16: Komisches Verhalten

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"Das kommt nicht in Frage!"
"Ach kommen Sie schon!"
"Nein!"
"Wollen Sie etwa nicht, dass wir Alex' Eltern retten?"
"Ich werde darüber nicht diskutieren!"
"Was ist denn das Problem?"
"Ich lasse euch doch nicht einfach einer gefährlichen Gruppe hinterherjagen!"
"Aber meine Eltern!"
"Ich werde der Organisation Bescheid geben und wir werden uns darum kümmern!"
"Die Organisation bekommt doch nichts zu Stande!"
"Flavia!"
"Sie hat doch recht! Bis jetzt hat die Organisation nur dumme Einfälle gehabt!"
"Ich verbitte mir diesen Ton!"
Es folgte ein Blickduell zwischen mir und meinem Direktor. Wir hatten ihm das mit Kolumbien erzählt und dass wir uns sofort auf den Weg machen wollten, doch er machte uns gerade einen Strich durch die Rechnung. Ich verstand einfach nicht, was auf einmal sein Problem war!

"Was verschweigen Sie uns?", fragte Leo aufgebracht.
"Gar nichts! Es ist einfach zu gefährlich!"
"Oho, nachdem was ich bis jetzt durchgemacht habe ist mir das so egal", meinte ich und zog eine Augenbraue hoch.
"Jetzt lassen Sie uns doch einfach nach Kolumbien fliegen!", versuchte es Teresa wieder.
"Nein!" Er knallte seine Faust auf den Tisch und stand wütend auf. Erschrocken wich ich ein paar Zentimeter zurück. Ich hatte unseren Direktor noch nie wirklich wütend erlebt, nur das eine Mal bei der ersten Mission, als ich einen neuen Partner angefordert hatte.

"Dann sagen Sie uns doch einfach, was das Problem ist! Denn es kann nicht nur an der Gefahr liegen!", sagte nun Luca und verschränkte seine Arme.
"Also gut!", meinte Herr Romano und beruhigte sich ein wenig. "Eigentlich sollte es ein Geheimnis bleiben, aber da ihr mir sonst keine Ruhe lasst, werde ich es euch sagen."
"Halleluja", kommentierte Flavia. Unser Direktor ließ sich wieder in seinen Stuhl fallen und seufzte.
"Das Video von deinen Eltern kam schon an, als ihr noch unterwegs wart. In der Zeit hat die Organisation es überprüft und ist genau zum selben Schluss gekommen, wie ihr jetzt."
"Pft, als ob die so kompetent wären", murmelte Flavia und kassierte einen mahnenden Blick von unserem Direktor.
"Heißt das etwa, die Organisation hat bereits Agenten nach Kolumbien geschickt?", fragte ich verwirrt nach. Warum sollte das ein Geheimnis bleiben?

"Genau", nickte Herr Romano.
"Und wieso sollte das ein Geheimnis bleiben?", fragte Christian, der anscheinend den selben Gedanken hatte wie ich.
"Das kann ich nun wirklich nicht sagen."
"Ach bitte!"
"Nein, Alexandra, ich habe schon zu viel gesagt. Also bitte, lasst das Thema fallen. Ich habe eine andere Aufgabe für euch."
"Ich kann doch nicht einfach meine Eltern im Stich lassen!", sagte ich und sah ihn fassungslos an.
"Sie lassen sie nicht im Stich, Alexandra. Bitte, machen Sie es mir doch nicht so schwer."
"Was wäre denn die andere Aufgabe?", fragte Luca nach und ich sah ihn mit einem Dein-Ernst-Blick an. Wie sollte ich jetzt noch an eine andere Mission denken, wenn ich wusste, dass die Deppen der Organisation versuchten meine Eltern zu suchen?

"Uns wurde aus sicherer Quelle mitgeteilt, dass sich vor kurzem ein Attentat auf einen Schauspieler ereignet hat und die berühmte Sängerin aus New York, die mit dem Künstlernamen Lisa auftritt, es mit ansehen musste. Nun hat man sie von der Bildfläche verschwinden lassen. Ihr sollt sie finden und auf sie aufpassen, oder besser gesagt herausfinden, wer den Attentat zu verantworten hat."
"Wozu gibt es das FBI?", warf Flavia ein und wieder schien Herr Romano genervt von ihr zu sein. Aber sie hatte recht. Wieso mussten genau wir sie suchen?
"Wie sollen wir sie bitte finden?", fragte Teresa stirnrunzelnd nach.
"Wir wissen, dass sie sich auf einem Schiff befindet. Ihr werdet sie auf dem Schiff suchen müssen."
"Mein Bedarf an Schiffen ist eigentlich erstmal gedeckt", sagte ich und verschränkte die Arme.
"Welches Schiff meinen Sie?", fragte Leo.
"Die Costa Luminosa." Sofort weiteten sich meine Augen und alle Blicke landeten auf mir.
"Da geh ich nicht wieder hin", schüttelte ich schnell den Kopf. "Vergessen Sie's!"
"Alexandra", seufzte er. "Wir müssen wirklich wissen, wer hinter dem Attentat steckt."
"Schicken Sie doch wen anders!"
"Aber ihr kennt das Schiff schon und ich ihr seid die Besten."
"Ach jetzt hören Sie doch auf ständig davon zu reden! Wir haben ja verstanden, dass wir zurzeit die Besten sind, aber damit können Sie nicht alles begründen!"
"Alexandra!", sagte Herr Romano mit Nachdruck und schien wieder sauer zu werden. "Das ist eine Anordnung und der ist Folge zu leisten!"
"Auch wenn die Anordnung mich in Gefahr bringt?", fragte ich und sah ihn leicht ängstlich an. Auch die anderen sahen nun zu unserem Direktor und der schien mit ich selbst zu hadern, was er nun sagen sollte. Wenn ich zurück auf dieses Schiff ging, dann würden sie mich schnappen. Hundertprozentig.

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