Kapitel 20

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Zwei Stunden zuvor

Es war einundzwanzig Uhr und da ich nichts mehr zutun hatte, wollte ich schlafen gehen. Aus diesem Grund betrat ich das Ankleidezimmmer, doch bevor ich überhaupt nach meinen Schlafsachen greifen konnte, bekam ich hintereinander mehrere Nachrichten, die gar nicht mehr aufhörten.

Verwirrt verließ ich den Raum und ging auf mein Bett zu, wo sich mein Handy befand. Neugierig las ich mir die Nachrichten durch, die mich aber nur noch mehr verwirrten und ich gar nichts verstand.

Amelia!

Du musst sofort zu Dyan nach Hause kommen!

Es ist wichtig!

Sehr sogar!

Komm sofort!

Es ist verdammt wichtig!

Bitte!

Es gab noch weiterer solcher Nachrichten, die alle von Luke waren. Da ich nicht nachvollziehen konnte, was plötzlich los war, las ich sie mir ein zweites Mal durch und somit machte sich Panik in mir breit.

Dyan könnte etwas passiert sein, sonst hätte mich Luke nicht auf solch einer Art angeschrieben.

Hatte er etwas angestellt? Ich meine, er war auf mich wütend und vielleicht hatte er aus Wut irgendwas gemacht, was ihn in Gefahr gebracht hatte. Sowas war bei ihm nicht unwahrscheinlich. Was ist, wenn es ein Unfall war? Was sollte ich denn dann machen? Ich würde mir das niemals verzeihen können, wenn ihm wegen mir etwas geschah. Er würde doch nicht etwas Dummes machen?

Dieser Junge war mir ein Rätsel, aber er schaffte es trotzdem mich vor Angst umzubringen.

Ich wurde immer panischer, weswegen ich nicht länger wartete und sofort Luke anrief, dabei bemerkte ich, wie meine Hände zitterten. Dies ignorierte ich aber komplett und wartete bis er endlich abnahm, doch nichts geschah.

Länger hielt es nicht aus, weshalb ich nach unten rannte, doch ich kam nicht sehr weit, denn meine Mutter versperrte mir den Weg.

"Wohin so eilig?", wollte sie schließlich wissen, dabei verschränkte sie ihre Arme vor die Brust und hatte einen strengen Blick drauf.

"Eh, i-ich...wollte zu einer Freundin, weil wir zusammen lernen wolllen", antwortete ich und merkte gleichzeitig wie dumm diese Ausrede war, denn ich lernte nie so spät noch.

"Um dieser Uhrzeit?", hakte sie nach.

"Ich weiß, dass es spät ist, aber wir haben morgen einen wichtigen Test und außerdem wollen wir etwas abhängen", erklärte ich kurz und knapp und lächelte sogar.

"Wirst du dort übernachten oder soll dich Mr James später abholen?", fragte sie und war anscheinend überzeugt von meiner Lüge.

"Wahrscheinlich übernachte ich dort", meinte ich und schaffte es endlich aus dem Haus.

Erst beim Gehen fiel mir auf, wie dunkel die Straßen eigentlich waren und das machte mich ein wenig unsicher. Ich ließ mich aber davon nicht ablenken und ging mit schnellen Schritten meinen Weg weiter. Ich befand mich noch auf meiner Straße, wo nichts passieren konnte und deshalb brauchte ich keine Angst zu haben.

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