one day

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(03.10 07:43 uhr)

heute ist ein tag, der mir gehören soll. ganz alleine, irgendwo. ohne drogen.

sogesagt meine trauerfeier.

(busfahrt)

ich fahre schon lange. zwei stunden bald. und noch weitere 26 minuten bis zur endstation.

felder, so golden, sie fangen das licht der sonne ein. die welt um mich herum wird immer langsamer.

(kirschbäume)

bin losgelaufen. 24 minuten sind vergangen und ich sehe kirschbäume.

ich bin auf einem kirschbaum. zu spät für kirschen, aber bäume sind irgendwie toll. und ich sehe am horizont ein abgemähtes feld.

ein vogelschwarm hat sich dort niedergelassenen. ich höre ihr kreischen bis hierher.

(mittagssonne)

erstaunlich warme mittagssonne. die luft flimmert vor hitze.

irgendwo sind wolken, weit weg. der unendliche himmel hat etwas bedrückendes.

(wolken am horizont)

bin eingeschlafen. als ich wieder aufgewacht bin, sind die wolken vom horizont jetzt über mir und tauchen die welt in grau.

es riecht nach regen.

(gewitter)

kurz darauf fing es an, in sturzbächen zu regnen und die wolken waren gewitterwolken, also fing es auch an zu gewittern.

licht und dumpfes dröhnen, immer und immer wieder, während ich lachend durch die ertrinkende welt rannte.

(dunkel)

es ist immernoch dunkel und überall tropft es leise. von den maispflanzen, von den bäumen, von mir.

ich atme luft, die sich noch nach regen anfühlt.

(   )

mein körper zittert. ich zittere. und ich weiss, dass mein körper konsumieren will. und ich winde mich unter dem verlangen.

die stimme in meinem kopf werden lauter und beginnen, vor gier zu schreien, während sie wahnsinn geifern. und ich bin gefangen zwischen einem bedrückend endlosen himmel und den schreien in meinem kopf.

(stunden)

stunden und stunden und stunden müssen vergangen sein und ich lag da und wartete, bis ich die zeit wieder fühlte.

es ist noch dunkler.

(gelbes klischeetaxi)

ich fahre mit einem gelben klischeetaxi. und das alleine ist toll. der schwitzige fahrer weniger, weil es sich anfühlt, als würde er das taxi komplett ausfüllen.

am anfang war er nett, und als er bemerkt hatte, dass ich es nicht sein kann, war er ruhig und schwitzte still vor sich hin.

ich liebe autolichter in der dunkelheit, sie verschwimmen in der nacht.

(nacht)

die nacht nach dem tag fühlt sich leicht und schwer an. als würde ich diese welt mit einer hand umschliessen, während mir die zeit unendlich schwere wörter zuflüstert.

und ich flüstere in die nacht zurück, dass wenn dieser tag nicht mehr mir gehört, ich ihn pia schenke.

die erinnerung an eine zerbrochene, farbige und wundervolle welt.

pure heroinWhere stories live. Discover now