Oh Baby (Joshua Kimmich x OC)

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Es war nur eine verhängnisvolle Nacht, ein kleiner Fehler. Und doch hat es mein Leben vollkommen auf den Kopf gestellt. Und nicht nur meins. Joshua und ich kannten uns bereits seit ein paar Jahren, damals gingen wir auf die gleiche Schule und haben zusammen unseren Abschluss gemacht, bevor er mit seiner Karriere richtig durchgestartet ist. Hin und wieder haben wir uns gemeinsam mit Freunden getroffen, hatten schöne Abende zusammen, nicht mehr und nicht weniger. Noch nie war mir in den Sinn gekommen, dass sich da jemals mehr entwickeln würde oder überhaupt irgendwas passieren würde. Ich mochte ihn, er war ein bodenständiger Kerl geblieben, er sprach wenn wir unter uns waren eigentlich kaum über Fußball oder irgendeinen Verein. Vielleicht hat er mich deswegen irgendwann so geflasht. Jedes Mal wenn wir uns unterhielten, war es so angenehm, lustig, vertraut und die Abende waren meistens viel zu kurz.

So war es auch an besagtem, verhängnisvollen Abend. Wir hatten uns traditionell zu Wein und Pasta verabredet, und eigentlich war es geplant dass unsere übliche Truppe zusammenkommt. Die anderen drei hatten jedoch aufgrund von plötzlich krank und Einspringen für Kollegen spontan abgesagt, sodass am Ende nur noch wir beide übrig blieben. Als ich vorm Restaurant stand und eine geschlagene halbe Stunde auf Josh wartete, vermutete ich auch da, dass ihm was dazwischengekommen ist. Wenig später rauschte jedoch sein schwarzer BMW an mir vorbei und zwängte sich geschickt in die letzte Parklücke vor dem Italiener. Etwas gestresst hüpfte der Fußballer aus dem Auto und kam im Laufschritt auf mich zu. Gerade heute sah er verboten gut aus, seine Wangen waren etwas gerötet und er fuhr sich gestresst durchs Haar. Ich war irritiert von meinen eigenen Gedanken, ich himmelte ihn doch nicht gerade an?

"Sorry Mads, ich hatte noch einiges zu erledigen." entschuldigte er sich direkt und küsste mich auf die Wange, wie er es immer tut, doch dieses Mal schlug mein Herz irgendwie schneller. Was zur Hölle ist denn mit mir? "Alles gut, obwohl ich schon die Angst hatte dass du mir auch noch absagst." "Doch nicht zu unserem Wein und Pasta-Ritual." grinste er und wir begaben uns direkt nach drinnen an unseren Stammplatz. Es fühlte sich merkwürdig an ohne die anderen, beinahe wie ein Date. Nur wir zwei.

Wir bestellten erstmal eine gute Flasche Wein und informierten uns darüber, was bei dem jeweils anderen gerade so lief. Ich fand es schon immer beeindruckend, was er erreicht hat und wie er trotz einiger Rückschläge immer wieder aufstand. "Finds schön mal wieder hier mit dir zu sitzen." Er lächelte mich mit seinem wohl umwerfendsten Lächeln an. Ich war etwas geflasht von dieser Aussage, konnte aber nicht gegenteiliges erwidern. Im Gegenteil. Seine Nähe und die Zweisamkeit lösten noch unbekannte Gefühle in mir aus, die ich absolut nicht zuordnen konnte. Den ganzen Abend lang aßen wir zusammen, lachten und tranken gut. Es tat gut, wieder jemanden um sich zu haben, der sich interessiert für das was man tut und ist. Je mehr Wein wir tranken, desto attraktiver wurde er für mich. Plötzlich war er unglaublich schön, unglaublich charismatisch und liebevoll. Noch nie zuvor, hatte ich solche Gedanken und es überraschte mich, wie schnell sich Gefühle zu einer Person verändern können. Früher war Josh ein schüchterner Junge, doch je mehr er sich überall durchboxte und selbstbewusster wurde, desto mehr Anziehung hatte er an sich.

In meinen Gedanken versunken, merkte er gar nicht wie er die bestimmt schon dritte Flasche leerte. "Schade drum, sie haben von dem keinen mehr hier." bemerkte er und ich musste lachen. "Oh nein, jetzt müssen wir noch auf dem Trockenen sitzen bleiben." "Wobei-" er legte seine Stirn in Falten und schien kurz zu überlegen. "Ich glaube von dem hab' ich noch ne Flasche daheim rumstehen. War mal ein Geschenk." Beim Gedanken daran, wir beide zusammen, allein in seiner Wohnung wurde mir furchtbar heiß. Wenig später hatten wir uns entschieden, auf einen Absacker zu ihm zu fahren. Intuitiv wusste ich da bereits schon, dass es nicht gut ausgehen würde. Joshua bezahlte nach einer kurzen Diskussion darüber, dass der Mann nicht immer bezahlen muss, für uns beide und wir verließen das Restaurant. An seinem Auto angekommen hielt er mir ganz der Gentleman die Tür auf. "Josh, Josh, von dir können sich einige was abschauen." kicherte ich und nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Der Wein war mir schon ordentlich zu Kopf gestiegen. Er ließ sich neben mich auf den Fahrersitz fallen und wollte gerade den Wagen starten, als er kurz innehielt. "Ist was?" fragte ich daraufhin und er schaute mich an. "Nein, mir ist nur grad aufgefallen, dass ich ja gar nicht mehr fahren darf." Obwohl es eigentlich kaum lustig war, fingen wir beide an loszuprusten und kriegten uns eine ganze Weile vor Lachen nicht ein. "Ich muss sagen, ein bisschen Verpeiltheit von früher steckt schon noch in dir." neckte ich ihn und er grummelte nur grinsend vor sich hin, während er ein Taxi rief.

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