The Royals❤️ [liam ff]

Kapitel 15

Als ich am nächsten Morgen geweckt wurde hätte ich noch stundenlang liegen bleiben können. Es war wirklich spät gestern geworden. Verschlafen stellte ich meinen Wecker auf schlummern um noch ein paar Minuten im Bett bleiben zu können. Doch dann durchkreuzte ein Gedanke meinen verschlafenen Kopf und ich war sofort wach.
Ich hatte ganz vergessen dass ich Liam gestern Nacht noch eine Nachricht geschickt hatte. Hat er geantwortet?
Schnell schnappte ich mir mein Handy und suchte auf dem Display nach einer neuen Nachricht. Nichts.
Ich entsperrte es und ging auf unserer Chat. Nichts.
Nur zwei blaue Häkchen die darauf hinwiesen dass er meine Nachricht auf jeden Fall bekommen hatte, doch eine Antwort hatte ich nicht bekommen.
Mit einem lauten seufzen ließ ich mich zurück in die Kissen fallen. Vielleicht hätte ich es einfach lassen sollen. Die Nachricht nicht einfach in einem schwachen Moment losschicken sollen und lieber heute nochmal mit klarem Verstand über gestern Abend nachdenken sollen. Es gab so vieles worüber ich nachdenken konnte.
Dieses Gespräch war wirklich intensiv. Mit jeder Sekunde die ich wach war knallten neue Erkenntnisse von gestern und Gedanken über das Gespräch durch meinen Kopf. Ich war nicht einmal richtig wach, vielleicht seit einer Minute überhaupt wach und mein Gehirn war direkt gefüllt mit viel zu viel Information und viel zu vielen Eindrücke. Wie sollte ich nur Herr der Situation werden.
Ich begann damit die Nachricht und den Fakt dass der Prinz noch nicht geantwortet hatte nach ganz hinten zu stellen. Was gab es sonst noch?
Ich war wirklich brutal ehrlich gewesen. Wortwörtlich. Der Gedanke daran breitet ein unangenehmes Gefühl in mir aus. Ich kannte ihn kaum und er wäre Gast der König geworden und ich dachte keine zwei Sekunden darüber nach meine Gedanken ein bisschen besser bei mir zu behalten, oh man. Vielleicht hatte er deshalb noch nicht geantwortet? Vielleicht war ich zu ehrlich gewesen, er meinte zwar dass er meine unverblümte Art mochte, aber tat der das wirklich? Auch im Nachhinein?
Mich später mit der Nachricht und dem Fakt dass Liam noch nicht geantwortet hatte läuft wirklich super.
Ich glaub ich musste einfach aus dem Bett raus und dieses Gespräch aus dem Kopf bekommen. Ich war viel zu gut darin aus Mücken Elefanten zu machen. Der Prinz meinte er mag mich und er hatte Interesse an einer Freundschaft mit mir, warum sollte er das vortäuschen, warum sollte er sich um eine Freundschaft bemühen die er eigentlich nicht will? Siehst du, ergibt keinen Sinn?!
Das versuchte ich mir zumindest einzureden und schwang meine Beine aus dem Bett. Ich mache mich jetzt einfach für die Uni fertig und versuche so wenig wie möglich über ihn nachzudenken. Ich werde sicherlich noch mitbekommen ob er mich wirklich mag oder nicht. Und wenn nicht war es ja auch nicht schlimm, dann musste ich meinen Dad zumindest nicht mehr belügen und konnte einfach mein Leben so weiter machen wie ich es gestern vor unserem Gespräch vor hatte.

Der Tag verlief ruhig und ich versuchte mich die ganze Zeit davon abzuhalten auf mein Handy zu gucken wenn ich eine Nachricht bekam. Sharon schaute mich nur an und schüttelte lachend den Kopf, sie schien zu ahnen dass ich eine Nachricht von einem Jungen erwartete. Auch wenn es sich um kein romantisches Szenario handelte. Er war immer hin der Prinz, da würde doch jeder nervös sein, egal ob es um eine Freundschaft oder eine Romanze ging.
Auf jeden Fall merkte ich an diesem Tag wie sehr ich Sharon mochte, denn auch wenn sie jedes Mal lachend den Kopf schüttelte gab sie mir nicht dass Gefühl dass ich, was auch immer los war, mit ihr teilen musste und versuchte nicht mich auszuquetschen. Sie gab mir Zeit selbst erstmal Herr der Situation zu werden und lies mich selbst entscheiden wann und ob ich mit ihr reden wollte.
Ich hätte ihr gerne mehr über mich und den Prinzen erzählt, doch eine unserer Bedingungen war es das ganze unter Verschluss zu halten und das wollte ich ja auch nicht direkt am ersten Tag in den Sand setzen.
Sharon bekam einfach jedes Mal nur ein entschuldigendes Lächeln von mir und dann konzentrierten wir uns weiter auf den Stoff den wir uns unbedingt reinprügeln mussten. Jura war wirklich eine anstrengende Wahl gewesen.
Am Abend verabschiedeten wir uns und ich fühle nach Hause während Sharon andeutete dass sie sich noch mit einem lacrosse Spieler traf. Ich war mir fast sicher dass es einer von der Party war, wollte sie aber ebenfalls nicht drängen mir etwas zu erzählen und lies sie ziehen. Wir würden sicherlich darüber sprechen wenn sie bereit ist.
Zu Hause angekommen hatte ich zum Glück immer noch sturmfrei. Ich schälte mich aus meinen Klamotten und zog schnell etwas bequemeres über, ich wollte den Tag auf jeden Fall schön ausklingen lassen und versuchen so wenig wie möglich an Liam zu denken. Aus dem Inhalt des Kühlschranks lies sich eine super Tomaten Suppe machen.
Eine halbe Stunde später saß ich dann auch schon mit Pasta auf dem Sofa und suchte auf Netflix nach einem guten Film. Gerade als ich einen gefunden hatte und die Anfangssequenz sah klingelte mein Handy.
Ich hatte mir selbst versprochen nicht mehr so verzweifelt danach zu greifen wenn es klingelte, doch ich hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
Und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Name des Prinzen leuchtete auf dem Bildschirm.
Schnell stellte ich meinen Teller auf den Tisch vor mir und schnappte mir mein Handy. Ungeduldig entsperrte ich mein Handy und las:

Hey Bella,

Das sehe ich genauso, ich musste den ganzen Tag daran denken. Es tut mir leid dass ich nicht früher geantwortet habe, war ein wirklich anstrengender Tag. Wie geht's dir denn heute und was hast du so gemacht?

Liam

Aufgeregt lies ich ein kleines quieken von mir. Ermahnte mich aber direkt dass ich mich gefälligst zusammen reißen solle. Das hinderte jedoch nichts daran wie sehr ich mich über die Nachricht freute, vor allem darüber dass er heute den ganzen Tag an unser Gespräch denken musste. Jetzt war jedoch die Frage, sollte ich direkt antworten? Sollte ich warten? Und was sollte ich generell schreiben?
Ich überlegte kurz und entscheid mich dazu direkt zu antworten, keine Spielchen, einfach offen und ehrlich.

Hey Liam,

Das freut mich und mach dir keine Gedanken darüber wenn du nicht so schnell antworten kannst, ich habe mir schon gedacht dass du einiges zu tun hast.
Mir geht's gut und mein Tag war nicht so spannend, ich habe mich um die Uni gekümmert und ein bisschen gelernt.

Bella

Ich schickte die Nachricht direkt ab, sonst würde ich noch eine halbe Stunde brauchen um das ganze zu beantworten und immer wieder alles überdenken und umschmeißen.
Prompt bekam ich eine Antwort zurück.

Danke, das ist sehr zuvorkommend von dir.
Das klingt doch ganz gut. Was machst du denn jetzt schönes? Ich habe gerade noch Sport gemacht und lasse mich auch gleich ins Bett fallen.

Keine Anrede mehr, wenn das nicht ein zeichen dafür war dass wir jetzt wirklich Freunde waren.

Ich liege jetzt auf dem Sofa und esse zu Abend. Ich gucke gerade einen Film aber danach mache ich auf jeden Fall das gleiche wie du :)

Den Abend verbrachten wir damit uns zu schrieben und die Anspannung des heutigen Tages hatte ich schon ganz vergessen. Stattdessen freute ich mich jedes Mal wenn er antwortete und passte auch bei dem Film kaum auf. Am Ende ließ ich mich glücklich ins Bett fallen.

„Ok ich muss dich was fragen", Sharon schaute von ihrem Laptop auf. Sie war schon den ganzen Tag abwesend und unkonzentriert gewesen.
„Hau raus", ich lächelte sie bestärkend an. Ich konnte ihre Unsicherheit spüren, aber freute mich dennoch dass sie mit mir reden wollte. Ich ging davon aus dass es etwas mit dem Lacrosse Spieler zutun hatte.
„Ich habe entschlossen in eine neue Wohnung zu ziehen", begann sie „und sie ist ein wenig zu teuer für mich und auch ein bisschen groß. Ich habe lange überlegt und ich werde sie nehmen."
Ein wenig verwirrt schaute ich sie an „das klingt doch super", lächelte ich und wartete auf den Haken der sie den ganzen Tag so nervös zu machen schien.
„naja wie gesagt sie ist etwas zu groß und du hast ja gesagt dass du noch bei deinem Dad wohnst, hättest du vielleicht Interesse an einer WG?" sie lächelte mich fröhlich an, ich konnte jedoch auch die Zurückhaltung in ihren Augen sehen.
Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Ich hatte mit vielen Sachen gerechnet, doch das Sharon mich nach einer WG fragen wollte hatte ich wirklich gar nicht erwartet.
„Wow du überrumpelst mich ja richtig", ich lächelte sie verlegen an.
„Es ist nicht schlimm wenn du nicht willst, aber ich glaube wir wären echt super Mitbewohner und das wäre einfach sehr cool."
„Ich habe eigentlich gar nicht darüber nachgedacht auszuziehen, ich bin gerade erst zu meinem Dad gezogen", ich stammelte ein wenig rum und musste mich erstmal sammeln. An sich war es wirklich eine tolle Idee, andererseits hatte ich wirklich gar keine Ahnung ob ich das Angebot in Betracht ziehen sollte. Dafür sprach auf jeden Fall dass ich dann unabhängiger war und meinen dad nicht andauernd um Erlaubnis fragen musste. Andererseits war es aber auch eine große Verantwortung alleine zu wohnen, das hatte ich bis jetzt noch nie gemacht. Ich wohnte entweder bei meinem dad, bei meiner mom oder ich war auf Internaten.
„Lass es dir einfach durch den Kopf gehen und sag Bescheid wenn du dich entschieden hast", lächelte sie nun „und no pressure aber du bist auf jeden Fall meine erste Wahl und warst die erste die mir in den Sinn gekommen ist."
Das war wirklich süß. Ich nahm ihre Hand und drückte sie um ihr zu zeigen wie sehr ich ihr Angebot schätze.

Den restlichen Tag dachte ich darüber nach ob ich wirklich mir ihr zusammen ziehen sollte. Ich war tatsächlich desto mehr ich darüber nachdachte dabei mich dafür zu entscheiden. Nicht nur der Punkt mit meinem dad war ein Vorteil, sondern auch aus dem Palast rauszukommen. So glamourös es auch war, ich würde wahrscheinlich nie Freunde in den Palast einladen können oder Partys feiern können. Solche Sachen wollte ich auf jeden Fall zu meinen Uni Erfahrungen hinzufügen und das war im Palast nunmal nicht möglich. Auch der Abstand von der Königsfamilie und weniger Überwachung und was sonst noch alles zum Palastalltag gehörten schienen mit eine super Idee.
Jetzt musste ich es nur noch meinem Dad beibringen.