kapitel 12

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Sophie's P.o.V.

Den ganzen Abend lag ich in meinem Bett. Meine Stimmung wechselte immer zwischen Trauer, Enttäuschung und Wut.

Wut über Julian, weil er mich sozusagen als „Sommerflirt" ausnutzte und Wut über mich selbst, weil ich mich innerhalb weniger Tage in ihn verliebt hatte.

Ich hätte doch merken sollen, dass das zwischen uns nur ein Flirt war.

Als Nina gegen Mitternacht ins Zimmer kam, tat ich so als würde ich bereits schlafen. Ich wusste, dass es falsch von mir war, sie zu ignorieren, aber ich wollte gerade einfach nicht reden.

Und Nina merkte es sofort wenn irgendetwas nicht stimmte und dann wollte sie immer erstmal darüber sprechen.

Nina raschelte kurz mit etwas, ehe sie dann leise wieder das Zimmer verließ. Kurz darauf erleuchtete mein Handybildschirm. Eine Nachricht von Nina.

„Ich übernachte bei Manuel. Nur damit du dir keine Sorgen machst, falls du später aufwachst.", hatte sie geschrieben und prompt bekam ich ein schlechtes Gewissen. Nina war meine beste Freundin und mit ihr konnte ich ja wirklich über alles reden.

Ich nahm mir vor, ihr morgen direkt alles zu erzählen. Das war meine Pflicht als beste Freundin. Denn ich wollte ja, dass sie vor mir auch keine Geheimnisse hatte.

Am nächsten Morgen wachte ich relativ spät auf. Um diese Uhrzeit waren die Fußballer wahrscheinlich schon mit dem Frühstück fertig und würden dann später mit dem Training beginnen.

Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, machte ich mich auf den Weg nach unten und traf glücklicherweise auf einen fast leeren Frühstückssaal.

Es waren nur noch ein paar Freundinnen der Spieler anwesend, sowie deren Familienangehörige und ein paar Betreuer der Nationalmannschaft.

Weiter hinten sah ich Nina bei den anderen Mädchen sitzen. Lächelnd lief ich zu ihnen rüber.

„Guten Morgen.", begrüßte ich die Runde und setzte mich neben Nina. Diese lächelte mich an und sofort merkte ich an ihrem typischen Strahlen, dass sie anscheinend mit Manuel eine schöne Nacht gehabt hatte. Wenigstens hatte sie Glück in der Liebe.

„Auch mal wach?", fragte sie mich belustigt und ich zuckte mit den Schultern. Die anderen Mädchen verabschiedeten sich und so waren wir alleine.

Nina erzählte mir von gestern Abend. Angeblich hatten sie richtig viel Spaß gehabt und Julian hatte mehrmals nach mir gefragt. „Du scheinst es ihm ja wirklich angetan zu haben.", meinte Nina zu mir.

In mir brodelte es. Was bildete Julian sich eigentlich ein.

„Jetzt wo wir alleine sind, kann ich es dir ja erzählen.", fing ich an und Nina blickte fragend zu mir.

Ich holte mir noch schnell eine kleine Kanne mit Kaffee, sowie ein kleines Kännchen vom Buffet und schenkte erst Nina und dann mir ein, ehe ich zu erzählen begann.

"Es tut mir leid, dass ich gestern Abend nicht mehr an den Pool gekommen bin. Aber ich habe rausgefunden, dass Julian eigentlich vergeben ist. Also er hat eine Beziehung.", erzählte ich ihr dann direkt, ohne lange auszuschweifen und trank einen Schluck aus meinem Milchkaffee.

Ninas Augen weiteten sich vor Schock. "Was? Er hat eine Freundin?", fragte sie mich. Ich nickte gekränkt. "Ja, sie heißt Lena und die beiden sind schon mehrere Jahre zusammen.", erwiderte ich und seufzte leise. Am liebsten hätte ich sofort wieder zu heulen begonnen.

"Oh Gott. Das hab ich wirklich nicht gewusst. Und Manuel hat mir auch nie was davon erzählt. Es tut mir leid, Sophie.", hauchte sie und legte ihre Hand auf meinen Arm. Ich blickte zu ihr rüber.

without you? [julian draxler]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt