loved

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(zeit exestiert nunmal)

sie sah ihn mit augen wie monde an. rund und vollkommen und vergänglich. dann hob sie den hasen aus rosanem plüsch auf und wischte sich die tränen aus den augen.

"weisst du, nicht einmal teddy mag dich im moment."

er wollte nicht lächeln, weil er sie damit ärgern würde, doch seine mundwinkel zuckten bereits nach oben. wer sonst nannte seinen hasen teddy?

als sie seine belustigung bemerkte, wich der ausdruck von trauer in ihren augen dem trotz. entschlossen stapfte sie auf ihn zu, und begann, die hände zu fäusten geballt, auf ihn einzuschlagen.

"du bist so doof.", meinte sie mit leiser, beinahe gebrochener stimme.

er beugte sich zu ihr herunter, legte sanft den arm um sie, bevor er sie vorsichtig hochhob. erst da bemerkte er die heissen tränen, die ihr die wangen runterrannen.

"shhh. alles gut.", verkündetete er.
"ich werde dich immer gerne haben."

doch es war nur ein zeitpunkt in einer unendlichen geschichten, wo 'immer' noch nicht so bedeutungsschwer war.

(später)

aber mal im ernst: was bedeutet 'immer'? gehört es nicht auch zu den sachen, die so endlich sind wie alles andere? zumindest sobald man es ausspricht. ausgesprochen klingt dieses 'immer' nur noch erbärmlich und verzweifelt. ein verzweifelter versuch, liebe in worte zu fassen.

wer konnte das schon? ich nicht. aber ich könnte nicht einmal eine erinnerung nennen, in der ich liebe empfunden habe. dürfte lange her sein. (aber dafür habe ich jetzt ein beispiel für das selbstmitleid)

ich glaube, ich fühle mich ein wenig melancholisch. aber das ist so mit drogen: man steigert sich in das momentane gefühl hinein.
und während ich den verzweifelten versuch gestartet habe, über liebe zu schreiben, die ich nicht verstehe, bin ich melancholisch geworden.

zeit, die wand in stillen stunden anzustarren.

pure heroinWhere stories live. Discover now