Kapitel 4

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Heute war der Abend der Party.
Dad hatte mir natürlich nicht erlaubt zu gehen.
Also lag ich deprimiert in meinem Bett und schaute mit irgendwelche dummen Filme auf Netflix an. So hatte ich mir den Abend in meinen Träumen sicherlich nicht vorgestellt.
Neben mir lag Sarah Alice, da Mr Hill heute, genauso wie mein Dad arbeiten musste, hielt er es für eine gute Idee, dass ich auf Sarah Alice aufpassen muss, damit ich einstreicht keine Möglichkeit habe zur Party zu gehen.
Schon traurig wie wenig er mir vertraut, wenn es um eine Party mit dem Prinzen geht.
Sarah Alice hatte den ganzen Abend damit verbracht, mir von Märchen und Prinzen zu erzählen.
Super, macht es ja auch gar nicht noch deprimierender.
Es war eigentlich noch ziemlich früh, 21:30 Uhr genau genommen, doch ich war schon ziemlich müde. Auf Sarah Alice aufzupassen ist definitiv anstrengender, als ich am Anfang dachte, doch es macht trotzdem jedes Mal großen Spaß.
Ich beschloss aufzustehen um etwas zu trinken und mich fürs Bett fertig zu machen.
Als ich gerade fertig im Badezimmer war, hörte ich ein lauteres poltern.
Ich schaute schnell in meinem Zimmer nach, doch Sarah Alice schlief immer noch tief und fest.
Dann konnte es eigentlich nur der Fahrstuhl sein. Ich lief schnell dorthin, leider war die Kamera kaputt und so konnte ich nicht sehen, wer sich im Fahrstuhl befand.
Ich hoffe es war nur Dad, ich war jetzt eigentlich nicht für höheren Besuch gekleidet, in meiner Jogginghose und dem Top.
Als der Fahrstuhl anhielt, schob ich schnell das Gitter zu Seite.
Die Person im Fahrstuhl sorgte bei mir fast für einen Nervenzusammenbruch!
Es war der Prinz.
Scheiße!

Ich sah aus wie eine Obdachlose.
Na gut, ich übertreibe, aber man begrüßt einen Prinzen doch nicht im gammel Look.
„Eure Hoheit", grüßte ich außer Atem und machte einen kleinen Knicks.
„Hey", grüßte er „Isabella nicht wahr?"
„Ehm ja", sagte ich immer noch etwas verwirrt.
Sollte er nicht bei der Party sein?
Was macht er denn hier?
„Es tut mir leid, für mein auftreten. Wollen sie sich setzten? Ich werde Ihnen ein Glas Wasser holen", ich redete schnell und lief so schnell ins andere Zimmer um etwas Wasser und ein Glas zu holen, dass er mit den Antworten gar nicht hinterher kam.
Außer Sichtweite musste ich erstmal tief durchatmen um mich von einer Panikattacke fern zu halten. Jetzt bloß nicht ausrasten bitte, sagte ich mir als Mantra immer und immer wieder.
Ich konnte da nichts für, dieser Junge ließ mein Herz einfach deutlich höher schlagen und bringt mich beinahe zum ausflippen.
Im Wohnzimmer setzte ich mich neben den Prinzen. Er hatte sich bereits auf der Couch hingesetzt.
Ich goss ihm schnell ein Glas Wasser ein und nahm selbst einen großen Schluck von meinem Glas.
„Also, was verschlägt sie so spät hier hin?", ich versuchte selbstbewusst zu klingen, doch ich fühlte mich eher wie ein zittriges kleines Mädchen.
„Eigentlich wollte ich sie zu der Party abholen", er kratzte sich verlegen im Nacken. Ja, ich sah wahrlich nicht so aus, als würde ich jetzt noch auf eine Party gehen.
„Es tut mir leid, ich werde nicht gehen wie man sieht. Ich wollte jetzt eigentlich schlafen gehen. Ich hatte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass sie mich persönlich abholen würden, sonst hätte ich abgesagt", erklärte ich „obwohl ich weiß nichtmal wie ich absagen sollte, oh doch, ich hätte es Jasper sagen können. Es tut mir leid. Daran hatte ich noch gedacht. Ich wollte ihre Zeit nicht sinnlos verschwenden."
Oh gott och fange schon wieder an so viel zu reden. Peinlich!
Der Prinz fing an zu lächeln, anscheinend fand er dieses unbeholfene plappern amüsant. Dies brachte mir ebenfalls ein kleines Lächeln auf die Lippen.
„Ich muss mich entschuldigen. Ich wollte dich jetzt eigentlich nicht vom schlafen abhalten. Jedoch dürfte ich erfahren weshalb du nicht mitkommen möchtest? Ich hoffe es ist okay wenn ich ‚du' sage?", ich konnte nicht aufhören auf diese perfekten Lippen zu starren, welche sich bei jedem Wort anders verzogen.
So rosa,
So geschmeidig,
So schön.
Oh gott stopp!
Konzentration.
Ich räusperte mich kurz „natürlich dürfen sie mich duzen, was auch immer sie wollten. Die können mich ansprechen wie auch immer sie wollen", und schon wieder. Rede nicht so einen Stuss! „Ich wäre gerne gekommen, jedoch muss ich auf die kleine Tochter von James Hill aufpassen. Er ist der sicherheitschef hier im Palast, zusammen mit meinem Dad", erklärte ich.
„Okay, das wusste ich nicht. Ich hätte Jasper vielleicht auch nochmal fragen können, bevor ich dich so Überfälle, Sorry", er stand wieder auf „ich wünsche dir dann mal eine gute Nacht, ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder. Wird aber nicht schwer sein, du wohnst ja auch hier im Palast."
Er ging zurück zum Fahrstuhl und ich folgte ihm.
„Es tut mir sehr leid, ich wäre gerne mit Ihnen mit gegangen", entschuldigte ich mich und zog das Gitter zu.
Er lächelte mich nur an und sagte kurz bye, was ich sofort erwiderte.
Danach ließ ich mich erschöpft auf das Sofa fallen, nahm einen Schluck aus meinem Glas und vergrub dann mein Gesicht in den Händen.
Nach dieser Nummer würde mich der Prinz sicherlich niemals wieder sehen wollten. Ich hätte es echt vermasselt. Aber es war gut so, so müsste ich Dad in Zukunft wohl nicht anlügen müssen.
„Wer war das? Der Prinz?", ich schreckte hoch.
Sarah Alice stand neben mir. Sie gluckste.
„Oh Gott hast du mich erschreckt", lächelte ich sie erschöpft an und rutschte ein Stück zur Seite.
„Das habe ich gesehen", lächelte sie wieder und setzte sich zu mir.
„Was wollte er?", fragte sie neugierig.
„Woher willst du denn wissen ob es wirklich der Prinz war?", fragte ich und lächelte sie ebenfalls an.
„Vielleicht habe ich ein bisschen gelauscht", hab sie zu und schaute mich schuldbewusst an.
„Das macht man aber nicht", versuchte ich sie zu tadeln, doch es half nichts. Sie sah so niedlich aus, ich musste einfach Lächeln.
„Wenn du gelauscht hast, dann weißt du das ja schon."
„Ja das stimmt. Bist du wirklich nur wegen mir nicht bei der Party?", fragte sie etwas traurig.
„Nein, natürlich nicht. Ich sollte dort eh nicht hin. Außerdem macht aufpassen auf Sarah Alice viel mehr Spaß!", ich fing an sie zu kitzeln.
Sie find wieder an zu lachen.

Nach dieser Kitzel Schlacht gingen wir beide ins Bett. Ich war einfach zu müde und wollte nicht zu wirklich darüber nachdenken, wie sehr ich es mit dem Prinzen vermasselt hatte.
Das war echt super peinlich gewesen.
„Bist du sehr traurig, dass du nicht zur Party gehen kannst?", fragte Sarah Alice, kurz bevor ich eingeschlafen war.
„Ein bisschen, aber es ist am besten so", sagte ich und nahm sie in den Arm.
„Aber warum denn?", bohrte sie „du magst ihn doch und er ist der Prinz."
„Weißt du, das ist gar nicht so einfach zu erklären, ich glaube das verstehst du noch nicht."
„Das sagt Daddy auch andauernd. Ich bin zwar noch klein, aber ich bin schlau, ich verstehe das bestimmt", versuchte sie mich zu überreden.
„Ich bin müde, wie wärs wenn wir jetzt schlafen und ich es dir morgen erkläre", in der Hoffnung, dass sie es dann bereits wieder vergessen hat.
„Okay. Aber ich hab ein gutes Gedächtnis. Ich frage dich morgen wieder", lachte sie aber gähnte ebenfalls.
„Du hast mich durchschaut", lächelte ich „gute Nacht aber jetzt", ich gab ihr ein kleines gute Nacht Küsschen auf die Stirn und dann schloss ich die Augen um endgültig zu schlafen.

The Royals❤️ [liam ff]Where stories live. Discover now