Es ist zu spät. (Maximilian Philipp x Janik Haberer)

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Für @lena_nwtms  . Hoffe er gefällt dir :)

(AN: Janik ist kein Fußball-Profi.)

Gestresst fährt Mili sich durchs Haar und stellt den Motor seines Wagens ab. Hastig wirft er einen Blick auf seine Uhr und stellt fest, dass es schon weit nach Mitternacht ist. Ein missmutiger Blick fällt nun auf die Veranstaltungshalle, in der nur noch ein schwaches Licht brennt. Er sieht noch einzelne Leute herauskommen. Sie lachen unbeschwert und scheinen den Nachhauseweg anzutreten. Frustriert lässt der Dortmunder den Kopf auf das Lenkrad sinken. Er ist zu spät.

Nach einer Weile nimmt er sich dann zusammen und steigt aus. Er hat sich extra noch umgezogen, seinen schönsten Anzug herausgezogen. Schließlich war es der große Abend für seinen Freund. Und er war trotzdem zu spät. Mit langsamen und schweren Schritten geht er auf das Gebäude zu. Das schlechte Gewissen und die Angst vor Janiks Reaktion quälen ihn. Er hatte es ihm so fest versprochen und trotzdem. Er ist zu spät.

Als er die große Glastür öffnet, schlagen ihm nur vereinzelte Stimmen entgegen, er sieht die leeren Tische, es sieht nach einer gelungenen Feier aus. Wieder gehen wohl Abiturienten an ihm vorbei, die nun nach Hause gehen. Die große Halle ist fast leer, vereinzelt stehen Pärchen herum, aber das war es auch schon. Das Licht ist gedimmt und allgemein wirkt alles sehr verlassen. Mili sieht sich weiter nach ihm um, hofft dass er überhaupt noch da ist. Aber er kennt Janik, er würde Stunde warten, denn seine Hoffnung verlor er nie. Schließlich bleibt sein Blick an einem braunen Haarschopf hängen, der alleine an einer der langen Tischreihen sitzt. Unter Millionen von Menschen würde er diesen erkennen. Schnellen Schrittes geht er auf ihn zu. Sein Herzschlag rast ins unermessliche, er hat große Angst von dem was gleich kommen wird.

„Jani..." mit belegter Stimme spricht der Blonde ihn an, ehe dieser den Kopf hebt. Den Blick wird Mili wohl nie mehr in seinem Leben vergessen. Voller Enttäuschung und Trauer. Der frisch gebackene Abiturient schweigt. Er kann es nicht ertragen Mili hier zu sehen. Den ganzen Abend hat er auf ihn gewartet. Er hat ihn vermisst, doch er kann es ihm dieses Mal nicht verzeihen. „War es gut das Spiel? Für das du mich versetzt hast?" fragt er seinen Freund nun angesäuert, dreht sich wieder mit dem Rücken zu ihm. „Janik, das ist nicht fair." Mili versucht sich zu verteidigen, doch er weiß dass er im Unrecht ist. „Fair? Was nennst du bitteschön fair? Dass du nicht einmal auf deinen scheiß Fußball verzichten kannst? Es war das verdammt letzte Spiel der Saison und du warst nichtmal aufgestellt!" der Schmerz schwingt in Janiks Stimme mit. Schon immer musste er wegen Milis Beruf zurückstecken, aber bisher war es noch akzeptabel gewesen. „Es war mein verdammter Abiball und du schaffst es nichtmal pünktlich herzukommen." „Jani, ich habe es versucht..." „Schön für dich." Janik steht auf. Er hat genug von dem Theater. „Du bist zu spät Mili. Es ist zu spät. Ich kann das nicht mehr okay? Immer dieses Versteckspiel, immer sind wir nur beste Freunde. Es geht immer nur um dich und deine Karriere." „Du weißt dass das nicht wahr ist!" Ja, Janik weiß das. Er kennt niemanden der so aufopferungsvoll und sorgend ist wie Mili. Und dennoch fühlt er sich nicht fair behandelt. „Weißt du was, ich habe es satt Maxi. Außerdem..." Als Mili nun aufsieht, sieht er wie Janiks Blick in Richtung eines anderen geht, der nun auf sie zukommt. „hat sich Pascal besser um mich gekümmert als du es in der letzten Zeit getan hast." Es versetzt Mili einen Schlag in die Magengrube, als er sieht wie sein ehemaliger Teamkollege die Hand seines Freundes nimmt. „D-das ist nicht wahr." Bringt er nur heraus. Es fühlt sich an wie ein schlechter Traum. „Doch es ist wahr. Du bist zu spät Maxi, es tut mir leid..." bringt Janik nun heraus. Auch ihn schmerzt es, sich so von seiner bisher großen Liebe zu trennen. Doch die Beziehung war am bröckeln und er fühlte sich bei Mili langsam aber sicher nicht mehr wohl.

Der Dortmunder weicht nun einen Schritt zurück, hat Tränen in den Augen. „Wenn es das ist was du willst...übrigens..." er kramt in seinem Jackett. „Herzlichen Glückwunsch zum Abi." Damit drückt er ihm eine kleine Schachtel in die Hand, die Janik nur fragend mustert. Doch ehe er etwas erwidern kann, ist Mili auch schon weg. Zu schmerzhaft wäre der Anblick Janiks gewesen, wenn er sie öffnet. Zögernd tut dieser das nun auch und zum Vorschein kommt ein silberner, schlichter Verlobungsring. Im Inneren befindet sich daneben noch ein kleiner Zettel.

Ich war vielleicht nicht immer bei dir, wie du es verdient hättest. Konnte nicht der Freund sein, den du verdient hättest. Aber ich hätte dich bis ans Ende der Welt getragen, und hätte dich dort offiziell zu meinem Mann und nicht meinem Freund gemacht.

Mili sitzt in diesen Momenten im Auto, und kann nicht realisieren was eben passiert ist.

Aber eins wurde ihm schmerzlich bewusst.

Es ist zu spät.

Oneshots - BundesligaWhere stories live. Discover now