26. »Lügen«

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Mae

"Wesley..", stöhnte ich auf und unterbrach den Kuss. Ich atmete unregelmäßig und wollte eindeutig mehr. Doch ich war nicht bereit dazu, nicht heute.

"Ich kann nichts dafür Beautiful. Meine Gefühle spielen verrückt wenn ich dich sehe. Mein ganzer Körper sehnt sich nach deinen Berührungen..", hauchte er leise gegen meine Lippen und sein Blick huschte immer wieder zu meinen Lippen.

"Ich verliebe mich immer mehr in dich.."

Mit großen Augen sah ich ihn an und konnte nichts hören, außer meinen Herzschlag und seinen. Mein geöffneter Mund änderte sich zu einem Grinsen und ich drehte uns um.

Er lag halb auf mir und ich unter ihm. Doch ich änderte die Position und setzte mich auf ihn. Wesley sah mich verwundert und amüsant an.

"Was wird das jetzt?", fragte er und sah mir in die Augen. Seine grünen Augen zeigten nur den Schmerz der in seiner Seele saß.

"Ich genauso. Du bist andauernd in meinen Gedanken.." Bei jedem Wort verpasste ich ihm einen Kuss auf die Lippen. Doch beim letzten küsste ich ihn innig was er verlangend erwiderte.

"Babe, können wir deine Sitzhaltung ändern? Sonst kann ich mich nicht mehr zurückhalten." Seine Stimme war leise, dennoch verstand ich jedes Wort und meine Wangen färbten sich Rot.

Verdammt Wesley, was stellst du nur mit mir an?

Ich legte mich neben ihn und lag halb auf ihm. Dabei kuschelte ich mich an seine Brust und genoss die Stille.

"Willst du mir erzählen wieso mein Mädchen heute geheult hat?", leise stellte er die Frage als wären die Anderen schlafen, doch alle waren hellwach.

Noah liebt mich.

Ich wollte es ihm unbedingt sagen, doch ich konnte es nicht über das Herz bringen. Wesley würde ausrasten und ich hätte nur Angst. Ich wollte diesen Moment genießen und erzählte ihm irgendeinen Mist.

"Mary hat mich mal wieder genervt..", murmelte ich und log ihn an, was mein Herz brach. Ich wollte es nicht dennoch musste ich es tun.

"Was hat sie getan?", kurz zuckte ich zusammen bei der Kälte seiner Stimme, doch kriegte mich wieder ein.

Ich öffnete meinen Mund und es wurden immer mehr Lügen und mein Herz brach. Stück für Stück brach es wegen meiner eigenen Schuld. Ich log die Person an, die ich über alles liebe.

"Ich mach sie fertig, warte ab!", zischte er gleich nachdem er es gehört hatte.

Mein Blick änderte sich zu einem verwirrten und ich schluckte schwer. Innerlich schrie meine Stimme und wollte die Wahrheit los werden, doch ich hatte riesen Angst um Wesley.

"Was willst du anstellen?", misstrauisch hob ich meinen Kopf und sah genau in sein Gesicht das zu mir gebückt war.

"Vieles. Aber am Anfang etwas harmloses."

Ich glaubte ihm nicht. Ich kannte Wesley und wusste das er eine wütende Person ist, dennoch konnte er sich beherrschen. 

"Egal was du tust, denk daran das sie immer noch meine Schwester ist..", warnte ich ihn und schenkte ihm einen abratenden Blick, der hoffentlich ihn wieder abbrachte einen Mist zutun.

"Jaja, alles gut Baby."

Ich atmete entspannt und kuschelte mich immer mehr. Doch das schlechte Gewissen in mir, das ich ihn angelogen habe, vergrößerte sich. Wesley atmete ruhig und sagte nichts mehr.

[...]

"Wir sehen uns Beautiful..", flüsterte Wesley gegen meine Lippen und gab mir einen kurzen Kuss und löste sich. Er lief rückwärts den Flur und behielt mich immer noch in den Augen. Ich lächelte nur mit roten Wangen und winkte ihm zu.

Als er weg war, machte ich mich auf den Weg ins Klassenzimmer. Doch eine bestimmte Person, mit der ich nie gerechnet hätte, stoppte mich.

Zayn.

"Wir müssen reden."

Kühl schaute er mich an und packte mich grob am Oberarm. Ich zischte auf, als ich den Schmerz dort spürte, doch er regte sich nicht. Er zog mich und meine Angst mit.

In irgendeine Abstellkammer schubste er mich rein und schloss die Tür. Automatisch lief ich ein paar Schritte zurück und konnte nichts sehen, da es zu dunkel war. Ich hatte Angst, verdammte Angst.

"Über was willst du reden?", meine Stimme zitterte und meine Augen versuchten ihn irgendwie zu erkennen, doch ich sah nur schwarz.

"Ich mach es kurz. Du trennst dich von Wesley und lässt ihn in Ruhe!"

"Was?", hauchte ich schockiert und Tränen bildeten sich in meinen Augen.

"Hast du mich verstanden?"

Ohne Nachzudenken nickte ich, doch schlug mir danach gegen den Kopf. Er könnte es nicht sehen, da er das Licht nicht angemacht hat.

"Nein!" Ein Schreien verließ meine Kehle und meine Wut vergrößerte sich. Meine Augen hatten aufgehört zu weinen.

"Wieso willst du unbedingt das ich mich von ihm trenne? Ich dachte du magst mich Zayn?"

"Ja verdammt ich mag dich, aber das geht nicht, Okay?", flüsterte er kaum hörbar und ich spitzte die Ohren.

"Wieso sollte ich mich von ihm trennen?", ungeduldig rieb ich meine Hände gegeneinander und schloss meine Augen. Es tat weh diese Frage auszusprechen, da der Gedanke an die Trennung mich innerlich zerstörte.

"Jemandem geht es nicht gut, wenn er euch sieht..", sagte Zayn und ich schluckte schwer.

"Wer?", mein Herzschlag erhöhte sich als ich diesen Namen hörte, der meine ganze Hoffnung und vielleicht Beziehung zerstörte.

"Diana."

Die zweite Person die uns trennen will. Ohne zu bemerken schluchzte ich auf und zitterte am ganzen Leib. Erst Zayn, danach Noah und jetzt Diana.

Plötzlich weiteten sich meine Augen und die Erkenntnis traf mich hart. Zayn stand auf Diana und wollte sie nicht verletzten. Doch sie wird verletzt wenn sie mich und Wesley sieht.

"Ich werde mich nicht von ihm trennen..", schniefte ich und kontrollierte meinen Atem. Ich wollte es nicht und werde es auch nicht tun, niemals.

"Mae, tue es einfach.."

"Nein! Ich liebe ihn und will ihn nicht verlieren. Was bringt es dir wenn ein Mädchen glücklich wird, doch dazu zwei Menschen leiden.."

Plötzlich klickte er auf den Lichtschalter und das Licht ging an. Meine Augen fixierten seine Augen, die mich traurig musterten. Steck dir dein Mitleid sonst wohin!

"Entscheide dich. Willst du das dein bester Freund glücklich wird oder ein Mädchen, das auf deinen besten Freund steht?"

Er antwortete mir nicht und das könnte zwei Sachen bedeuten. Er hat sich für jemanden entschieden und will es nicht sagen. Oder er kann sich nicht entscheiden.

Ich sah ihm ein letztes Mal in die Augen und dann öffnete ich meinen Mund und sprach: "Mir egal für wen du dich entschieden hast. Ich will dir nur eins sagen, Wesley und mich kannst du nicht trennen."

Damit schubste ich ihn leicht zu Seite und öffnete die Tür. Ich kam zu spät zum Unterricht, da es schon viertel nach Acht war. Verdammt!

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