Kapitel 34

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"Du", murmelte ich und brachte kein weiteres Wort raus.

"Ja, ich. Du weißt, wer ich bin und fragst dich bestimmt, warum genau ich dich anrufe nicht wahr?", fragte er amüsiert.

"Was willst du?", wollte ich wissen und meine Stimme bebte vor Wut, wobei ich mein Handy fest umgriff.

"Ich will nichts, ich wollte dich nur auf etwas aufmerksam machen", antwortete er und ich blieb still, sodass er weiterreden sollte.

"Deine Mutter ist nicht wegen mir tot, sondern wegen Dyan", sprach er weiter, doch das ignorierte ich und stand wütend auf, selbst wenn ich es wegen meinen Füßen lieber nicht machen sollte.

"Wer bist du verdammt nochmal?", schrie ich aufgebracht und er lachte.

"Wenn du wirklich wissen möchtest, wer ich bin, dann solltest du deinen Freund fragen", meinte er und legte somit auf.

Ich setzte mich wieder auf's Bett und legte mein Handy beiseite, dabei dachte ich nach. Es hatte etwas mit Dyan zutun und das wusste ich schon selbst, aber niemals würde ich ihn für den Tod meiner Mutter beschuldigen. Dieser Mann hatte sie getötet und nicht Dyan. Bei diesem Gedanken wurde ich wieder wütend und hätte am liebsten zum schreien angefangen, jedoch blieb ich ruhig, da ich diese Situation den Zwillingen sonst nicht erklären könnte, bevor ich selbst noch nicht einmal wusste, was wirklich los war.

Aus diesem Grund schnappte ich mir mein Handy und schrieb Dyan eine Nachricht das er hierher in die Nähe eines Parks kommen sollte. Da ich schon angezogen war, nahm ich mir nur noch Schuhe raus und ging die Treppen runter. Die Jungs konnte ich unten nicht sehen, weshalb sie höchstwahrscheinlich in ihren Zimmern waren und da die beiden dachten das ich schlief, ging ich leise aus dem Haus raus.

Beim Park angekommen, blickte ich mich um bis ich ihn auf einer Bank sitzen sah. Still setzte ich mich neben ihn und als er mich bemerkte, wollte er mich umarmen, doch ich wich zurück, weshalb er mich verwirrt ansah.

"Was ist los?", wollte er schließlich wissen.

"Was versteckst du vor mir?", fragte ich direkt und er sah mich verständnislos an.

"Was sollte ich denn verstecken?", stellte er mir die Frage und die Geduld platzte bei mir somit.

"Zum Beispiel den Mörder meiner Mutter", antwortete ich und jegliche Emotionen verschwanden aus seinem Gesicht.

"Was?", fragte er.

"Als du mich angerufen hattest, wollte ich das zu mir kommst und du warst auch sofort da, aber ich konnte diese Tür nicht aufmachen, denn irgendein Psycho hatte mir gedroht das, wenn ich diese Tür öffnen sollte du sterben würdest. Meine Mutter wollte die Tür aufmachen und...der Schuss hat sie getroffen", erzählte ich was passiert war, wobei er mich ungläubig anstarrte.

"Du weißt, wer das getan hat, warum sagst du es nicht?", wollte ich wissen und aus meiner Stimme konnte man die Verzweiflung hören.

"Ich kann nicht", meinte er und ich lachte humorlos auf.

"Du kannst nicht. Du kannst nie! Nie! Immer sagst du mir dasselbe und immer wieder versuchst du mich von deinem Leben fernzuhalten, aber versteh es doch endlich das es nicht geht, denn ich stecke schon mittendrin!", schrie ich aufgebracht.

"Amelia", begann er und nahm mein Gesicht zwischen seine Hände, dabei sah ich ihn nur stumm an.

"Du vertraust mir noch oder?", fragte er und ich nickte ganz leicht.

"Gut, denn ich verspreche dir das ich dir alles erzählen werde, sobald ich die Probleme aus meinem Leben geräumt habe", versicherte er mir und ich sagte nichts dazu.

"Es tut mir so leid", flüsterte er und zog mich plötzlich in seine Arme.

"Warum hasst du mich nicht?", stellte er sich eher selbst die Frage und ich verengte verwirrt die Augen.

"Warum sollte ich dich hassen?", wollte ich wissen und sah ihn an.

"Wegen mir ist das alles passiert", erklärte er und senkte den Kopf.

"Dyan schau mir in die Augen", verlangte ich und er tat, was ich sagte, wobei ich ihm einen Kuss auf die Lippen drückte und ihn erneut ansah.

"Es ist nicht wegen dir und ich würde dich niemals hassen, denn ich weiß, dass du nichts tun würdest um mich zu verletzen", sprach ich und er umarmte mich direkt, was ich nur erwiderte.

"Ich liebe dich, Prinzessin", murmelte er und ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen.

"Ich liebe dich auch", flüsterte ich und er drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Bevor es zu spät wurde, hatte mich Dyan noch mit nach Hause begleitet. Die Jungs hatten nichts bemerkt, weshalb ich mich wieder in mein Zimmer schlich und mich schnell umzog. Genau als ich mich ins Bett legen wollte, klopfte es an meiner Tür und als ich ein Ja rief, wurde sie schon geöffnet. Die Zwillinge kamen rein, wobei sich Brandon neben mich setzte und Bryan sich an der Wand anlehnte.

"Ist was?", fragte ich als beide nichts sagten.

"Ist bei dir was?", stellte Brandon mir die Gegenfrage und ich schüttelte nur den Kopf.

"Wolltest du schlafen?", fragte schließlich Bryan und ich nickte stumm.

"Du musst nicht in die Schule, wenn du dich schlecht fühlst, ist auch besser, wenn du ein paar Tage Zuhause bleibst. Wir haben mit der Schule geredet und sie haben kein Problem damit", sprach er und ich nickte wieder.

"Gut, dann lassen wir dich mal alleine. Schlaf schön, Kleines", wünschte mir Brandon und beide wollten gehen, jedoch hielt ich die Jungs an der Hand fest.

"Können wir wie früher in einem Bett schlafen?", fragte ich leicht lächelnd und die Zwillinge warfen sich einen Blick zu bis sie mir schließlich zu nickten.

Wir legten uns ins Bett, sodass Bryan auf meiner rechten und Brandon auf meiner linken Seite lag. In dem Moment bildete sich ein trauriges Lächeln in mein Gesicht, denn mir fiel etwas ein als wir noch klein mit den Jungs waren.

"In wenigen Sekunden ist die Tür aufgegangen und als Mama merkte, dass wir nicht schliefen, war sie zu uns gerannt und hatte uns gekitzelt bis wir nicht mehr konnten. Danach ist Papa gekommen, der uns vor sie gerettet hatte und am Ende hatten wir alle Mama gekitzelt, sodass wir zusammen einschliefen", erzählte ich und verlor Tränen.

"Diese Tür wird aber nicht mehr aufgehen", flüsterte ich und schloss traurig meine Augen, wobei die Jungs meine Tränen weg wischten und mir anschließend jeweils auf die Wange einen Kuss hinterließen.

"Ich hab euch lieb", murmelte ich.

"Wir dich auch", sagten sie gleichzeitig, wobei wir schließlich einschliefen.

Müde machte ich die Augen auf und wollte mich einmal strecken, jedoch funktionierte das nicht wirklich, da die Jungs halb auf mir lagen. Also beim schlafen breiteten sich die Zwillinge richtig aus. Lächelnd schüttelte ich den Kopf und befreite mich von den beiden Affen, dabei sprang ich über Bryan runter. Selbst wenn eine Bombe in die Luft gehen würde, würden die beiden nichts mitbekommen, da sie einen sehr tiefen Schlaf hatten.

Ich ließ die Jungs einfach weiterschlafen und ging aus meinem Zimmer raus. Etwas schläfrig machte ich mich auf den Weg in die Küche, da ich Durst hatte, doch bevor ich weitergehen konnte, klingelte es plötzlich an der Tür. Es war noch relativ früh, daher könnte es vielleicht der Postbote sein, weshalb ich die Tür auch aufmachte, jedoch niemanden erblicken konnte. Verwirrt schaute ich um die Gegend und als ich noch immer niemanden sah, wollte ich die Haustür wieder schließen, jedoch hielt ich inne, denn ein Briefumschlag lag auf dem Boden. Erneut hob ich meinen Kopf und blickte mich genauer um, aber es war wirklich niemand auf den Straßen. Aus diesem Grund nahm ich den Brief in die Hand und machte es auf, um es zu lesen.

Bald sind wir vereint.

S.

"Steven", flüsterte ich erschrocken.

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