~33~ Epilog

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,,Lass uns zurück zu den Anderen gehen. Ich bin da einfach abgehauen, als ich den Namen meiner Frau gehört habe.“ bricht Jed, nein mein Vater, das Schweigen zwischen uns.
Zustimmend nicke ich, gehe dennoch nicht los. Denn ich habe Angst vor den Reaktionen der Anderen.
Jed, welcher meine Bedenken wohl bemerkt, streckt mir einladent eine Hand entgegen. ,,Keine Sorge, meine Kleine, sie werden es verstehen.“ nimmt er mir die Angst und schenkt mir ein strahlendes Lächeln.
Auch ich muss lachen und greife schließlich nach seiner Hand. Ich verschränke meine Finger mit seinen und kann nicht anders, als zu strahlen. So etwas, so eine normale Geste zwischen Vater und Tochter, habe ich noch nie erlebt und um so mehr genieße ich es, nun mit meinem Vater Seite an Seite über das Feld zu gehen.

Je näher wir dem Studio, der Kantine kommen, um so mehr verkrampfe ich mich, bis ich vollends stehen bleibe.
Überrascht hält Jed an und dreht sich zu mir um. ,,Hey, alles wird gut, Leo. Ich bin ja bei dir.“ muntert mein Dad mich auf und kann mich so zum weiter gehen ermutigen.
Als wir die Kantine betreten, wobei mein Herz unaufhaltsam rast, gucken alle erst erleichtert und dann total überrascht auf unsere verschränkten Hände. Bevor irgend wer etwas sagen kann, ergreift Jed das Wort.
,,Der Grund, warum ich gerade eben so abrupt weggegangen bin, ist dieser hier.“ Er hob unsere Hände und lächelte ,,Sie ist meine Tochter!“
Perplex starren uns die Männer an. Ihre Blicke huschen von Jed zu mir und wieder zurück.
,,Wie, deine Tochter?“ will Ric direkt wissen. Das Thema mit der Lüge scheint vorerst vergessen.

,,Ich hatte früher eine Frau und ein unglaublich bezauberndes Kind. Doch kurz nach dem fünften Geburtstag unserer Tochter, verschwand sie spurlos. Meine Frau... sie hat sich aus Trauer erhangen... Ich hatte alles verloren und die Hoffnung, das meine Tochter noch leben könnte, schwand von Tag zu Tag. Doch als ich diesen Namen hörte, den Namen meiner Frau im Zusammenhang mit Leo! Ich wusste sofort, sie ist meine tot geglaubte Tochter!“ Sie schweigen alle, starren uns ungläubig an, wissen nicht, was sie sagen sollen. Bis Adam diese Stille bricht. ,,Das erklärt so einiges.“ Es ist das einzige, was gesagt wird, denn keiner weiß so wirklich, was man noch dazu sagen könnte.
Da mir dieses Schweigen langsam unangenehm wird, komme ich auf das Thema zurück, welches ich eigentlich vermeiden wollte.
,,Die Lüge... es tut mir leid.“ flüstere ich heiser und schaue betrübt in die Runde.

,,Leo...“ kommt es erstaunt von Dean. Sie alle schauen mich mit großen Augen an. ,,Weißt du, Leonora,“ beginnt Ric mit fester Stimme, ,,Es ist nicht leicht zu akzeptieren, dass du uns so zu sagen etwas vorgemacht hast, uns all die Zeit belogen hast. Aber in Anbetracht all dieser Ereignisse, all dem, was dir wiederfahren ist, ist es auch verständlich, dass du damit weiter gemacht hast. Und ich glaube ich spreche für uns alle, wenn ich sage: Es fällt uns schwer, das zu akzeptieren, dennoch sind wir dir nicht böse.“ spricht Richard für sie alle und die anderen Männer stimmen ihm murmeld zu. ,,Siehst du, was hab ich dir gesagt, Tochter.“ grinst Jed besserwisserisch und mir fällt ein Stein vom Herzen. Sie scheinen wirklich nicht böse auf mich zu sein. Ja es scheint fast so, als hätten sie Verständnis für mich und das habe ich gar nicht erst erwartet.
Ich bin einfach heil froh!

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