42. »Seine Welt«

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Mae

Zitternd klopfte ich an ihrer Haustür und wartete geduldig dass sie mir die Tür öffnet. Ich hatte unglaubliche Angst vor ihrer Reaktion und mir war bewusst, dass ich einen Fehler machte. Doch mein Verstand sagte mir, dass es richtig wäre was ich tat und ich ging den Weg meines Verstandes.

Ich hörte Schritte, die immer lauter wurden und dann wurde die Tür geöffnet. Meine Schwester, Mary, stand geschockt auf ihrem Platz und starrte mich an. Sie hatte eine Schürze an und in ihrer rechten Hand war ein Kochlöffel. Ihr Gesicht hatte leichte Mehl-Spuren.

"Mae?", fragte sie schockiert von meiner Präsenz und ich stand einfach da und lächelte gezwungen. Mein Herz schmerzte und ich wollte jeder Zeit anfangen zu weinen. Doch ich hielt mich zurück und starrte in ihre Augen, die mich enttäuscht musterten.

"Was willst du?", fragte sie kalt und emotionslos und wollte ihre Tür schließen, doch ich stoppte sie. Ich legte meinen Fuß dazwischen und eine Hand auf die Tür. "Bitte lass mich rein..", flüsterte ich und bettelte danach mit ihr zu reden. Mary kniff kurz ihre Augen zu, bis sie sie wieder öffnete und mir die Tür aufmachte.

"Danke.", ein leichtes Flüstern kam aus meinem Mund und ich ging ins Haus rein. Mary schloss die Tür als ich drinnen war und ich drehte mich zu ihr. Sie hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt und ihr Blick war mehr als wütend.

"Was willst du hier?", zischte sie voller Wut und spannte ihren Körper an.

"Ich - ich wollte mir dir reden..", verließ es leise meine Lippen und ich starrte auf den Boden. Ich wusste das ich sie enttäuscht hatte und konnte sie sehr gut verstehen. Mary hatte mich vor Jahren gebeten ihr etwas zu versprechen. Ich sollte Wesley nie alleine lassen und immer zu ihm stehen. Doch Mary sollte mich verstehen. Ich wollte doch nur das er glücklich wird.

"Du willst reden? Nachdem du seit paar Tagen verschwunden bist und keinen meiner Anrufe annimmst? Dazu brichst du noch Wesley das Herz und-", Mary stoppte und in ihren Augen sammelten sich Tränen. "Es tut mir leid!", zitternd fuhr ich mir durch meine Haare und mir kamen die Tränen hoch.

"Mit einer Entschuldigung reparierst du auch nicht sein Herz! Wesley öffnet keinem die Tür und wir wissen nichts über ihn. Wir wissen nicht wo er ist, was er tut und wie es ihm geht. Er hebt von keinem die Anrufe ab und das schlimmste ist - Wayne leidet darunter. Ich liebe Wayne und kann nicht mit ansehen wie er leidet." Mary wischte sich ihre Tränen weg und fuhr fort, nachdem sie kurz nach Luft schnappte. "Wegen dir leiden so viele Menschen, sogar ich! Ich mache mir Sorgen um dich und könnte jeder Zeit heulen Mae. Wieso tust du sowas?"

Schluchzend versteckte ich mein Gesicht in meinen Händen und zitterte am ganzen Leib. Ich wollte nie das es so wird, doch ich wollte das er glücklich wird.

"Bist du wenigstens glücklich?", kam diese eine Frage von ihr und sie starrte mich mit verheulten Augen an. Ich schluchzte immer mehr und meine Tränen stoppten nicht. Mein Herz brannte und wollte sterben, doch es ging nicht. Ich konnte auf ihre Frage keine Antwort geben. Sie sah selber wie ich am Ende bin.

"Ich bin sehr enttäuscht von dir Mae." Ich nahm meine Hände von meinem Gesicht und packte sie am Handgelenk fest, als sie an mir vorbei in die Küche gehen wollte.

"Er liebt eine Andere Mary. Was hätte ich sonst tun sollen?"

"Was?", flüsterte sie wütend und dann schubste sie mich. Ich knallte gegen die Wand und schnappte nach Luft. Meine Augen musterten sie ernst und ich wischte mir meine Tränen weg.

"Er wollte sich mit seiner Kollegin treffen und ihr einen Heiratsantrag machen! Ich hab den Ring gefunden!"

"Mae, wieso bist du so dumm? Dieser Typ liebt dich! Er würde für dich sterben und du? Bei jedem kleinem Missverständnis haust du ab? Du kannst nicht vor Problemen wegrennen, so werden sie sich nie lösen. Du musst sie lösen und nicht wegrennen."

Schockierend über ihre Worte hielt ich mich an der Wand fest und meine Sicht wurde verschwommen. Meine Tränen flossen wieder und mein Herz schlug verdammt schnell. Wesley liebt mich?

Als hätte Mary mich gehört, antwortete sie mir.

"Du bist seine Welt, Mae. Du bist sein Herz und ohne ein Herz kann keiner leben."

[...]

Wesley P.O.V

Ich starrte die weiße Wand an und sah ihr Gesicht vor meinen Augen. Kraftlos versuchte ich meine Tränen weg zu wischen, doch es klappte nicht. Mein ganzer Körper schmerzte und am meisten mein Herz. Ich spürte dass es nicht mehr schlug. Ich fühlte mich leblos.

Meine Augen schlossen sich andauernd, wegen dem ganzen Schlafmangel. Ich konnte nicht schlafen. Ich wartete jeden Abend auf sie und erhoffte mir jedes Mal das sie kommen wird. Mae lässt mich bestimmt nicht alleine. Meine Mae tut sowas nicht.

Ich schnappte nach Luft und drückte meine Augen fest zu. Ich wollte nicht mehr weinen. Diese Tränen waren Feuer für mich. Es verbrannte mich und meine Wange. Ich wollte das alles nicht mehr.

Auf Einmal hörte ich ein Klingeln und Schläge gegen die Tür. Erhoffend stand ich auf und begab mich in den Flur. Voller Hoffnung schaute ich durch das Loch. Meine ganze Hoffnung zerplatze und ich schüttelte meinen Kopf. Sie war es nicht.

"Wes! Öffne diese verdammte Tür!", schrie mein Bruder und haute mit seinen Fäusten gegen die Tür. Ich schüttelte meinen Kopf und setze mich auf den Boden. Ich lehnte mich gegen die kalte Wand und hörte seiner Stimme zu.

"Wenn du mich hörst, dann öffne diese Tür!" Andauernd hörte ich seine Schreie und konnte nichts dazu sagen. Ich wollte mit keinem reden. Ich wollte keinen sehen außer Sie.

"Wesley, bitte öffne diese Tür." Seine Stimme war brüchig und Wayne konnte nicht mehr. Ich spürte seine Präsenz hinter dieser Tür. Es tut mir leid Bruder. Schluchzend zog ich meine Knie an mich und versteckte mein Gesicht darin.

Ich sah nur noch verschwommen und spürte langsam wie meine Augen sich öfter schlossen. Doch dann schlossen sie sich und ich hoffte sie würden sich nie wieder öffnen.

A/N:

Und wie gehts es euch - WIRKLICH?

Wenn es euch wirklich shit geht, schreibt mich an.

xoxo leyla

Lovers Forever | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt