08. August, Du bist mir so fremd

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Jako hätte gern sein Spiegelbild in dem Badezimmer gesehen. Er war sich sicher, dass es hier auch einen gab.

Er hätte es einfach streng angeschaut und näher betrachtet.

"Du bist mir so fremd:", flüsterte er leise und meinte damit sich selbst.

Vor ein paar Monaten wäre er einfach in ein dunkles tiefes Loch gefallen.

Die Blindheit, die tätlichen Übergriffe, die Beschimpfungen und dann auch noch seine Eingeschränktheit.

Aber auf der anderen Seite gab es auch so viel Licht und Hoffnung.

Felix, den er über alles liebte, ihre Tochter Lotte, die Hochzeit und die Aussicht auf ein glückliches Leben.

Außerdem machten sie ja immer noch Musik und das war eine Seite, die er noch an sich kannte.

Als er wieder aus dem Bad kam, ging er schnurstracks in die Richtung, in der Felix sich bewegte und umarmte ihn behutsam., denn Lotte war noch immer in seinen Armen und sie durfte heute nach Hause, zwar mit täglichem Verbandswechsel, aber die Ärzte gaben Entwarnung.

Jako lächelte glücklich. "Ich liebe euch Zwei so sehr, dass es schon weh tun müsste. Und ich will, dass es alle Welt so schnell wie nur möglich auch offiziell sieht. Was hälst du davon, wenn wir im November heiraten?"

Karma ... oder wie der Scheiß sonst heißt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt