12. »Beauty«

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Mae

»Was haben wir gleich?«, stellte ich die Frage an Noah, mit dem ich gerade durch die Gänge lief, um zu unseren Spinden zu kommen.

»Ich glaube Englisch.«, sagte Noah ahnungslos und war in den Gedanken bei Shirin.

Shirin war heute krank und seitdem war Noah still und antwortete mit kurzen Sätze. Irgendwas war zwischen denen passiert, doch es ist eine Angelegenheit zwischen ihnen und ich konnte und durfte mich nicht einmischen.

»Also ich mag Englisch. Ist eindeutig besser als Mathe oder Biologie!«, sagte ich lächelnd. Noah zeigte nur Desinteresse.

Ich wollte unbedingt mit Noah wieder wie früher werden. Wir sollten miteinander über alles reden, uns gegenseitig helfen und problemlos über alles lachen. Aber Noah hatte sich verändert.

»Noah jetzt mal ehrlich, was ist los? Ich will wirklich nichts sagen, aber es nervt mich, dass du die ganze Zeit irgendwo anders bist in den Gedanken und mich ignorierst. Also was ist los?«

Wir standen nun vor seinem Spind und er ignorierte mich weiterhin. Noah öffnete seinen Spind mit einem Schlüssel und holte seine Bücher raus. Er ignorierte mich eiskalt!

»Noah!«, zischte ich und packte ihm am Handgelenk, dabei drehte ich ihn zu mir.

»Was?«, verließ es genervt seinen Mund und er musterte mich intensiv.

»Was ist los?«, stellte ich ein weiteres Mal die Frage und konnte schwer meine Wut zurückhalten.

Plötzlich schlug er stark seinen Spind zu und ich wich ängstlich zurück. Was ist mit meinem besten Freund passiert?

»Ich will deine Hilfe nicht! Also sei leise und komm mit oder lass mich in Ruhe!«, schrie er so laut, das wir die Aufmerksamkeit der Anderen bekamen, die uns überrascht beobachteten.

Ich sah fassungslos zu Noah und könnte gleich in Tränen ausbrechen. Ich war enttäuscht von Noah, so sehr enttäuscht. Ich spürte, wie es mein Herz verletzt hatte und ich schluckte den Klos in meinem Hals runter.

»Noah Kumpel, alles gut?«, fragte jemand Unbekanntes, der von hinten kam, und er näherte sich Noah.

Noah blickte über seine Schulter und zischte auf. »Verdammt ja!« Und dann traf sein Blick auf meinen. Mein eiskalter Blick durchlöcherte ihn, aber er wand einfach seinen Blick ab.

Ich hatte das wirklich nicht von ihm erwartet. Pure Enttäuschung spürte ich ihm gegenüber.

»Wieso schreist du ein Mädchen an? Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass man Respekt gegenüber Mädchen haben sollte?«, sprach eine sehr bekannte Stimme.

»Du schon wieder..«, hörte ich Noah knurren und ich drehte meinen Kopf erschrocken zu der Person.

Wesley Rush.

»Hi..«, hauchte ich, als ihn anschaute und er mich genauso. Er lächelte mich kurz an, mit seinen strahlenden weißen Zähnen, aber gleich danach widmete er sich wieder Noah.

»Willst du wieder Schläge kassieren?«, fragte Noah laut und sah ihn emotionslos an.

»Wer sagt, dass ich mich mit dir schlägere? Ich warne dich nur .. schrei keine Mädchen an, haben wir uns verstanden?«, zischte dieses Mal Wesley und lief auf ihn zu.

»Willst du im Krankenhaus landen? Wenn nein, dann verpiss dich!«

Sofort ging ich dazwischen und drehte mich zu Wesley. Ich legte meine Hände auf seine steinharte Brust und versuchte ihn zurück zu schieben.

»Wesley, nein..«, warnte ich ihn murmelnd und sah ihm dabei tief in die Augen. Mein Herz schlug automatisch schneller und meine Atmung wurde unregelmäßig.

»Beauty, geh mir aus dem Weg..«, flüsterte er genauso und ich hörte auf zu atmen.

Er hatte mich Beauty genannt. Mein Herzschlag verdreifachte sich und auf meinem Gesicht bildete sich ein kleines Lächeln.

»Verzieh dich Mae, lass mich dem Typen mal zeigen, was es bedeutet, sich in fremde Angelegenheiten einzumischen!«, kam es wieder von Noah.

Ich schaute ein letztes Mal Wesley tief in die Augen, bis ich mich zu Noah umdrehte und ihm gleich eine klatschte.

»Das was du hier machst ist richtiger Bullshit! Also hör auf mit dem okay? Wieso verursachst du überhaupt hier einen Streit?«

Noah hatte sich nicht bewegt, er hatte mich sogar nicht angeschaut. Er hörte mir zu, das wusste ich.

»Mae - du bist unmöglich.«

Nachdem das Noah gesagt hatte, nahm er sich seine Tasche und verschwand durch die Menge. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Meinte er es damit positiv oder negativ? Hatte ich wieder einen Fehler gemacht oder er? Zu viele Fragen und keine Antworten.

»Mach dir keinen Kopf darüber. Morgen ist er der Alte.«, sprach Wesley hinter mir und versuchte mich zu beruhigen. Plötzlich legte er seine Arme um mich.

Ich hielt die Luft an und spürte nur noch seinen warmen Atem an meinem Hals, nachdem er seinen Kopf auf meine Schulter gelegt hatte.

Ich biss mir in die Oberlippe, um nicht los zu heulen, doch dann drehte ich mich schleunig um und erwiderte seine Umarmung. Dabei versteckte ich mein Gesicht in seiner Brust und eine Träne floss aus meinem Auge.

Lovers Forever | ✓Where stories live. Discover now