Kapitel 13

13.4K 540 111
                                    

Am Freitag ließ ich mich in der ersten Stunde neben John auf den Stuhl fallen und sah ihn glücklich an. Ich war tatsächlich ausgeschlafen und hatte gute Laune. Heute musste einfach ein guter Tag werden.

„Chloe", flüsterte John und sah weiterhin auf die Lehrerin.

„Was?"

„Kommst du heute Abend auch zu Maiks Party?" Verwirrt sah ich zu ihm.

Seit wann schmiss Maik Partys?

„Keine Ahnung, hab noch nichts davon mitbekommen", erwiderte ich und nahm meinen Stift zur Hand, damit ich so tun konnte, als wenn ich aufpassen würde.

„Bitte, du musst kommen."

Ich grinste. „Zu einer Party kann ich natürlich nicht nein sagen."

***

In der Pause erklärte John ebenfalls den anderen Mädels, dass Maik übers Wochenende Sturmfrei hatte und beschloss eine Party zu feiern. Maik und John waren beste Freunde und alleine aus dem Grund hätte ich definitiv nicht nein gesagt.

Maik wurde von manchen Mädchen echt angehimmelt. Viele Mädchen an unserer Schule liefen Jungs hinterher. Ganz besonders Kilian, Maik, Luis und Elias. Ich würde sie allerdings nicht als Beliebte ansehen, denn sie sahen einfach nur gut aus. Sowieso gab es nicht wirklich die Beliebten bei uns an der Schule.

Leider Gottes hatte Elias allerdings die meisten Verehrer und das obwohl er ein homophobes Arschloch war. John konnte ihn allein deswegen nicht leiden und ich musste zugeben, dass ich ihn eigentlich immer nett fand, bis ich das erfahren hatte. Wirklich schade, dass manche Leute andere nicht einfach akzeptieren konnten.

„Kommen denn viele Leute?", wollte ich mich vergewissern.

„Ich hoffe es. Maik hat vielen Bescheid gegeben und da er sich auch mit Kilian und Luis versteht, werden die beiden definitiv kommen."

„Dann will ich gar nicht wissen, wie viele Mädchen kommen", seufzte Kate verzweifelt und ich grinste.

„Immerhin haben wir vernünftige Mädchen an der Schule", belehrte Tessa sie.

„Nicht alle." Liv zeigte mit ihrem Kopf auf Vanessa, zu der wir uns alle umdrehten.

Sie war natürlich beschäftigt damit Kilian zu suchen. Was auch sonst? Was anderes hatte sie ihm Leben bisher wohl nicht interessiert. Traurigerweise.

„Ich hoffe, dass die nicht kommt." Ich stütze meinen Kopf auf meinen Händen ab.

„Eifersüchtig?", neckte Liv mich.

„Worauf denn bitte?"

„Ich weiß nicht." Unschuldig zuckte sie mit den Schultern. „Vielleicht mag sie jemanden, den du auch magst."

Ich verdrehte genervt die Augen. „Liv, was hast du nur immer mit Kilian?"

„Vielleicht hab ich euch ein bisschen beobachtet", lachte sie und fuhr sich durch ihre blonden langen Haare.

„Schäm dich, Liv." Kate schüttelte den Kopf. Jedoch bemerkte ich, dass sie sich ein Grinsen verkneifen musste.

„Du auch?!" Überrascht sah ich sie an.

„Wir haben nur zweimal oder so bei den Proben zugeguckt." Jetzt sah ich ebenfalls zu Tessa. „Ihr wart wirklich gut."

Mein Mund stand weit offen. „Wie das denn? Ich habe euch nie gesehen."

„Wir haben die Tür immer einen Spalt aufgemacht und reingeguckt", erklärte Kate.

„Aber du wärst sowieso zu abgelenkt von Kilian gewesen. Da hätte auch ein Elefant reinkommen können und du hättest es nicht gemerkt", kicherte Tessa, woraufhin ich grinsen musste.

„Ihr seid solche Idioten", gab ich ungläubig von mir und bewarf alle drei mit meinen Sonnenblumenkernen.

***

Nach der Schule ging ich sofort nach Hause, wo meine Mutter bereits mit Essen auf mich wartete.

Ich erklärte ihr noch, dass Maik heute eine Party feiern wollte und ich dementsprechend später kommen würde.

Meine Eltern ließen mir seit ein paar Jahren meine Freiheit und vertrauten mir vollkommen. Deswegen durfte ich auch lange wegbleiben. Und da Maik nur ein paar Straßen von hier entfernt wohnte, würden John und ich zu Fuß dorthin gehen.

Den Nachmittag nach der Schule war ich also damit beschäftigt mich fertig zu machen und Klamotten rauszusuchen. Und das dauerte eine gefühlte Ewigkeit.

KilianWo Geschichten leben. Entdecke jetzt