32: Walk Of Secrets

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"Warte, was!?"
"Hihi! Was für Gesichter ihr macht! Hihi!"
"Aber...wieso?", fragte Leo fassungslos und sah zu Christian. "Wieso habt ihr gelogen?"
Christian mied unsere Blicke und nun erkannte ich deutlich, dass seine Wangen gerötet waren. Er sah zu Teresa und nickte kurz zu ihr.
"Sie wollte...", murmelte er. Fragend sah ich zu Teresa. Diese kicherte bloß vor sich hin. Leicht schüttelte ich meinen Kopf.
"Gib ihr ruhig diesen Trank, den du da zusammengemischt hast, Christian. Ich glaube, in diesem Zustand bekommen wir zwar Antworten, aber Teresa ist nicht sie selbst und das wär gemein sie dafür auszunutzen. Vorallem bei dieser Sache."

Gesagt, getan. Christian legte Teresa das kleine Fläschchen an den Mund und sie schluckte brav alles runter, ohne nochmal zu unterbrechen. Es dauerte eine Weile, bis sie die alte Teresa war. Wir schwiegen in der Zeit und gingen unseren eigenen Gedanken nach, doch ich konnte mir vorstellen, worüber jeder nachdachte.

Sobald das Gemisch von Christian wirkte, sah Teresa im Zimmer umher und blieb dann bei Flavia hängen.
"Was genau soll das werden?", fragte sie.
"Dich ruhighalten", erklärte Flavia knapp und stieg dann grinsend von ihr hinunter. Teresa setzte sich auf und legte dann dich Hände an ihren Kopf.
"Uh, alles dreht sich..."
"Was war das nun eigentlich, was sie hatte, Christian?", fragte James nach.
"So genau weiß ich es auch nicht. Das Mittel war gegen Enemyl Typ1, aber es wirkt auch gegen andere Sachen."
"Enemyl?", fragte Teresa verwirrt. "Wieso war Enemyl in meinem Körper?"
"Ich glaube ja fest, dass es Mauro war", meinte ich. "Mit seiner Andeutung an der Bar und wie er später gegrinst hat, als er Teresa so gesehen hat, auf einem der Tische-"
"Tische?", runzelte meine Freundin die Stirn. "Helft mir auf die Sprünge, bitte. Ich weiß nur noch, dass ich mit Flavia Getränke an der Bar geholt habe und danach ist irgendwie alles verschwommen."
"Nun", grinste Luca. "Ich erzähle gerne!" Er fing von vorne an, wie Teresa auf den Tischen Michael Jackson imitiert und später Fluch der Karibik und Titanic vermischt hatte oder wie sie Flavia für Barack Obama hielt. Immer bekamen ihre Wangen einen dunkleren Rotton.

"Oh nein", murmelte sie, als Luca fertig war. Peinlich berührt legte sie ihren Kopf in ihre Hände.
"Das kann doch unmöglich wahr sein. Wie peinlich! Was werden jetzt nur alle von mir denken!"
"Erstmal solltest du dir Gedanken darüber machen, was wir von dir denken", warf Luca ein. Fragend sah Teresa zu ihm.
"Nun ja...was Luca meint ist...", begann ich.
"Ganz einfach", sprach Flavia weiter. "Du hast geplaudert. Viel geplaudert. Und zwar hast du zugegeben, dass du und Christian uns die ganze Zeit angelogen habt." Ihre Augen weiteten sich und sie sah zu Christian.
"Was hab ich erzählt?", hauchte sie.
"Dass ihr gar nicht miteinander geschlafen habt", sagte Leo.
"Echt?" Sie biss sich verlegen auf die Lippe. "Ups."
"Warum, Teresa?", fragte ich besorgt nach. Sie senkte ihren Kopf.
"Na ja...also...keine Ahnung...irgendwie dachte ich, dass-dass wenn wir sowas erzählen, dann wäre wieder eine Verbindung hergestellt oder sowas keine Ahnung...ich...war halt irgendwie so-so unsicher und na ja...ich hab scheiße gebaut...", brabbelte sie schnell vorsich her. Ich sah kurz zu Flavia und sie zu mir. Ohne ein weiteres Wort umarmten wir unsere beste Freundin fest.
"Aber Teresa", murmelte ich in ihre Haare. "Deswegen brauchst du doch nicht sowas erfinden."
"Was ich erschreckender finde ist, dass ich nicht wusste, wie gut du schauspielern kannst!", meinte Flavia mit leichtem Entsetzen in der Stimme. Leicht ließ ich von den beiden ab und sah Flavia an.
"Dein Ernst?", fragte ich und hob eine Augenbraue.
"Was denn?", zuckte sie mit den Schultern. "Als ob du ihr nicht geglaubt hast. Sie ist für ihr chemisches, physikalisches und mathematisches Wissen bekannt, aber nicht für schauspielerische Fähigkeiten!"
"Ja, das übernimmt Leo meistens gekonnt und nutzt es auch oft genug aus." Ich warf ihm einen flüchtigen, unerfreuten Blick zu, den ich natürlich nicht ernst meinte. Er erwiderte diesen bloß mit einen frechem Grinsen und zwinkerte mir zu. Dabei wusste er gar nicht, wie gut er durch diese einfache Geste aussah.

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