RAUM 11

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╝ RAUM 11 ╔
❝Feuerprobe❞

ROES FINGER WAREN noch immer mit Seans warmer Hand verschränkt, als sie durch das Kraftfeld trat

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ROES FINGER WAREN noch immer mit Seans warmer Hand verschränkt, als sie durch das Kraftfeld trat. Das Surren hallte in ihren Ohren wider und ihr Sichtfeld war von den neonblauen Blitzen geblendet. Reflexartig riss sie sich von ihm los und schirmte das grelle Licht ab. Sie gelangte in den nächsten Raum und vernahm ein Zischen hinter sich.

Stille. Roe rieb sich die Augen und als sie diese öffnete, sah sie sich verdutzt um. Der Raum war leer. Keine Menschenseele befand sich hier. Gerade eben war Sean noch neben ihr gestanden. Gerade eben waren noch belebte Gespräche und Schritte zu hören gewesen. Jetzt war alles rundherum ausgestorben. Nur das Weiß strahlte ihr entgegen. Die Glaswände spiegelten die reine Farbe des ebenen Bodens wider. Zarte Schatten tanzten darin. Sie mussten von dem flimmernden Kraftfeld stammen.

Instinktiv drehte sich Roe und versuchte, durch die unsichtbare Wand zu blicken. Sie kniff ihre Augenlider zusammen und machte einige Schritte auf sie zu. Es fiel ihr ungewöhnlich schwer hindurchzusehen. Sie stellte sich direkt davor hin und legte ihre Hände darauf, doch sie konnte nicht viel erkennen. Seltsam. Sie erinnerte sich daran, dass es im ersten Raum kein Problem gewesen war, aus mehreren Metern Entfernung, Berno zu erkennen. Jetzt waren wenige Zentimeter zwischen ihr und dem Feld, und trotzdem konnte sie kaum Konturen dahinter ausmachen.

Roe seufzte und schloss die Augen. Sie lehnte ihre Stirn an der flimmernden Wand an und dachte daran, wie viel Berno verpasst hatte. Zwischen seinem und diesem Raum lag eine prägende Geschichte. Eine grausame, brutale Geschichte. Gelegentlich fragte sie sich, ob er es als Erster nicht doch am besten von allen gehabt hatte. Ihm war enorm viel Leid erspart geblieben.

Roe schüttelte den Kopf und verwarf den Gedanken. Sie nahm einen tiefen Atemzug und richtete sich auf. Ihre Augen öffneten sich von selbst und sie blinzelte das Kraftfeld an. Ein Schrecken jagte durch ihren Körper und rasch brachte sie Entfernung zwischen sich und der Wand. Dort, wo ihre Stirn und ihre Hände sie berührt hatten, bildeten sich blutrote Kreise. Wie in einem wilden Meer breiteten sich purpurne Wellen aus. Sie überlagerten sich. Wurden kräftiger. Ihre Glieder zitterten und sie taumelte noch einige Schritte zurück. An den Ecken und Kanten sammelte sich die Farbe. Sie verschwand nicht. Sie wurde nicht absorbiert. Nein. Sie wurde stetig mehr.

Schockiert beobachtete Roe, wie sich dicke Tropfen an den Rändern der Wand sammelten, bis sie zu fett für die Schwerkraft waren und hinunterperlten. Das Blut rann herab und bekleckerte den makellos weißen Boden. Von den Stellen, an denen sie sich angelehnt hatte, gingen weiterhin konzentrische Kreise aus. Anstatt schwächer zu werden, bekam die Farbe einen gesättigten Ton. Breite Lachen entstanden am Untergrund und weiteten sich in enormer Geschwindigkeit aus.

Verzweifelt wandte sich Roe um und wollte zum anderen Ende des Raumes flüchten. Panisch stellte sie fest, dass auch auf der parallelen Wand blutige Kreise tanzten. Auch links und rechts von ihr färbte sich die Glaswand dunkel ein. Hilflos rückte Roe in die Mitte. Verschreckt blickte sie hin und her. Sie wusste nicht mehr, wohin sie gehen sollte. Sie war gefangen. Umgeben von Verderben.

Die blutrote Pfütze unter dem Kraftfeld kroch gefährlich nahe an sie heran. Roe wich ihr aus und trat stattdessen in die Flüssigkeit hinein, die von der anderen Seite in ihre Richtung geflossen war. Mit einem spitzen Schrei rettete sie ihren Fuß aus dem metallisch riechenden See. Hilflos bedeckte sie ihren Mund mit den zitternden Händen.

"Ich werde der Letzte sein." Tausend Stimmen waberten durch den Raum und erhitzten die Luft.

Roe sah nur noch rot. Die Farbe des Todes umgab sie und breitete ihre unsichtbare Kraft aus. Die mächtige Energie umwob sie und täuschte ihre Sinne. Ein dunkler Schleier legte sich über ihren Blick. Panisch wollte sie sich losreißen und zwang sich dazu, ihren Kopf in den Nacken zu legen. Sie hoffte darauf, das reine Weiß der Decke würde ihren Verstand befreien. Sie irrte sich gewaltig.

"Ich werde der Letzte sein, Roe."

Das Blut war überall. Es bedeckte jeden Fleck des Raumes. Aus allen Spalten sprudelte es unaufhaltsam heraus. Egal wohin sie ihren Kopf drehte, sie sah nur rot. Ihr wurde schwindelig und schlecht. Die Unendlichkeit der dunklen Farbe stahl ihr jedes Zeitgefühl. Ihr Gleichgewichtssinn litt enorm darunter. Sie wusste nicht mehr, wo oben und unten war.

"Roe. Es ist wichtig, dass du das weißt."

Sie sah an sich herunter und sah ihre Hände nicht mehr richtig. Sie konnte nur undeutliche Konturen in dem Chaos aus roter Farbe erkennen. Etwas tropfte ihr ins Auge und ließ sie heftig blinzeln. Es brannte und sie rieb es sich reflexartig, doch es wurde noch schlimmer. Warme Flüssigkeit tropfte auf ihren Kopf. Es regnete rot auf sie herab. Es schüttete. Eine Welle durchtränkte sie.

"Du musst es wissen. Du musst es dir merken."

Roe wollte einen Schrei auslassen, doch ihr Mund war von der dickflüssigen Substanz zugeklebt. Ihr ganzer Körper war nass und glitschig. Sie atmete Blut ein. Instinktiv machte sie einen Schritt nach hinten. Ihre Füße ließen sich nur schwer aus dem roten Matsch ziehen. Wie Blei fühlten sich ihre Glieder an.

Sie gab nicht auf und taumelte immer weiter zurück. Schwerfällig wandte sie sich um und streckte ihre Arme wie eine Blinde aus. Ihre Augen hatte sie fest geschlossen, damit die ätzende Flüssigkeit sie nicht erreichen konnten. Egal, wohin sie sich bewegte. Hauptsache, sie bewegte sich überhaupt.

"Roe, ich werde der Letzte sein. Präge dir das ein." Das Blut besudelte ihre Ohren und flüsterte ihr geheime Botschaften zu. Es machte sie wirr. Hohe Frequenzen hallten darin wider und ließen sie vor Schmerzen krümmen. 

Sie hielt schwer atmend inne und griff sich krampfhaft an den Kopf. Es machte sie wahnsinnig. Ruhe war alles, was sie sich wünschte. Man sollte sie in Frieden lassen. Sie wollte frei sein von diesem Schmerz. Diesem unsäglichen Lärm. Es sollte aufhören.

Roe war kurz vor dem Zusammenbrechen, als sie ihre Augen aufriss und in dem unendlichen Rot den Schemen einer Person erblickte. Dieser Jemand streckte seinen Arm mit nach oben gezeigter Handfläche aus. Sie konnte nicht erkennen, wer es war. Trotzdem sagte ihr irgendetwas an der offenen und ehrlichen Körperhaltung, dass es sich um Sean handeln musste.

"Der Letzte von ihnen. Der Allerletzte. Der Einzige, der das alles überleben wird", hallte durch den Raum. Roe wurde sanft an der Hand genommen und in eine Richtung geführt. Sie sah nichts. Schon längst hatte sie ihre Orientierung verloren und trotzdem passierte ihr umherirrender Körper wie von Zauberhand das surrende Kraftfeld.

 Schon längst hatte sie ihre Orientierung verloren und trotzdem passierte ihr umherirrender Körper wie von Zauberhand das surrende Kraftfeld

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