"Ame es verletzt dich nur", versuchte er mich um zustimmen, aber ich schüttelte nur den Kopf.

"Bitte", verlangte ich, weswegen sie ergeben nickten und schließlich gingen.

Ich entfernte mich vom Grab meiner Eltern und näherte mich vorsichtig zu einem anderen. Meine Füße fühlten sich im Moment unglaublich schwer an und es war eine große Überwindung, was ich gerade tat. Es war eine lange Zeit vergangen und ich hatte mich nicht ein einziges Mal getraut zu ihm zu gehen. Mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust und ich musste schlucken. Vor seinem Grab blieb ich anschließend stehen, ich blieb vor dem Jungen stehen, der sich wegen mir das Leben genommen hatte.

Drake.

Ich setzte mich neben sein Grabstein und berührte mit meiner Hand die Erde. Die Tränen fanden wieder den Weg zu meinen Augen, aber ich versuchte sie zu unterdrücken, was mir nur sehr schwer gelang. Ich hatte Drake als einen guten Freund gemocht, aber ihn geliebt hatte ich nicht. Verzweifelt hob ich den Kopf und blickte in den blauen Himmel, dabei blinzelte ich, um nicht zu weinen. Vielleicht hatte ich ihm gesagt, dass ich ihn hasste, aber eigentlich tat ich das nicht.

"Es tut mir Leid", begann ich.

"Als du diese Waffe an dein Kopf gerichtet h-hattest und wolltest, dass ich dir verzeihe, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Ich wollte aber nie das du stirbst. I-Ich hätte dir geholfen, aber du hast dich auf diese Weise entschieden. Du bist gegangen. Ich verzeihe dir aber u-und verzeih du mir auch, denn ich konnte dir nicht helfen. Ich weiß, dass du kein schlechter Mensch bist und du wirst auch immer so in meiner Erinnerung bleiben, dass verspreche ich dir", redete ich zu Ende und die erste Träne lief über meine Wange.

"Schlaf in Ruhe, Drake", flüsterte ich traurig und stand langsam auf.

Als ich mich umdrehte zu gehen, blieb ich wieder stehen, denn er stand vor mir. Dyan. Ich war so glücklich das er es überlebt hatte, aber ich wünschte, dass beide am Leben wären. Ein verzweifeltes Lächeln legte sich an meine Lippen und als er mich in seine Arme schloss, begann ich leise zu weinen.

"Die Zwillinge haben mir gesagt, dass du hier bist", erklärte er und löste sich ein wenig von mir, um mich anzusehen.

"Warum hast du mir nichts gesagt?", fragte er mit ruhiger Stimme, jedoch zuckte ich nur mit den Schultern.

"Hör auf dich selbst zu beschuldigen, denn Drake hätte es auch nicht so gewollt", lächelte er schwach und und wischte mir die Tränen weg.

"Ich weiß", murmelte ich und umarmte ihn erneut.

Am nächsten Tag

Da Dyan schon von Anfang an nach Frankreich einziehen wollte, lebte er auch nun hier. Nach Jacksonville hatte er uns begleitet, da er seine Eltern besuchen wollte und um bei uns zu sein. Luke lebte mit Dyan zusammen, da er seinen Cousin nicht alleine lassen wollte. Genauso wie die Zwillinge konnten sie ihre Firma von hier aus weiterführen, sodass es keine Probleme gab. Sein zweiter Grund war Rose, denn sie waren seit fünf Monaten zusammen. Er war ihr sehr lange hinterher gelaufen, aber er hatte nicht aufgegeben. Wie er sich aber angestellt hatte, war wirklich süß gewesen.

Die anderen Jungs wohnten weiterhin in Jacksonville, da sie ihre Familien natürlich nicht alleine lassen konnten. Trotzdem hatten sie den Kontakt zueinander nicht verloren und das war gut. Von Mila und Jason hatte ich nichts mehr gehört, denn seitdem Drake tot war, waren sie wie verschwunden.

"Eine Tasse Kaffee", riss mich Luke aus meinen Gedanken, weswegen ich zu ihm hoch blickte.

Die Jungs hatten sich heute frei genommen, um bei uns im Café zu helfen. Jessica war leider krank und Aiden hatte einen wichtigen Termin. Wenn die beiden nicht da wären, dann wären Rose und ich in einem großen Chaos, denn heute war es sehr voll bei uns. Den fertig gemachten Kaffee reichte ich Luke, der sofort wieder verschwand.

Mein LebenWhere stories live. Discover now