broken glasses (Julian Brandt x Kai Havertz)

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Julian Brandt x Kai Havertz

Für @Mrs_Arp ! Er ging etwas in ne andere Richtung als das klassische Drama mit Happy End, aber ich hoffe er gefällt dir trotzdem!:)

Warnung!: Dieses Kapitel enthält Darstellung von (häuslicher) Gewalt!

Zitternd kniet Julian über den Glasscherben und versucht sie wieder einzusammeln. „Julian, lass. Bevor du dich noch schneidest." Sanft spricht sein Freund Kai auf ihn ein. „N-nein es, ich mache das schon, ich...schließlich ist es meine Schuld." Unbeirrt versucht der Blonde weiterhin die Scherben des zerbrochenen Glases aufzusammeln. In seinem Kopf pocht es wie irre, er bekommt Panik, Schnappatmung. Plötzlich spürt er Kais Hand auf seiner Schulter und zuckt zusammen. „E-es tut mir leid, d-das kommt nicht wieder vor. Es war meine Ungeschicktheit." Stammelt Julian vor sich hin, und macht sich instinktiv kleiner. „Juli, hey. Komm erstmal hoch, hm?" sanft zieht der Leverkusener ihn hoch und sachte in seinen Arm. Er ist darauf bedacht, ihn nicht zu fest zu drücken, sich ganz vorsichtig an ihn anzunähern. „Es tut mir leid..." murmelt der Blonde wieder, doch Kai schüttelt nur den Kopf. „Das ist ein dummes Glas, Juli. Davon habe ich noch zwanzig im Schrank, alles ist gut." Natürlich weiß Kai, dass es nicht um das Glas als solches geht. Dass diese Scherben und Julians Verhalten eine Bedeutung haben, eine tiefe und beunruhigende Bedeutung.

Er merkt, wie sich sein Freund langsam entspannt, das Zittern und die Schnappatmung nachlassen. Er nimmt ihn leicht an den Schultern. „Julian, du weißt dass ich dir niemals etwas antun würde..." Kai spricht leise aber dennoch eindringlich, und streicht über die Wange seines Teamkollegen. Dabei lässt er auch die Narbe unter seinem rechten Auge nicht aus. „I-ich weiß..." murmelt sein Gegenüber nun, der trotz Kais sanften Worten, innerlich total aufgewühlt ist. Das Scheppern des Glases, und Kais Reaktion haben ihn zurückgeworfen in damalige, schlimme Zeiten. Er weiß, dass Kai anders ist. Ihn wirklich liebt, und nicht nur so tut. Doch alles was vor ihm passiert ist, hat sich wie eine Narbe in sein Herz gefressen und die Narbe unter seinem Auge, wird ihn auf ewig daran erinnern. Er hat Kai nie die ganze Wahrheit erzählt. Nur das was er wissen musste. Es reichte, wenn einer von ihnen davon einen seelischen Schaden davonzog.

Jetzt, wo er wieder an dieses blöde Glas dachte, blitzten die Erinnerungen wieder vor seinem inneren Auge auf. Wie er ihn gegen die Tischkante gestoßen hatte, nachdem er zu spät vom Training nach Hause kam. Wie er so lange auf ihn eingetreten hat, bis er nur noch ein wimmerndes Häufchen Elend war und sich später mit Blut übergeben musste. Wie er ihn mit Schlägen bedrohte, wenn er irgendjemandem davon erzählen würde. Wie er ihn die Kellertreppe hinunterstieß, als er ihn zusammen mit Kai auf dem Nachhauseweg gesehen hatte. Er war sein Eigentum, und nichts und niemand durfte außerhalb des Trainings oder eines Spiels in seine Nähe. Er schloss ihn zu Hause ein, nahm ihm sein Handy und kontrollierte das Telefon. Wie er ihn grün und blau schlug und ein Glas in sein Gesicht schmetterte, als ihm aus Angst ein Glas zu Boden fiel. Und nur knapp sein rechtes Auge verfehlte.

Gefangen in seinen Erinnerungen, merkt Julian nicht dass Kai ihn auf die Couch bugsiert und ihm eine Decke übergelegt hat. Der Dunkelhaarige weiß, wie er in solchen Situationen handeln muss, dass er Julian nicht davon losbekommt, ehe er sich selbst losmachen kann. Er macht ihm eine Tasse seines Lieblingstees und setzt sich dann wieder neben ihn, als er merkt dass sein Freund langsam wieder zurückkehrt. Er drückt ihm einen leichten Kuss auf die Wange und legt einen Arm um ihn. „Wie fühlst du dich?" Gute Frage, denkt sich Julian. „Ich...ich weiß nicht. Aber jetzt..." er atmet aus. „auf jeden Fall sicherer. D-danke dass du mich da rausgeholt hast." Es vergeht kein Tag, an dem Julian Kai nicht dafür dankt, dass er ihn aus diesen Fängen befreit hat. Kai winkt ab. „Wichtiger ist jetzt, dass du weißt, dass sowas nie mehr passieren wird. Ich liebe und schätze dich so sehr, Julian. Ich könnte dir niemals wehtun, denn das würde mir selber wehtun, verstehst du? Und du weißt doch, wir beide..." „gegen den Rest der Welt." Vervollständigt der Blonde und lehnt sich an ihn.

Oneshots - BundesligaWhere stories live. Discover now