19. Juni, Verschlungene Pfade

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Felix’ Augenringe wurden immer tiefer. Es war jetzt schon sechs Tage her, dass Jako ins Koma gefallen war.
Seine Sorgen lasteten immer schwerer auf seinen Schultern und er war Jakos Eltern unendlich dankbar, dass sie den Ärzten die Anweisungen gegeben haben, dass er über alles, was Jako anging aufgeklärt wurde.

Er war gerade an dessen Seite eingenickt, als er verschlafen hörte, wie sich die Tür öffnete.
Sofort blickte er auf und sah den Arzt an, der sich die Krankenakte geschnappt hatte.
“Darf ich sie etwas fragen?”, fragte Felix mit angekratzter Stimme.
“Natürlich.”
“Ist es normal, dass Jako nicht aufwacht?”
Der Arzt schaute kurz auf Jakos Gesicht und legte dann seine Hand auf Felix’ Schulter.
“Herr Joiko hatte eine Hirnblutung, die sein Gehirn etwas beschädigt hat. Stellen sie sich unser Gehirn wie eine Landkarte mit vielen verschlungene Pfaden vor. Einer davon wurde verschüttet und ihr Lebensgefährte muss erst einen neuen finden, um wieder zu Bewusstsein zu kommen. Das kann einige Zeit dauern.”
“Aber er wacht wieder auf?”, fragte Felix verzweifelt.
“Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 80 Prozent. Bleiben sie optimistisch.”, lächelte er und ging dann wieder.
“Hast du das gehört Jako? Du musst nur den richtigen Weg finden, bitte.”, flehlte  Felix leise.

Karma ... oder wie der Scheiß sonst heißt!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt