Familienangelegenheiten

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Sooo sorry Leute das Essen hat länger gedauert als erwartet. Nun bin ich aber wieder da und vier kommt das 3 Kapitel der Lesenacht.

Ich hoffe es wird euch gefallen.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freue mich schon auf eure Kommentare und Votes. 💕🌿

Ungeduldig klopft Miles auf das Lenkrad. Wir stehen im Stau und ich glaube Miles rastet gleich aus. Ich schaue ihn an.
„Schau mich nicht so an", zischt Miles und dreht seinen Kopf zu mir.
„Entschuldiung... Miles entspann dich ein bisschen", sage ich.
„Ich soll mich entspannen? Du weißt doch gar nichts", giftet er mich an. Erschrocken über seine Reaktion zucke ich zusammen. „Du weißt doch gar nichts."

Miles überholt ein anderes Auto und bekommt von diesem ein langes Hupen, als Antwort. Doch ihn scheint das nicht zu stören. Dann biegt er ab und fährt in einem viel zu hohem Tempo zum Hotel.
„Entweder du kommst mit und stehst mir nicht im Weg rum oder du wartest hier, bis ich wieder rauskomme", erklärt Miles in einem gestressten Ton und schaut mich für einen Moment abwartend an. Als ich zu lange zögere, steigt Miles einfach aus und schlägt die Tür dann laut zu. Ich schaue ihm hinterher, wie er ins Hotel rennt.

Hab ich was verpasst? Wieso will er plötzlich nach Hause? Ist der Anruf etwa daran schuld? Leise seufze ich auf und lehne mich zurück. Na dann brauch ich wenigstens keine neue Kleidung mehr. Dann fühle ich mich nicht so schlecht, weil Miles mir etwas kauft.

Nach vielleicht einer knappen Viertelstunde kommt Miles mit schnellen Schritten wieder aus dem Hotel. Erst jetzt merke ich, dass es angefangen hat zu regen. Auch was. Wohl eher zu schütten. Leise seufze ich auf und schüttle den Kopf.
Die Tür wird aufgerissen und Miles springt schon fast ins Auto.
„Was für scheiß Wetter", grummelt er und stellt seine Tasche auf den Rücksitz. Er parkt aus und greift nach seinem Handy.
„Du willst jetzt aber niemanden anrufen oder was?", frage ein wenig panisch nach. Autofahren und telefonieren gleichzeitig ist keine gute Idee.
„Wonach sieht es denn aus? Du wirst mich wohl nicht davon abhalten können", zischt Miles und schaut mich finster an.
„Und dann fährst du uns gegen einen Baum oder wir werden von der Polizei angehalten."
„Mein Gott gehst du mir auf den Sack", ruft er aufbrausend. Ich senke leicht den Blick auf meine Hände.
„Das tut mir leid... nur denke ich, ist es besser, wenn wir lebendig am Flughafen und ohne Verzögerung ankommen, du musst ja anscheinend dringend wo hin", murmle ich leise.

Miles seufzt laut auf. Im nächsten Moment schiebt sich sein Handy in mein Blickfeld.
„Mach auf laut und wehe du lässt es runterfallen", grummelt er. Schnell nicke ich und mache das Handy auf laut. Einige Male höre ich es tuten und dann wird abgenommen. Eine Frauenstimme meldet sich. Ich versuche etwas zu verstehen aber irisch klingt so anders als englisch.

„Denkst du ich weiß das nicht Mama?", fragt Miles plötzlich auf deutsch jedoch spricht der dann sofort in irisch weiter. „Nun hör mir doch mal zu!" Nachdem er dies sagt dauert es noch einige Minuten, bis seine Mutter auflegt. Genervt seufzt er auf und nimmt sein Handy entgegen.
„Alles in Ordnung?", frage ich vorsichtig nach und schaue ihn an.
„Nichts ist in Ordnung. Ich werde ein paar Tage nach Irland reisen. Familienangelegenheiten... Wir setzen dich in Hamburg ab und dann fliege ich gleich weiter", erklärt er nach einem Augenblick stille.
„Oh", hauche ich leise und schaue ihn entschuldigend an.
„Ich brauche kein Mitleid", entgegnet er missmutig und biegt auf den Flughafen ein. Vor dem Tor halten wir an und ein Mann in Uniform redet mit Miles.

Nach einigen Minuten ist anscheinend alles geklärt und Miles steigt aus. Schnell folge ich seinen Beispiel. Er holt seine Tasche heraus. Gemeinsam laufen wir zum Flugzeug, weil es immer noch wie aus Eimern gießt. Wir werden ins Flugzeug gelassen.
„Haben die hier etwa auf uns gewartet, bis wir wieder nach Hause fliegen wollen?", frage ich Überrascht nach.
„Natürlich! Dafür werden sie ja auch bezahlt", sagt er schnaubend.

„Mister O'Connor ich muss Ihnen leider mitteilen, dass wir in Hamburg nicht landen können. Der Sturm im Norden ist so schlimm geworden, dass wir mit einem kleines Flugzeug keine Landeerlaubnis bekommen", begrüßt uns der Pilot mit einer nicht so tollen Nachricht. Sofort verhärtet sich der Gesichtsausdruck von Miles.
„Aber Sie sagten doch, dass wir noch landen können und das trotz des Unwetters."
„Ja das habe ich gesagt, jedoch hat sich das Wetter um einiges verschlechtert, seit Sie vor knapp einer Stunde angerufen haben", erklärt er.

Gestresst fährt sich Miles durchs Haar.
„Das ist doch nicht schlimm, dann komme ich halt mit. Ich hab kein Problem damit", sage ich und schaue Miles beschwichtigend an.
„Aber für mich ist das ein Problem! Ich will nicht, dass dich meine Familie sieht", zischt er und schaut mich wütend an. Autsch. Schwer muss ich schlucken. Ich räuspere mich und reibe meine Hände an einander.
„Dann... dann fahr ich vielleicht einfach mit der Bahn und du fliegst direkt nach Irland", schlage ich vor.

Ich höre Miles leise etwas grummeln.
„Das wirst du nicht tun. Du bleibst hier und kommst mit. Ich lass dich nicht allein mit der Bahn fahren", sagt er dann. Etwas erstaunt schaue ich ihn an. „Nun schau mich doch nicht so."
„Schuldige", sage ich leise und lasse mich auf einen der Sitze fallen.
„Dann also direkt nach Irland?" Miles schaut zu seinem Pilot.
„Direkt nach Irland."

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