KAPITEL 7

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„E-Es tut mir leid! Nie wieder tu' ich das! Ich weich dir nicht mehr von der Seite, außer du sagst es mir." 

Das war nicht einmal gelogen. Mit diesen komischen Dingern da draußen halte ich mich lieber an ihn, bevor die es sind, die mich töten. Ich war überglücklich, als meine Schauspielerei Wirkung zeigte. Er schien zufrieden mit meiner Reaktion und meinen Worten zu sein. Ich spürte nämlich nur, wie er mich fester an sich zog und dann die Decke unter uns hervorholte, ehe er uns beide damit umschlang. 

„Dann halt dich gefälligst auch dran. Geh jetzt aber einfach schlafen ..." 

Das waren die letzten Worte, die ich von ihm hörte, ehe die Erschöpfung des Weges hierher und der Folter sich in mir breitmachten und mich ohne Gnade in den Schlaf rissen. Es war so plötzlich, dass ich dankbar war, dass Jeff mich noch immer in seinen Armen hielt und mir zumindest das Gefühl von Stabilität gab. Dann war auch schon alles schwarz.


 ✿ ✿ ✿


Ich wachte auf. Alleine. Zum Glück! Die Seite neben mir war kalt, also musste er schon länger fort sein. Ich versuchte, mich hinzusetzen, stöhnte aber stattdessen nur schmerzerfüllt auf. Meine Wunde von gestern schmerzte noch immer höllisch. Ich blickte zu meiner Schulter. Auf dem Verband bildete sich eindeutig ein roter Blutfleck. Sicher würde ich eher an Blutverlust sterben als an einer Infektion, zu sehr liebte es Jeff, Alkohol auf meine offenen Wunden zu gießen. Ich sah zum Fenster. Es war immer noch dunkel oder hatte ich einfach nur 24 Stunden lang geschlafen? Kurz überlegte ich, an was für einen abgelegenen Ort Jeff mich gebracht haben konnte, als plötzlich die Tür mit einem heftigen Tritt aufgestoßen wurde. Ich zuckte zusammen. Es war kein anderer, als Jeff, der das Zimmer betrat. In seiner Hand hielt er einen Teller, den er unsanft neben dem Bett auf einem Nachttisch abstellte. Auf dem Teller befanden sich zwei Scheiben ungetoasteter Toast, mit Salami belegt. Ohne Butter und ein Glas Wasser. Nun ich glaube hier, darfst du nicht wählerisch sein. Ich konnte froh sein, dass ich überhaupt etwas bekam. Ich stellte mir immer vor, dass, wenn Jeff ein Haustier haben würde, das Ding keine zwei Tage überleben könnte. Sicher hätte er das arme Ding aus seinem Sadismus heraus seziert, getötet, weil es ihm zu anstrengend wurde oder es würde verhungern, weil er vergessen hatte es zu füttern oder vielleicht wollte er es auch gar nicht füttern. Da mir aber immer mehr bewusst wurde, dass ich sein Haustier war, musste ich wohl dankbar sein, dass er nicht so fürchterlich wie in meinen Vorstellungen war. Er ist und bleibt ein absoluter Sadist, aber im Gegensatz, was ich mir in meiner Fantasie ausmalte, war dies noch auszuhalten. 

„Iss endlich! Das ist für dich!" 

Seine tiefe und grobe Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich setzte mich hin, sodass es einigermaßen bequem war, nahm den Teller, bedankte mich kleinlaut und fing an zu essen. Er stand nur daneben und beobachtete mich die ganze Zeit beim Essen. Nachdem ich den Teller wieder beiseitestellte und mich nochmals kleinlaut bedankte, strich ich meine Haare nach hinten, unwillkürlich berührte ich dabei auch meinen Hals und fühlte, dass die Bissspuren, die er mir verpasst hatte, schon fast verschwunden waren. Er bemerkte meine Geste sofort, denn kaum habe ich meine Hand wieder sinken lassen, saß er auf mir. Meine Hände hielt er neben meinem Kopf fest. Bewegen konnte ich mich unter seinem schweren Gewicht nicht. Ich lag nur mit meinem BH am Oberkörper tragend hilflos da. 

„Ich habe es auch schon gemerkt. Ich muss meine Markierungen wieder erneuern, schließlich soll jeder sehen, dass du schon zu jemandem gehörst." 

Er beugte sich zu mir runter, sein Mund näherte sich meinem Hals, ich spürte seinen heißen Atem auf meiner Haut und egal wie sehr ich mich versuchte zu wehren, es blieb alles ohne Erfolg. Meine Hände, die vorher damit beschäftigt waren, ihn mit aller Kraft wegzudrücken, gaben nun auf und lehnten nur als Dekoration gegen seine Brust. Ich ließ ihn machen, das war mit Abstand das Angenehmste was er mir, seit langem angetan hatte. Ich spürte wie aus einem zwei und aus zwei vier Bissspuren wurden. Ehe er meinen ganzen Hals entstellt, unternahm ich noch einen letzten Versuch, ihn aufzuhalten, aber diesmal mit Worten. 

„J-Jeff das reicht. Sonst erkennt man nicht mehr, was das sein soll!" 

Langsam aber sicher ließ er tatsächlich von mir ab. Er sah mich nicht mal an, sondern rollte sich von mir runter und ließ sich gleich neben mich fallen. Ich setzte mich auf und strich über die neuen Einkerbungen in meinem Hals. Schon wieder hatte er das getan. Ich weiß nicht einmal, was er sich dabei denkt. Einerseits ist er wahnsinnig Besitz ergreifend, aber nicht, sowie ich es manchmal gelesen habe, aus Liebe, sondern weil er und nur er die Kontrolle haben will. Er hat mich gefunden, versorgt und wieder hierher geschafft, also ist es in seinem Kopf nur verständlich, dass ich ihm gehöre, nachdem er sich den ganzen Ärger geleistet hat. Viel wichtiger war aber, dass ich hier wegmusste. Er hatte mich hierher gebracht und ich war bei vollem Bewusstsein. Mehr Glück konnte ich wohl nicht erwarten. Dies hieß geschlussfolgert, dass ich den Weg kenne, um aus dieser Hölle wieder herauszukommen. Ich brauchte nur eine akzeptable körperliche Verfassung und einen Moment, wo mich niemand sieht und hört. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass selbst dies zu viel verlangt war. Ich entdeckte in der Ecke seines Zimmers meinen gepackten Koffer, der damals in der Wohnung verschwunden war. Provisorisch wühlte ich darin herum und zog ein lockeres Kleid heraus. Das war wohl das Beste fürs Erste. Schneller als ich reagieren konnte, schloss sich auch schon eine Eisenkette wie eins Halsband um meinen Hals. Ich zog daran in der Hoffnung, sie noch entfernen zu können, aber Jeff hatte sie schon verschlossen. Wie ein Hund an der Leine. Ich sah zu ihm und wenn Blicke töten könnten, so wäre er dahingeschieden. Ihm war dies jedoch relativ egal. Statt mir zu erklären, was das denn sollte, stand er einfach auf und zog mich aus dem Zimmer. Er lief so schnell, dass ich schon hinter ihm her joggen musste. Mir sträubten sich die Nackenhaare alleine bei dem Gedanken, an den Schmerz, den ich haben werde, sollte er mich hinter sich her schleifen. Ich konnte auch ganz gut mithalten, bis wir die Treppe runterliefen. Da konnte ich nicht mehr mit joggen mithalten. Bei jeder Stufe dachte ich, es wäre meine Letzte und auf einem dreiviertel des Weges ließ ich an Tempo nach. Die Folge war, dass ich durchs Ziehen an der Leine, an Gleichgewicht verlor und die Treppe herunterkullerte. Jeff, der vor mir lief, hielt mich nicht auf, sondern war schnell beiseitegetreten. Ich stieß mir meinen Kopf, meine Arme, Knie und auch sonst alles an jeder Stufe. Ich schrie unaufhörlich und kurz, bevor ich am Ende der Treppe ankam, durchfuhr mich ein heftiger Schmerz am Hals. Jeff ließ mich nicht einmal am rettenden Boden ankommen, anstatt weiterzulaufen, blieb er stehen und hielt mit eisernem Griff die Kette fest. Sie brachte mich letztendlich zum Stehen, der Preis war jedoch der eines plötzlichen und unerträglichen Schmerzes an meinem Hals. Ich konnte nicht einmal schreien, da mir so plötzlich die Luft abgeschnürt wurde. Als ich endlich realisierte, was gerade passierte, riss ich mit ganzer Kraft an der Kette herum, um wieder Luft zu bekommen. Sie gab nach, aber nicht wie zuerst gedacht durch meinen eigenen Verdienst, sondern weil Jeff so gütig war und sich nach unten begab, sodass sich die Kette wieder lockerte. Ich atmete schwer und mir tat alles weh. Jeff hingegen lachte nur amüsiert über meinen Unfall. Was für ein Mistkerl! Ich wette, er hat es extra heraus provoziert nur, damit er sich etwas amüsieren kann. Mühselig rappelte ich mich auf. Ich hatte wohl auch Glück, dass mein Kleid beim Sturz nicht hochgerutscht war. Jede Bewegung schmerzte und nun bemerkte ich erst, dass nicht nur Jeff lachte. Auch die Figuren vom Tag meiner Ankunft waren im Wohnzimmer und amüsierten sich genauso prächtig über meine Misere. Ich errötete. Teils vor Scham, aber auch vor Wut. Ich war die Lachnummer des ganzen Hauses.

Yandere Jeff the killer x Reader | wαнrer αlpтrαυм (Abgebrochen)Where stories live. Discover now