Hamburger Schietwetter

3.8K 231 57
                                    

Hallo Leute,
Ich bin eben mit diesem Kapitel fertig geworden und könnte nicht mehr warten. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel.

Viel Spaß beim Lesen 🌿💕

Nachdem Mister O'Connor sich bei mir bedankt hat,  er für einen Moment komisch die Augenbrauen zusammen gezogen und sich dann abgewendet. Nun sitzt er schon seit Stunden an seinem Schreibtisch. Er hat nicht einmal etwas gegessen.
"Mister O'Connor?" Er hebt seinen Blick und schaut mich an, wobei er eher genervt wirkt.
"Was ist?"
"Wollen Sie nicht vielleicht etwas essen?"
"Sehe ich so aus, als bräuchte ich etwas zu essen? Ich habe keinen Hunger!", sagt er genervt, doch im nächsten Moment knurrt sein Bauch. Meine Mundwinkel zucken leicht. Schnell laufe ich zu meiner Tasche und hole eine kleine Box heraus.
"Ich habe hier ein Sandwich. Das können sie gerne essen, Mister O'Connor. Ich habe bereits etwas zum Mittag gegessen", sage ich lächelnd und halte ihm die Box hin.
"Nein danke, kein Bedarf. Ich weiß ja nicht einmal, ob du dir die Hände gewaschen hast", gibt er verachtend von sich. Überrascht klappt mir der Mund auf.
"Ich bin ein durchaus sauberer Mensch", erwidere ich und stelle die Box auf seinen Tisch. "Ich gehe einmal auf die Toilette." Schnell drehe ich mich um und verlasse das Büro.

Ich bleibe einige Minuten vor dem Büro stehen, bevor ich wieder hinein gehe. Ich sehe Mister O'Connor kauen bevor er einmal schluckt. Ich schnappe mir meine Box, die nun leichter ist. Leicht schmunzle ich.
"Sie haben da noch einen Krümel", sage ich und zeige es ihm an meinem Mundwinkel. Schnell wischt er sich über den Mund.
"Haben Sie nichts anders zu tun?", grummelt er und fährt sich durchs Haar.
"Sie haben mir keine weitere Aufgabe gegeben", erkläre ich. Mister O'Connor seufzt auf. Grummelnd blickt er sich auf seinem Schreibtisch um und hält dann eine kleine Karte in meine Richtung. Er grummelt sehr viel. Ich gehe auf ihn zu und nehme die Karte entgegen.
"Ruf im Vier Jahreszeiten an und bestell für Montagabend einen Tisch für drei... nein vier Leute. Du wirst mitkommen auch, wenn ich bezweifle, dass du überhaupt nützlich sein könntest."
"Ja Mister O'Connor", nuschle ich und senke den Blick. Das ist gemein gewesen. Wieso macht er es nicht selber und wieso will er mich überhaupt mitnehmen, wenn ich doch so unnütz bin?

Seufzend kehre ich wie auch schon früher am Tag zurück zum Sofa und lasse mich darauf fallen.

***

Seufzend trete ich aus dem Gebäude heraus. Ich ziehe mir die Kapuze über den Kopf, weil es vor ein oder zwei Stunden angefangen hat zu regnen. Schnell renne ich zur nächsten Unterdachung und dann wieder weiter, bis ich beim Baumwall angekommen bin. Erleichtert laufe ich die Treppen hoch und setze mich auf eine der Metallbänke.

Ich blicke zur Anzeigetafel und lasse mich nach hinten fallen.
"Na toll", murmle ich. Warum kommt die Bahn erst in 15 Minuten? Müde reibe ich mir über die Augen. Einige Minuten sitze ich einfach nur da und starre auf die andere Seite. Dann erregt eine Person, die in mein Blickfeld kommt, eine Aufmerksamkeit.

Gerade schließt er seinen Regenschirm. Sein Blick gleitet über den Bahnsteig und bleibt kurz bei mir hängen. Doch dann schaut er weiter und dreht sich leicht von mir weg. Schluckend senke ich leicht meinen Kopf. Er hätte mir ja wenigstens zu nicken können.

Ich fahre mir durchs Haar und stehe von der Bank auf, als die Bahn vor uns zum stehen kommt. Schnell steige ich ein und lasse mich auf einen der Sitzplätze fallen. Ich lehne meinen Kopf an die Scheibe und blicke durch das Spiegelbild zu Mister O'Connor hinüber. Er hat die Augen geschlossen und seinen Kopf ebenfalls an die Scheibe gelehnt. Er sieht müde aus. Hat tiefe Augenringe, die mir zuvor gar nicht aufgefallen sind. Leise seufzend betrachte ich ihn noch für einen Moment, doch und dann muss ich auch schon wieder raus.

Langsam laufe ich die Treppen hoch und trete wieder hinaus in den Regen. Mich überkommt ein kalter Schauer. Kurz schüttle ich mich und renne dann das kleine Stück bis zu meiner Wohnung.
"Verdammter Regen", grummle ich und nehme meine Kapuze ab, sobald ich in das Treppenhaus trete.

Das muss wohl, dass Hamburger Schietwetter sein, von dem meine Verwandten immer geredet haben. Seufzend laufe ich die Treppen hoch. Ich hoffe, dass Wetter wird nicht jede Woche so sein. Da bekommt man ja total schlechte Stimmung. Ich komme um die nächste "Kurve" im Treppenhaus, als ich jemanden an meiner Wohnungstür angelehnt sitzen sehe. Kurz stocke ich. Da muss sich jemand in der Tür vertan haben. Oder bin ich schon total bekloppt. Kurz schaue ich nach oben. Nein ich bin im dritten Stock.

Langsam laufe ich weiter. Die Person springt plötzlich auf und zieht ihre Kapuze vom Kopf.
"Hallo Tim!", ruft die junge Frau mit den blonden lockigen Haaren.
"Melodie? Was machst du denn hier?", frage ich überrascht nach und schließe sie in die Arme.

Over AgainWhere stories live. Discover now