laurelin Carrington. Ich bin die Tochter des Sicherheitschefs hier", ich stellte mich vor und reichte ihm die Hand.
„Hab ich einen Glück", lachte er „Ich bin William Austen", er reichte mir ebenfalls seine Hand „Ich arbeite seit heute hier im Schloss und soll mich im Büro melden, doch so wirklich orientieren kann ich mich hier noch nicht."
„Da haben sie ja wirklich Glück gehabt", lächelte ich „ich muss jetzt so wieso hoch, dann kann ich sie auch gleich mitnehmen."
Auf dem Weg ins Büro unterhielten wir uns darüber wie er an diesen Job gekommen war und wo er her kam. Er war vor ein paar Jahren ein Kampfsportler gewesen, konnte jedoch wegen einer Verletzung am Knie nicht weiter machen. Er ging danach zum Militär und durch seine auffallend gute Arbeit wurde er von meinem Vater persönlich ausgesucht um die Königin zu bewachen. Er kommt aus London und hätte ebenfalls gerne Geschichte studiert. Ich konnte mir diesen durchtrainierten großen Mann gar nicht als Student vorstellen. Ich lieferte ihn direkt bei meinem dad ab und fiel sofort ins Bett. Die Infusion sollte eigentlich komplett helfen, doch desto mehr Zeit verging, desto schlimmer wurden meine Kopfschmerzen.
Hoffentlich würde es mir morgen wieder gut gehen..

The Royals❤️ [liam ff]Where stories live. Discover now